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29.01.2016 01:00
Was Sie nicht von der
Bilderberg Gruppe wissen

Seit mehreren Jahren hat sich die Idee verbreitet, dass die Bilderberg Gruppe der Ansatz der Weltregierung wäre. Dank des Zugangs zu Archiven des sehr geheimen Klubs zeigt Thierry Meyssan, dass diese Beschreibung eine falsche Spur ist, um die wirkliche Identität und Funktion der Gruppe zu verbergen: der Bilderberg ist eine Schöpfung der NATO. [Quelle: voltairenet.org] JWD 

Der Bilderberg zielt darauf ab, die Leader zu überzeugen und durch sie die öffentliche Meinung zu manipulieren, damit sie die Bilderberg-Konzepte annimmt und die Aktionen der Allianz teilt.

Von Thierry Meyssan | Voltaire Netzwerk | Moskau (Russland) | 7. September 2011


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Quelle: voltairenet.org (verlinkt)

Erste Versammlung der Gruppe im Bilderberghotel (1954)

Jedes Jahr seit 1954 versammeln sich ungefähr hundert der eminentesten Personalitäten West-Europas und Nord-Amerikas – unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter sehr hoher Bewachung – innerhalb der Bilderberg Gruppe. Ihr Seminar dauert drei Tage und nichts von ihren Diskussionen filtert nach draußen.

Seit der Auflösung der Sowjetunion machten sich Journalisten daran, etwas von dieser elitären und geheimen Organisation zu erfahren. Manche Autoren sahen in ihr den Keim einer Weltregierung und ordneten ihr die wichtigsten politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und militärischen Beschlüsse der zweiten Jahrhunderthälfte zu. Dies war eine von Fidel Castro verbreitete Hypothese, die jedoch in keiner Weise bestätigt noch entkräftet wurde.

Um zu erfahren was die Bilderberg Gruppe ist oder nicht ist, habe ich Dokumente und Zeugen gesucht. Ich hatte Zugang zu den gesamten Archiven der Periode 1954-1966 und zu zahlreichen Stücken späterer Zeit und konnte mit einem seiner ehemaligen Gäste sprechen, den ich schon seit Langem kenne. Kein einziger Journalist, und sicherlich auch nicht die Erfolgsautoren, die diese Klischees verbreitet haben, hatten zu so vielen internen Bilderberg-Dokumenten Zugang.

Hier also was ich entdeckt und verstanden habe:

Die erste Versammlung

70 Persönlichkeiten aus 12 Ländern nehmen an der ersten Versammlung der Gruppe teil. Es ist ein dreitägiges Seminar, vom 29. bis zum 31. Mai 1954, nahe bei Arnheim (Niederlande). Die Gäste sind in zwei nahestehenden Hotels untergebracht, aber die Gespräche werden im Hauptgebäude, das der Gruppe seinen Namen gegeben hat, abgehalten.

Die Einladungen mit Briefkopf des Soestdijkpalastes sind rätselhaft: „Ich würde ihre Gegenwart am internationalen Kongress aufs Innigste schätzen, der ohne offiziellen Charakter in den Niederlanden gegen Ende Mai stattfinden wird. Dieser Kongress soll eine gewisse Zahl von Fragen von größter Bedeutung für die westliche Zivilisation studieren und hat das Ziel, den goodwill und das reziproke Verständnis durch einen freien Meinungs-Austausch zu fördern“. Sie sind von Prinzgemahl der Niederlande, Bernhard zu Lippe-Biesterfeld unterschrieben und von einigen Seiten administrativer Informationen für den Transport und die Unterkunft begleitet. Man kann nur erfahren, dass die Beauftragten von den USA und 11 westeuropäischen Ländern kommen werden, und dass 6 Arbeits-Sitzungen von dreistündiger Dauer vorgesehen sind.

Wegen der Nazi-Vergangenheit des Prinz Bernhard (der in der SS-Kavallerie gedient hat bis zu seiner Hochzeit 1937 mit Prinzessin Juliana) und der McCarthy-Epoche, ist es klar, dass die „ Fragen größter Bedeutung für die westliche Zivilisation“ sich um den Kampf gegen den Kommunismus drehen.

An Ort und Stelle wird der Eindruck der Gäste durch zwei vorsitzende Präsidenten gemäßigt: der US-Unternehmer John S. Coleman und der aus dem Amt kommende belgische Außenminister Paul van Zeeland. Der erste ist ein Aktivist des freien Unternehmens, der zweite, ein Partisan der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft (EVG) [1]. Zuletzt sieht man am Ende der Tribüne Joseph Retinger, die graue Eminenz der Briten. Dies alles lässt ahnen, dass die holländische und britische Monarchien dieses Treffen gesponsert haben, um die Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft und das wirtschaftliche Model des kapitalistischen Freien Handels zu stützen, gegen den von Kommunisten und Gaullisten geförderten Antiamerikanismus.

Der äußere Eindruck jedoch täuscht. Es handelt sich nicht um Kampagne für die EVG zu führen, sondern die Eliten für den kalten Krieg zu mobilisieren.

S.H. Prinz Bernhard wurde ausgewählt um diesen Kongress zu organisieren, weil sein Stand als Prinzgemahl ihm einen staatlichen Charakter verleit, ohne dabei offiziell zu sein. Er verbirgt den Auftraggeber: eine Inter-Regierungs-Organisation die Regierungen gewisser Mitglieds-Staaten manipulieren wird.

John S. Coleman ist noch nicht Präsident der US-Handelskammer, aber er hat gerade das Bürgerkomitee für eine nationale Handelspolitik geschaffen (Citizen’s Committee for a National Trade Policy — CCNTP). Laut ihm, gestattet der absolute freie Handel, d.h. vollkommenes Verzichten auf jegliche Zollrechte, den mit USA alliierten Ländern, ihren Wohlstand zu vergrößern und die Europäische Verteidigungs-Gemeinschaft zu finanzieren (d.h. Deutschland aufzurüsten und seine potentielle militärische Macht der NATO einzugliedern).

Nun zeigen die in unseren Händen befindlichen Dokumente, dass der CCNTP nichts mit Bürgertum zu tun hat. Es ist in Wirklichkeit eine Initiative von Charles D. Jackson, dem Berater des Weißen Hauses für psychologischen Krieg. Die Operation ist von oben her gesteuert durch William J. Donovan, den ehemaligen OSS (das US-Abwehr-Amt während des Krieges) Kommandanten, der jetzt aber mit dem Bau des US-Zweiges des neuen Geheimdienstes der NATO, dem Gladio beauftragt ist [2].

Paul van Zeeland ist nicht nur der Promotor der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft, er ist auch ein Politiker mit großer Erfahrung. Nach der Befreiung präsidierte er die unabhängige Liga der europäischen Kooperation (LICE) deren Objektiv es war, eine Zoll- und Währungsunion zu schaffen. Diese Organisation war von Joseph Retinger, (siehe oben) ins Leben gerufen worden.

Es ist genau Retinger, der den Sekretär des Bilderbergkongresses spielt, und welcher während des Krieges im Dienst des englischen Geheimdienstes (SOE) unter General Colin Gubbins stand. Als polnischer Abendteurer, wurde Retinger Ratgeber der Sikorsky-Regierung im Exil in Großbritannien. Er belebte in London den Mikrokosmos der Exilregierungen, wodurch er sich ein wunderbares Adressbuch des befreiten Europas aufstellen konnte.

Sein Freund Sir Gubbins verließ offiziell den Dienst und der SOE wurde aufgelöst. Er leitet eine kleine Teppich und Textil Firma, die als „Deckmantel“ fungiert. In Wirklichkeit ist er neben seinem Kollegen Donovan mit der Aufgabe betraut, den britischen Zweig des Gladio aufzubauen. Er hat an allen Vorbereitungsarbeiten des Bilderbergkongresses mitgearbeitet und gehört zu den Gästen, am Verhandlungstisch neben Charles D. Jackson platziert.

Ohne dass die Teilnehmer es wussten, sind es die Geheimdienste der NATO, die Einladungen ausgaben. Bernhard, Coleman und van Zeeland fungieren als Deckmantel.

Ob es nun den erfindungsreichen Journalisten, die im Bilderberg den Willen gesehen haben, eine geheime Weltregierung zu schaffen, gefällt oder nicht, ist dieser Klub einflussreicher Persönlichkeiten nur ein Werkzeug der NATO-Lobby, um ihre Interessen zu fördern. Dies ist wesentlich ernster und viel gefährlicher, weil es die NATO ist, welche anstrebt, eine okkulte Weltregierung zu sein, die den Fortbestand des internationalen status quo und des US Einflusses garantiert.

Übrigens wird die Sicherheit aller folgenden Sitzungen nicht durch die Polizei des Gastlandes gewährt werden, sondern durch die Soldaten der Allianz.

Unter den sechs angemeldeten Rednern erkennt man zwei ehemalige Premierminister (Guy Mollet, Frankreich und Alcide de Gasperi, Italien), drei Verantwortliche des Marshallplans, den Falken des Kalten Krieges (Paul H. Nitze) und vor allem einen sehr mächtigen Finanzmann (David Rockefeller).

Auf Grund der Vorbereitungsdokumente sind ungefähr zwanzig Teilnehmer ins Geheimnis eingeweiht. Sie wissen mehr oder weniger genau, wer die Drahtzieher sind und haben im Voraus ihre Mitteilungen geschrieben. Die kleinsten Details wurden ausgefeilt und nicht die geringste Improvisierung ist am Werk. Im Gegenteil, die fünfzig anderen Teilnehmer haben keine blasse Ahnung von dem, was da vorgeht. Sie wurden ausgewählt, um ihre eigenen Regierungen und die öffentliche Meinung ihres Landes zu beeinflussen. Das Seminar ist also derart organisiert, um sie zu überzeugen und dahinzuführen, dass sie die Ideen verbreiten, die man verbreiten will.

Die Stellungnahmen betreffen nicht die großen, internationalen Probleme, sondern untersuchen die vermeintliche ideologische Strategie der Sowjetunion und die Art, wie sie von der „freien Welt“ gekontert werden soll.

Die ersten Stellungnahmen bewerten die kommunistische Gefahr. Die „bewussten Kommunisten“ sind Menschen, die ihr Vaterland zu Nutzen der Sowjetunion einsetzen wollen, um der Welt ein kollektivistisches System aufzuzwingen. Sie müssen bekämpft werden. Aber dieser Kampf ist schwierig, da diese „bewussten Kommunisten“ in Europa in der kommunistisch wählenden Masse versteckt sind, Masse, die nichts von ihren düsteren Zielen weiß und ihnen in der Hoffnung auf bessere soziale Verhältnisse folgt.

Allmählich erhärtet sich die Rhetorik. Die „freie Welt“ sollte dem „welt-kommunistischen Komplott“ entgegentreten, nicht nur auf allgemeiner Art, sondern auch mit Antworten auf konkrete Fragen, die die US-Investitionen in Europa oder die Dekolonisierung betreffen.

Endlich kommen die Redner zum Hauptproblem – welches die Sowjetunion, behaupten sie, zu ihrem Nutzen ausbeutet -: aus kulturellen und historischen Gründen benützen die politischen Führer der „freie Welt“ in den USA und in Europa verschieden Argumente, die einander manchmal widersprechen. Der bekannteste Fall ist jener der Säuberungsaktion, die von Senator McCarthy organisiert wurde. Sie sei unumgänglich, wenn man die Demokratie retten wollte, aber diese Methode würde in Europa als totalitär angesehen.

Die Schlussbemerkung ist, dass es keine diplomatischen Verhandlungen, keinen Kompromiss mit den « Roten“ geben könnte. Man müsse um jeden Preis die Kommunisten daran hindern, eine Rolle in Westeuropa zu spielen, jedoch List sei dazu geboten: da man sie nicht festnehmen und erschießen kann, müsste man sie mit Diskretion neutralisieren, ohne dass selbst ihre Wähler es bemerkten. Kurz gesagt ist die entwickelte Ideologie, die der NATO und des Gladio. Niemals wurde gesagt, man sollte die Wahlen fälschen, oder die Leute mit schwacher Überzeugung ermorden, aber alle Teilnehmer waren sich einig, man müsste die Freiheit in Klammern setzen, wenn man die „freie Welt“ retten wollte.

Obwohl das Projekt der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft (EVG) drei Monate später unter dem groben Ausfall der kommunistischen Abgeordneten und den „National-Extremisten“ (d.h. den Gaullisten) im französischen Parlament abstürzte, wurde der Kongress als erfolgreich betrachtet. Trotz des Anscheins hatte es nicht zum Ziel, die EVG oder jegliche andere politische präzise Maßnahme zu schaffen, sondern die Ideologie der herrschenden Klasse zu verbreiten, und durch sie, in die Gesellschaft zu dringen. Objektiver Weise hatten die Westeuropäer immer weniger das Bewusstsein, dass ihre Freiheit eingeengt wurde und sie immer mehr über den Mangel an Freiheit der Bewohner der Ostblockländer hörten.

Der Bilderberg wird eine Organisation

Ein zweiter Kongress wird in Frankreich, in Barbizon organisiert, vom 18. bis 20. März 1955.

Allmählich zwingt sich die Idee auf, dass dieser Kongress sich jährlich abhalten sollte und dass er ein permanentes Sekretariat brauchte. Prinz Bernhard zieht sich zurück, als er auf frischer Tat passiver Bestechung ertappt wurde, im Lockheed-Martin Skandal. Er überlässt den Vorsitz dem ehemaligen britischen Premierminister Alec Douglas Home (1977-80), welcher dann vom ehemaligen deutschen Kanzler und Präsidenten Walter Scheel (1981-85) eingenommen wird. Dann kommen der ehemalige Gouverneur der britischen Bank Eric Roll (1986-89), der ehemalige Generalsekretär der NATO Peter Carrington (1990-98), und endlich der ehemalige Vize-Präsident der Europäischen Kommission Étienne Davignon (seit 1999).

Für lange Zeit ist der Präsident der Bilderberg-Gruppe von zwei Generalsekretären umgeben, einem für Europa und Kanada (die Vasall Staaten), dem anderen für die USA (der Lehnsherr), aber seit 1999 gibt es nur mehr einen einzigen Generalsekretär.

Vom einen zum anderen Jahr sind die Debatten sehr ähnlich, weshalb die Gäste gewechselt werden. Es gibt immer einen harten Kern, der das Seminar im Voraus ausgearbeitet hat und die Neulinge, denen man die momentane atlantische Rhetorik beibringt.

Derzeit versammeln sich in den alljährlichen Seminaren mehr als 120 Teilnehmer, wovon ein Drittel immer den harten Kern bildet. Sie wurden von der Allianz in Abhängigkeit von ihren wichtigen Beziehungen und ihrer Einflussstärke ausgewählt, unabhängig von ihrer Position in der Gesellschaft. Somit bleiben sie Mitglieder des harten Kerns, wenn sie ihre Position wechseln.

Hier folgend, die genaue Liste des harten Kerns, mit den Mitgliedern des Ausschusses, die als Aushängeschild für die Gäste fungieren, und die weniger sichtbaren Mitglieder, um die Neu- angekommenen nicht abzuschrecken.

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Quelle: voltairenet.org (verlinkt)

Étienne Davignon, Generalsekretär der Bilderberg Gruppe

Ausschuss

Josef Ackermann Schweizer Bankier, Direktor der Deutschen Bank, Vize-Präsident des Davosforums.
Roger C. Altman US-Bankier, ehemaliger Berater für Wahlkampagnen von John Kerry und Hillary Clinton, Direktor der Investitionsbank Evercore Partners Inc.
Francisco Pinto Balsemão Ehemaliger sozialistischer Premierminister von Portugal (1981-83), Gründer-Präsident des größten portugiesischen TV Konzerns SIC. (T)
Fran Bernabè Italienischer Bankier, heute Besitzer der Telecom Italia (T)
Henri de Castries Präsident Generaldirektor der französischen Versicherung AXA
Juan Luis Cebrián Direktor der spanischen Pressegruppe und TV Prisa.
W. Edmund Clark Kanadischer Bankier, Präsident Direktor-Gründer der Toronto-Dominion Bank Financial Group
Kenneth Clarke Ehemaliger Vizepräsident von British American Tobacco (1998-2007), britischer Justizminister, Vizepräsident der Europäischen Bewegung UK.
George A. David Präsident Generaldirektor von Coca-Cola.
Étienne Davignon Belgischer Geschäftsmann, ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission (1981-85), derzeit Vizepräsident von Suez-Tractabel.
Anders Eldrup Präsident Generaldirektor der dänischen Firma Gas und Öl DONG Energy.
Thomas Enders Direktor von Airbus.
Victor Halberstadt Ökonomieprofessor der holländischen Universität Leiden, Berater verschiedener Firmen wie Goldman Sachs oder Daimler-Chrysler.
James A. Johnson US Finanzmann, einer der wichtigsten Verantwortlichen der Demokratischen Partei und Urheber der Investitur von B. Obama. Vizepräsident der Geschäftsbank Perseus.
John Kerr of Kinlochard Ehemaliger Botschafter Großbritanniens in Washington, Vizepräsident von der Ölfirma Royal Dutch Shell (T).
Klaus Kleinfeld Deutscher Präsident Generaldirektor des US-Giganten für Aluminium, Alcoa.
Mustafa V. Koç Präsident Generaldirektor der Holding Koç, erste türkische Firma
Marie-Josée Drouin-Kravis Ökonomie-Leitartiklerin in der schriftlichen und audiovisuellen kanadischen Presse. Forscher im sehr militaristischen Hudson-Institute. Dritte Ehefrau von Henry Kravis.
Jessica T. Mathews Ehemalige Leiterin der Globalen Sachen im Nationalen Sicherheitsrat der USA. Derzeit Direktor der „Foundation Carnegie“.
Thierry de Montbrial Ökonom, Gründer-Direktor des französischen Instituts für Internationale Verbindungen (IFRI) und der World Policy Conference.
Mario Monti Italienischer Ökonom, ehemaliger Europäischer Kommissar für Konkurrenz (1999-2005), Mit-Begründer der Spinelli-Gruppe für Europäischen Föderalismus.
Egil Myklebust Ehemaliger Präsident der norwegischen Arbeitgeberschaft, Direktor von Scandinavian Airlines System (SAS).
Matthias Nass Vize-Direktor der deutschen Tageszeitung Die Zeit
Jorma Ollila Finnischer Geschäftsmann, ehemaliger Präsident Generaldirektor von Nokia, derzeit Präsident der Ölfirma Royal Dutch Shell.
Richard N. Perle Finnischer Geschäftsmann, ehemaliger Präsident Generaldirektor von Nokia, derzeit Präsident der Ölfirma Royal Dutch Shell.
Heather Reisman Kanadische Geschäftsfrau, Präsident Generaldirektor der Verlegergruppe Indigo-Chapters.
Rudolf Scholten Ehemaliger österreichischer Finanzminister, Gouverneur der Zentralbank.
Peter D. Sutherland Ehemaliger irischer Europäischer Kommissar für die Konkurrenz, dann Generaldirektor des World Trade Organization (WTO). Ehem. Direktor von BP. Derzeit Präsident von Goldman Sachs International. Ehem. Präsident der europäischen Sektion der Trilateral Kommission und Vize-Präsident der European Round Table of Industrialists, derzeit Ehren-Präsident der Europäischen Bewegung Irland.
J. Martin Taylor Ehem. Britischer Abgeordneter, Präsident Generaldirektor des Chemie- und Agroaliment Giganten Syngenta.
Peter A. Thiel US-Firmenchef, Präsident Generaldirektor von Paypal, Präsident von Clarium Capital Management und dadurch Aktionär von Facebook.
Daniel L. Vasella Präsident Generaldirektor des Schweizer Pharmakonzerns Novartis.
Jacob Wallenberg Schwedischer Bankier, Verwalter von zahlreichen transnationalen Firmen.


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Quelle: voltairenet.org (verlinkt)

Henry Kissinger, Hauptverantwortlicher d. Einladungen zur Bilderberg Gruppe


Unsichtbare Mitglieder des harten Kerns

Carl Bildt Ehem. Premierminister liberal von Schweden (1991-94), ehem. Gesandter der EU und dann der UNO im Balkan (1995-97, 1999-2001), derzeit schwedischer Außenminister (T).
Oscar Bronner Präsident Generaldirektor der österreichischen Tageszeitung Der Standard.
Timothy C. Collins US-Finanzmann, Direktor des Fond Ripplewood. (T)
John Elkann Präsident Generaldirektor des italienischen Automobil-Konzerns Fiat (sein Großvater Gianni Agnelli war während 40 Jahren ein aktives Bilderberg Mitglied. Er hat das Familienvermögen nach dem Tod seines Großvaters und des vorzeitigen Todes von seinem Onkel Edoardo geerbt. Polizeiquellen sind jedoch überzeugt, dass Edoardo ermordet wurde, nachdem er sich zum schiitischen Islam bekehrt hatte, sodass das Vermögen dem jüdischen Zweig der Familie zukommt).
Martin S. Feldstein Ehem. Wirtschaftsberater von Ronald Reagan (1982-84), und derzeit Wirtschaftsberater von B. Obama. Er war auch Berater von George W. Bush für die Außen Abwehr. Er lehrt auf Harvard. (T).
Henry A. Kissinger Ehem. Nationaler Sicherheitsberater der USA und Staatssekretär, zentrale Personalität des US-Militär-Industriellen Komplexes, derzeit Präsident der Beratungs-Gesellschaft Kissinger Associates.
Henry R. Kravis US-Finanzmann, Verwalter des Fond KKR. Er ist der Hauptkollektor für Fond der Republikanischen Partei.
Neelie Kroes Ehem. liberale Holländische Ministerin für Transport, Euro-Kommissar für die Konkurrenz und derzeit Kommissar der numerischen Gesellschaft.
Bernardino Léon Gross Spanischer Diplomat, Generalsekretär des Präsidiums der sozialistischen Regierung von José-Luis Zapatero.
Frank McKenna Ehem. Mitglied der Aufsichtskommission der kanadischen Geheimdienste, Botschafter von Kanada in Washington (2005-06), Vize-Präsident der Bank Toronto-Dominion.
Beatrix des Pays Bas Königin der Niederlande. Sie ist die Tochter von Prinz Bernhard.
George Osborne Britischer Finanzminister. Dieser Neo-Konservative wird als Euro-Skeptiker betrachtet. Man muss da verstehen, dass er einer Teilnahme Großbritanniens an der EU entgegensteht, aber Partisan für eine Organisation des Kontinentes innerhalb der Union ist.
Robert S. Prichard Kanadischer Ökonom, Direktor des Presse- und TV-Konzerns Torstar.
David Rockefeller Der Patriarch einer alten Dynastie von Finanzmännern. Er ist das älteste Hartkernmitglied der Bilderberger. Er ist auch Präsident der Trilaterale Commission, einer ähnlichen Organisation, die auch asiatische Mitglieder hat.
James D. Wolfensohn Australischer Finanzmann der die US-Bürgerschaft angenommen hat, um Weltbankpräsident zu werden (1995-2005). Heute Direktor des Beratungskabinetts Wolfensohn & Co.
Robert B. Zoellick US Diplomat, ehem. Staatsekretär für Handel der USA (2001-05), heute Präsident der Weltbank.


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Quelle: voltairenet.org (verlinkt)

David Rockefeller, Berater der Bilderberg Gruppe

Die Bilderberger engagieren nicht die Firmen oder Institute, in welchen sie aktiv sind. Jedoch ist es interessant die Vielfalt ihrer Aktivitätssektoren zu beobachten.

Die Lobby der mächtigsten Militärorganisation der Welt

Im Laufe der letzten Jahre war die Zahl der angeschnittenen Themen während der jährlichen Seminare, der internationalen Aktualität angemessen, angestiegen. Aber dies lehrt uns nichts, weil diese Diskussionen für sich selbst nichts bedeuten, sie sind nur ein Vorwand um Ideen zu verbreiten. Leider haben wir keinen Zugang zu den Vorbereitungsdokumenten der neuesten Seminare gehabt und können nur ahnen, welche Losungen die NATO versucht, durch ihre Meinungsleader zu verbreiten.

Der Ruf der Bilderberg Gruppe hat gewisse Autoren dazu geführt, ihr die Fakultät zu erleihen, Ernennungen bewirken zu können. Dies ist sinnlos und vertuscht die wahren Drahtzieher die sich im Inneren der Allianz befinden.

Zum Beispiel hat man erzählt, dass während der letzten Präsidentschaftswahlkampagne in den USA, Barack Obama und Hillary Clinton während eines Tages, dem 6. Juni 2008 verschwunden seien, um in aller Stille das Ende ihrer Rivalität auszuhandeln. In Wirklichkeit sind sie zum jährlichen Seminar der Bilderberg Gruppe in Chantilly (Virginia USA) gegangen. Am nächsten Morgen erklärte nun Frau Clinton, sie zöge sich von dem Wettbewerb zurück. Manche Autoren haben daraus geschlossen, dass diese Entscheidung im Laufe der Bilderberg Versammlung gefallen wäre. Dies ist nicht logisch, da diese Entscheidung seit drei Tagen schon sicher war, angesichts der Zahl der Stimmen in dem Investitionskomitee der Demokratischen Partei zu Gunsten von Senator Obama.

Unserer Quelle nach ist etwas anderes passiert. Barack Obama und Hillary Clinton haben abseits ein finanzielles und politisches Abkommen getroffen. Senator Obama hat die Kasse seiner Rivalin wieder flottgemacht und ihr einen Posten in seiner Verwaltung angeboten (Frau Clinton hat den Vize-Präsidentenposten zurückgewiesen und das Staatsdepartement gewählt) gegen eine aktive Unterstützung seiner Kampagne gegen den Kandidaten der Republikaner.

Dann wurden die beiden Leader durch James A. Johnson im Bilderberg Seminar eingeführt, wo sie versicherten, zusammen zu arbeiten. Seit langer Zeit schon war B. Obama der Kandidat der NATO. Herr Obama und Familie haben immer schon für die CIA und das Pentagon gearbeitet [3]. Noch dazu wurden die ersten Zuschüsse zu seiner Kampagne von der britischen Krone via den Geschäftsmann Nadhmi Auchi geliefert. Den schwarzen Senator den Bilderbergern präsentieren, entsprach einer Öffentlichkeitsarbeit auf internationalem Niveau von Seiten der Atlantischen Allianz zu Gunsten des zukünftigen Präsidenten der USA.

Gleicherweise hat man erzählt, dass die Bilderberg Gruppe ein unvorhergesehenes Dinner organisiert hatte, außerhalb des Seminar, am 14. September 2009 im Schloss Val Duchesse, Eigentum des belgischen Königs. Der ehemalige belgische Premierminister Herman von Rompuy hielt dort eine Ansprache. Fünf Tage danach wurde er nun zum Präsidenten des Eurorates gewählt. Auch da haben manche Autoren zu Unrecht geschlossen, dass die Bilderberg Gruppe ein „Königmacher“ wäre.

In Wirklichkeit konnte der Präsident der Europäischen Union nicht außerhalb der NATO Kreise gewählt werden, da – erinnern wir uns – die Europäische Union aus den geheimen Abkommen des Marshall Plans entstanden ist. Und diese Wahl sollte von den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Dieses Muster von Entscheidungen benötigt lange Verhandlungen und kann nicht die Frucht eines Dinners unter Freunden sein.

Immer noch nach unserer Quelle hat der Präsident der Bilderberg Gruppe, Étienne Davignon, dieses außerordentliche Dinner organisiert, um van Rompuy seinen Einflusskreisen vorzustellen. Die Sache war umso wichtiger als die erste Person, die diesen neuen Posten des EU-Präsidenten einnehmen sollte, außerhalb Belgiens absolut unbekannt war. Im Laufe dieses Dinners hat M. Van Rompuy sein Programm dargelegt: eine europäische Steuer einzuführen um die Institutionen der EU direkt, ohne bei den Mitgliedsstaaten anfragen zu müssen, zu finanzieren. Es blieb den Bilderbergern nur mehr, lauthals wo immer sie konnten zu beteuern, dass sie Herman von Rompuy kennten und seine Eignung die Union zu präsidieren, bestätigen konnten.

Die Realität der Bilderberg Gruppe ist nun weniger romantisch als manche Autoren sie sich vorgestellt haben. Die unglaublich große Militärentfaltung um ihre Sicherheit zu schützen ist nicht so sehr dafür bestimmt, um sie zu beschützen als jene, die an ihr teilnehmen, zu beeindrucken. Die Gruppe zeigt nicht ihre Macht, sondern zeigt, dass die einzige Macht im Westen, die NATO ist. Es ist ihnen freigestellt, sie zu unterstützen und dann von ihr unterstützt zu werden, oder gegen sie aufzutreten und durch sie unerbittlich zermalmt zu werden.

Darüber hinaus, obwohl die Bilderberg Gruppe in ihren Anfängen eine antikommunistische Rhetorik entwickelt hatte, war sie nicht gegen die UdSSR gerichtet und ist auch heute nicht gegen Russland eingestellt. Sie verfolgt die NATO-Strategie, die kein Pakt gegen Moskau ist, sondern für die Verteidigung – und die mögliche Erweiterung – der Einflusszone von Washington arbeitet. In ihrer Gründungszeit hatte die NATO gehofft, die Sowjetunion einzugliedern, was einem Engagement Moskaus, die in den Potsdam- und Yalta-Konferenzen beschlossene Weltteilung nicht in Frage zu stellen, gleich gekommen wäre. Neuerdings hat die Allianz Präsident Dimitri Medwedew im Lissabon Gipfel empfangen und ihm vorgeschlagen, dass Russland sich ihr anschließe. Es handelte sich nicht um eine Vasallisierung , sondern um eine Anerkennung der Neuen-Welt-Ordnung, in der ganz Zentral- und Osteuropa in die US-Einflusszone übergeht. Ein russische Zusage gelte in gewisser Weise einem Friedensvertrag: Moskau würde seine Niederlage im Kalten Krieg und die neue Weltteilung anerkennen.

In diesem Fall würde die Bilderberg Gruppe russische Persönlichkeiten zu ihren jährlichen Versammlungen einladen. Sie würde nicht von ihnen verlangen, die öffentliche russische Meinung zu beeinflussen um sie zu amerikanisieren, sondern um sie zu überzeugen, ihre alten Träume für eine Großmacht endgültig aufzugeben.

Autor: Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst Frohlich | Quelle: Komsomolskaïa Pravda

[1] Die EVG ist ein Projekt, das versuchte, eine europäische, der NATO integrierten Armee zu schaffen. Sie wurde 1954 vom französischen Parlament, auf Anregung der Gaullisten und der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) zurückgeworfen. Man muss bis 2010-2011 warten, damit diese Projekt einen Anfang von Verwirklichung findet: die Vereinbarung zwischen Frankreich und Großbritannien im Schoss der NATO und der Krieg gegen Libyen.

[2] « Die geheimen Armeen der NATO » von Daniele Ganser. Dieses Werk ist auf Voltairenet.org veröffentlicht.

[3] Die geheime Biographie von Obama : eine Familie zu Diensten der CIA. « La biographie cachée des Obama : une famille au service de la CIA » (2 parties), par Wayne Madsen, Réseau Voltaire, 30 août et 20 septembre 2010.
Thierry Meyssan

Thierry Meyssan: Französischer Intellektueller, Präsident und Gründer des Réseau Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk : L’Effroyable imposture : Tome 2, Manipulations et désinformations (hg. JP Bertand, 2007).

Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons (Lizenz CC BY-NC-ND)

Link zum Originaltext bei ' voltairenet.org ' ..hier


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