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05.03.2014 12:35
Professor Bernd Lucke und die Europhobie (Teil1)
Ein Leser hat uns gebeten, uns einen langen Vortrag auf Youtube anzuhören und anzusehen, den der Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke, Sprecher der Alternative für Deutschland, in Freiburg gehalten hat. Angekündigt wird eine wissenschaftliche Einschätzung („ein argumentativer Sachvortrag“), keine Wahlkampfrede. Das Ergebnis ist, um es vorweg zu sagen, schockierend:... [Quelle: flassbeck-economics.de] JWD


...Hier werden Fakten manipuliert, falsche Behauptungen in die Welt gesetzt und Schlussfolgerungen gezogen, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Die Stoßrichtung lautet: Der Euro spaltet Europa, denn vor dem Euro gab es einen wirtschaftlichen Aufholprozess der ärmeren Länder in Europa, der seit der Einführung des Euro zum Erliegen gekommen ist für diejenigen ärmeren Länder, die den Euro eingeführt haben. Seitdem seien nämlich die reicheren Euroländer nicht nur stärker gewachsen als die ärmeren, sondern letztere seien sogar geschrumpft, so dass der Abstand beim Wohlstand zugenommen habe. Hingegen hätten ärmere europäische Länder, solange sie nicht der Europäischen Währungsunion (EWU) beigetreten seien, ein stärkeres Wachstum als die reicheren Euroländer zustande gebracht.

Alles gute Argumente gegen den Euro, soll der unbefangene Zuhörer offenbar schlussfolgern und dabei weder fragen, ob diese negative Entwicklung wirklich auf den Euro selbst zurückzuführen ist und was vor der EWU zur positiven Entwicklung beigetragen hat oder gar, wie sich Bernd Lucke die Zukunft Europas – von allen Umstellungsproblemen einmal ganz abgesehen – mit 28 oder auch nur 10 verschiedenen Währungen vorstellt.

Wir auf flassbeck-economics sehen die Euro-Krise genau wie Bernd Lucke als vollkommen ungelöst an. Nur bemühen wir uns um eine Analyse, die den Ursachen der Krise auf den Grund geht, diese klar benennt und daraus ableitet, wie konkrete Lösungsmöglichkeiten aussehen und welche Folgen sie für alle Beteiligten mit sich bringen können. Bernd Lucke hingegen geht es darum, die Ablehnung des Euro zu schüren, ohne dass er ausführt, welch krasse Folgen eine Auflösung der EWU insbesondere für Deutschland hätte und wie diese Folgen zu beherrschen wären.

Doch der Reihe nach mit der Kritik an seinem Vortrag:
Bernd Lucke wechselt in seinen empirischen Betrachtungen, auf die sich die gesamte Argumentation stützt, das Basisjahr für den jeweiligen Index der verwendeten Zeitreihen – seien es die Exportpreise (2005), die Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (mal 2003, mal 2007) oder die realen effektiven Wechselkurse (2000) –, ohne dass dafür Begründungen geliefert werden. Das ist schon von vornherein unseriös, denn man kann mit der gezielten Normierung von Indizes alles Mögliche beweisen und viel Unfug anrichten, wenn man seine Zuhörer nicht auf die Basisproblematik explizit hinweist. Wir kommen noch darauf zurück. [...]

Weiterlesen im Originalartikel bei ' flassbeck-economics.de ' ..hier


Anmerkung: Für die Medienpräsenz der AfD (..hier) scheint es allerdings keine Rolle zu spielen, welchen  Unsinn man unter die Menschen bringt. Demagogie lebt davon, gerade nicht aufzuklären und stattdessen aber Ressentiments und Ängste der Menschen zu schüren.


 
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