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02.08.2015 15:30
Der US-amerikanische Krieg um Ressourcen - (Teil 4, Iran)
[...] willkommen zu Teil 4 unserer Reihe „Der US-amerikanische Krieg um Ressourcen“. In Teil 1 berichteten wir, wie die Strategie der USA seit Jahrzehnten auf die weltweiten Ressourcen ausgerichtet ist . Denn entscheidend für die weltweite Machtausübung sei die Kontrolle über die Rohstoffe – insbesondere das Erdöl Die Teile 2 und 3 beleuchteten, inwiefern die Krisenherde rund um Russland und in Griechenland damit zu tun haben könnten. In der heutigen Sendung wird nun ein weiteres Land – nämlich der Iran – unter dieser Lupe betrachtet. [Quelle: kla.tv] JWD



Quelle: kla.tv  |  veröffentlicht 31.07.2015 | Teil 4 (Iran)'

Allein schon die geopolitischen Verhältnisse und die Bodenschätze des Irans müssten eigentlich allen klar machen, dass es sich bei der Verteufelung des Irans, den Sanktionen und dem Kräftemessen um das Atomabkommen um nichts anderes handeln kann, als um den „US-amerikanischen Krieg um Ressourcen:

  1. Zum Einen die Bodenschätze: Der Iran besitzt die größten Erdgas- und je nach Quelle die dritt- oder viertgrößten Erdölvorräte der Welt. Dadurch hat der Iran einen hohen Einfluss auf die Versorgung der Welt mit fossilen Energieträgern.

     
  2. Andererseits die geopolitische Lage:

    Die Lage des Irans zwischen dem Kaspischen Meer, dem Persischen Golf und besonders der Straße von Hormus macht ihn zu einem Gebiet von hoher geostrategischer Bedeutung mit langer, bis in die Antike zurückreichender Geschichte. Die sogenannte Straße von Hormus verbindet den Persischen Golf im Westen mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean im Osten.

    Durch diese Meerenge verläuft der gesamte Schiffsverkehr von und zu den Ölhäfen Kuwaits, Katars, Bahrains, des Irak, der Vereinigten Arabischen Emirate und des Iran. Da eine Sperre der Straße von Hormus die Lieferungen von bedeutenden Teilen der Erdölgebiete im Nahen Osten blockieren würde, ist sie von weltweiter strategischer Bedeutung. Schiffe müssen, um die Straße zu passieren, die Hoheitsgewässer Omans und Irans durchfahren. Laut den Genfer Seerechtskonventionen von 1958 – die der Iran sowie die USA unterzeichnet haben - haben Schiffe das Recht der friedlichen Durchfahrt in der Straße von Hormus.

    Dagegen müssen alle Kriegsschiffe vor der Durchfahrt die Erlaubnis beim Iran dafür einholen. Die USA jedoch ließen ihre Kriegsschiffe weiterhin unangemeldet die Straße von Hormus passieren und berufen sich dabei auf ihr Gewohnheitsrecht.
Doch wie zeigt sich nun dieser US-amerikanische Krieg um die Ressourcen Irans weiter? Hierzu ein kurzer geschichtlicher Rückblick:

- Im Jahr 1951 kam es zu einer Verstaatlichung der Ölindustrie im Iran, weil sich die britische Anglo-Iranian Oil Company strikt weigerte, ihre Gewinne aus dem Ölgeschäft zur Hälfte mit dem Iran zu teilen. In der Folge kam es zum internationalen Boykott des iranischen Öls, allen voran durch die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich Großbritannien.
- Im Jahr 1953 wurde der iranische Premierminister durch die sogenannte Operation Ajax des amerikanischen CIA- und des britischen MI6-Geheimdienstes gestürzt. Stattdessen wurde der pro-westliche Schah an die Spitze des Staates gehievt, der den Briten und Amerikanern Zugang zum Öl verschaffte.

- Nach der islamischen Revolution im Jahr 1979 wurde der pro-westliche Schah gestürzt und das islamische Regime von Ayatollah Khomeini entstand. Er sich an die Spitze des Iran. Seit diesem Schlüsselereignis ist der Einfluss der USA auf den Iran begrenzt.
- Im Jahr 1980 unterstützte dann Washington den irakischen Diktator Saddam Hussein, der einen Krieg gegen den Iran anzettelte. Wie der Bestseller-Autor Peter Scholl-Latour vermutete, wollte der Irak Zugriff auf das iranische Erdöl gewinnen und das iranische Regime islamischer Geistlicher sollte gestürzt werden. Im neun Jahre dauernden Iran-Irak-Krieg wäre Hussein dem militärisch überlegenen Iran schon viel schneller erlegen, wäre er nicht durch die USA unterstützt worden – unter anderem auch mit Giftgas-Lieferungen, die gegen die Iraner eingesetzt wurden.

- Bereits ab Mitte der 1990er Jahre fing Israel in den USA an, von einer „iranischen nuklearen Bedrohung“ zu sprechen. Dies obwohl der israelische „Geheimdienstminister“ Yuval Steinitz am 19.Oktober 2014 in einem Artikel veröffentliche, dass sich das iranische Atomprogramm im Jahr 2003 in einem „embryonalen“ Zustand befunden haben soll. Auch sei erwähnt, dass der Iran am 1. Juli 1968 den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnete, der ihm das Recht einräumt, Kernenergie ausschließlich für zivile Zwecke einzusetzen. In der Sendung vom 15.7.2015 wurde erläutert, warum der Iran kein Interesse an einer Atombombe habe.

- Nachdem der Iran trotzdem unentwegt im Kreuzfeuer stand, eine „nukleare Bedrohung“ zu sein, kündigte der amerikanische Präsident Barack Obama am 10. Februar 2010 umfangreiche Sanktionen gegen den Iran an. Im Jahr 2012 folgten dann umfassende Wirtschaftssanktionen von Seiten der Europäischen Union, die sich unter anderem gegen die Erdölindustrie und die Zentralbank des Iran richteten.

Da sich nun die US-amerikanische Regierung der Tatsache gegenübergestellt sah, dass der Iran die Wirtschaftssanktionen größtenteils über Russland und China umging – kam es schließlich im Juli 2015 zu einem Atomabkommen mit dem Iran. Dieses muss allerdings noch vom US-Kongress genehmigt werden. Experten vermuten, dass der Westen den Iran, weil er riesige Öl- und Gasvorkommen hat, nicht gänzlich an den Osten – v.a. China, Russland aber auch Indien - verlieren möchte.

Auch suche Europa nach Alternativen, nachdem Russland vom europäischen Markt verdrängt werden soll. Weiter habe die Lockerung der Sanktionen gegen den Iran eine Auswirkung auf den Ölpreis. Dies würde zu tendenziell tieferen Ölpreisen führen, da das Angebot vergrößert wird. Und dies wiederum würde Russland schaden und zu Milliardenlöchern in der Staatskasse führen.

Sie sehen, meine Damen und Herren, alles dreht sich um das Erdöl und andere Ressourcen – und dabei ist die US-amerikanische Federführung kaum abzuleugnen. Deshalb ist es aufschlussreich, die Krisenherde und weitere Entwicklungen in dieser Welt - sei es Russland, Griechenland oder der Iran - aus dieser Perspektive zu betrachten und weiter zu verfolgen. [...]

Link zum Originaltext bei ' klagemauer.tv ' ..hier


Passend zum Thema:

05.06.2014 [Quelle: kla.tv]
Wie funktionieren moderne Kriege? 05.06.2014


Quelle: kla.tv  |  veröffentlicht 05.06.2014

 Wie funktionieren moderne Kriege?

  1. Destabilisieren
    • Der Angreifer schürt Unruheherde im Lande seines Zielobjekts.
    • Er destabilisiert das Land seines Zielobjekts bis hin zu Bürgerkriegen.

  2. Wie tut er das?
    • Er nimmt zuerst einmal Kontakt zu allen unzufriedenen und gewaltbereiten Gruppierungen (Rebellen / Lohnterroristen) im Land seines Zielobjektes auf.
    • Ihm spielt es dabei keine Rolle, ob diese gewaltbereiten Rebellen sich aus Fußballfans, religiösen Fanatikern, Links- Rechts- oder sonst wie Extremen zusammensetzen. Nur gewaltbereit, kaltblütig und loyal müssen sie sein.
    • Der Angreifer stellt jeder dieser Gruppen eine bessere Zukunft mit Mitspracherecht und vielen Vorteilen vor Augen.
    • So kämpft jeder Motivierte, egal wodurch, für die Durchsetzung seiner eigenen individuellen Ziele.
    • Jede sich auf diesem Weg heranbildende terroristische Einheit akzeptiert vorübergehend auch völlig anders geartete Gruppierungen. Jede Gruppe sieht in der gemeinsamen Stoßkraft vorerst einmal nur Vorteile.
    • Das Motto: »Synergie über alles! gemeinsam schlagen, getrennt marschieren!«
    • Der Angreifer bildet also bunt durchmischte Terrorgruppen heran. Mag sich eine extreme Rebellengruppe gar nicht mit Andersgesinnten vermengen, so spielt das dem Angreifer auch keine Rolle. Er setzt sie separat, für besonders auserwählte Ziele ein, so zum Beispiel für Selbstmord Attentate usw..

  3. Ausrüstung und Finanzierung
    • Über Söldner seines eigenen (oder auch eines fremden) Landes bildet er die zuvor gesammelten Rebellengruppen zu Terrorgruppen aus. Dies tut er wenn möglich außerhalb des Landes seines Zielobjektes. Er errichtet dazu geheime Ausbildungslager, möglichst nahe seinem Zielort. Wenn dies nicht geht, fliegt er sie auch von überall her ein.
    • Er liefert den Rebellen Waffen und Munition in beliebiger Menge. Er gibt ihnen Lohn für d. Kampf.

  4. Der Angriff
    • Der ausländische Angreifer setzt nun seinen Schlachtplan gezielt in die Praxis um.
    • Je nach Strategie greift er auch ganz gezielt zivile Personen und Einrichtungen an.
    • Sein Ziel ist eine möglichst große Aufmerksamkeit der Völker, und der Schrei nach Hilfe von außen.
    • Im Mittelpunkt der Pressemitteilungen steht jetzt natürlich nicht der alles organisierende Angreifer, sondern entweder die schlechte Regierung des zu stürzenden Landes oder je nach Bedarf die Rebellen, sprich terroristischen Einheiten.

  5. Die Ziele des wahren Angreifers sind immer dieselben:
    • Möglichst große Schwächung des Zielobjektes von innen her. Gezielte Schuldzuweisung an Zielobjekt
    • Mögl. große Verwirrung + Ohnmacht der Völker.
    • Möglichst großes Verständnis für einen militärischen Hilfseinsatz von außen her.
    • Umsturz und Beseitigung der Ziel-Regierung.
    • Einsetzung einer neuen Regierung aus den Kreisen der "gutartig erklärten Rebellen".
    • Rückzug der Truppen, um das Land sich selber zu überlassen, auf dass es ins totale Chaos stürzt.
    • Erneutes radikales Eingreifen zur Beseitigung aller zuvor verwndeten »Helden«, nun aber nur noch »Terroristen« genannt.
    • Übernahme des Landes, bzw. deren Ressourcen.
    • Reparationszahlungen nach Belieben.

  6. Sich als Retter feiern lassen.

  7. Dieselbe Übung im Großen!
    • Was der Angreifer mit zusammen gewürfelten Rebellen Truppen in einzelnen Ländern getan hat, das tut er nun im großen Stil. Ganze Länder sind jetzt seine "erwählten Rebellen Truppen".
    • Mit diesen umzingelt er seine größten Rivalen, die er alleine niemals schlagen könnte.
    • Zuvor schürt er Provokationen, die er gezielt seinen größten Rivalen in die Schuhe schiebt.
    • Er bringt seine erwählten Rebellenländer dazu, mit ihren eigenen Waffen und Armeen gegen seinen größten Rivalen auszuziehen.
    • Erst wenn alle Länder Ihre letzte Munition verschossen, Ihre besten Leute verloren haben und ruiniert sind, greift der eigentliche Menschenfeind, der wahre Angreifer und Kriegstreiber ein, um nun alle miteinander zu besiegen.

  8. Wer sind die großen Verlierer?
    Alle, die sich von diesem hinterhältigen Angreifer und Kriegstreiber betören und gebrauchen ließen!
Link zum Originaltext bei ' klagemauer.tv ' ..hier


28.07.2015 00:00
„Der US-amerikanische Krieg um Ressourcen“ - Griechenland (Teil 3)
[...] Bereits in Teil 1 und Teil 2 wurde über die Pläne der US-amerikanischen Strategen berichtet, weltweit alle strategischen Ressourcen vereinnahmen zu wollen. Ein weiteres Land, dass verdächtig nahe an den so genannten "Bogen der Instabilität" grenzt, ist Griechenland. In diesem „Bogen der Instabilität“ sollen sich die größten strategischen Reserven der Welt befinden. Deshalb geht es in dieser Sendung um die Frage, inwieweit die Griechenland-Krise mit dem US-amerikanischen Krieg um Ressourcen zu tun haben könnte?. [Quelle: kla-tv] JWD  ..weiterlesen

 
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