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18.10.2014 00:00
Die Abirrung nimmt zu:
Das Pentagon und die Schwelle der Nato
Das Pentagon rechtfertigt sich. Es stellt sich heraus, dass es in den Worten
des Verteidigungsministers der USA über Russland keinerlei bedrohliche Ausfälle
gegeben habe. Aber wie man sonst die Erklärung von Chuck Hagel verstehen soll,
dass es die Streitkräfte der USA „mit dem revisionistischen Russland zu tun
bekommen“ würden, wird nicht erläutert.
[Quelle:
german.ruvr.ru]
JWD
Die Position des Pentagons zu Russland zu erläutern, half dem Konteradmiral John
Kirby die Chefsprecherin des Außenministeriums für heikle Angelegenheiten – Jen
Psaki. Auf die Bitte eines Journalisten, zu erklären, was Hagel gemeint habe,
als er Russland als „revisionistisch“ bezeichnete, antwortete Kirby, es sei
Moskaus Absicht, „zu den ruhmreichen Tagen der Sowjetunion zurückzukehren“.
Pentagon 2008 [Quelle: Wikipedia
..hier]
Man fragte Kirby auch, auf welche Weise sich Russland der Nato habe nähern
können, wo doch in Wirklichkeit die Allianz durch die Aufnahme neuer Länder an
die Grenzen Russlands herangerückt sei. Admiral Kirby gab eine erschöpfende
Antwort: Präsident Putin sehe die Frage so, aber in Washington sehe man das
„nicht so“.
Das hochintellektuelle Niveau des Briefings unterstützte Jen Psaki. Die
Sprecherin des US-Außenministeriums erklärte, die Bedrohung gehe von Russland
aus, nicht von der Nato – und diese Bedrohung würden „andere Länder spüren“.
Danach mussten die Journalisten gehen – mit dem Gefühl einer gewissen
Unklarheit.
Alles hatte mit der Rede des Pentagon-Chefs bei der Jahresversammlung der
Association of the United States Army begonnen. Dort erklärte Chuck Hagel, dass
die Anforderungen an das Militär wachsen würden.
„Unsere Soldaten befinden sich jetzt in Polen und im Baltikum, wo sie unsere
Nato-Bündnispartner angesichts der russischen Aggression stärken und
unterstützen. Die Armee wird immer mehr gebraucht. Unterschiedlichste
Bedrohungen – von Terroristen bis hin zu Aufständischen – werden uns noch lange
begleiten. Aber wir müssen ebenso etwas mit dem revisionistischen Russland tun,
dessen moderne und kampffähige Armee bereits an der Schwelle zur Nato steht.“
Es sei gesagt, dass ähnliche Äußerungen auch schon früher ertönten – und zwar
auf noch höherer Ebene. Der Präsident der USA, Barack Obama, nannte Russland in
seiner Rede vor der UNO als die in ihrer Bedeutung zweitstärkste Bedrohung in
der Welt – nach dem Ebola-Fieber und noch vor dem Terrorismus. Der russische
Premierminister Dmitri Medwedjew zweifelte daraufhin sogar am Gesundheitszustand
des amerikanischen Politikers und sagte Folgendes:
„Das ist traurig, es ist irgendeine Abweichung im Gehirn. Welchen Neustart kann
es da geben? Man muss zur normalen Position zurückkehren – zumindest zur
Nullposition –, und erst dann kann man überlegen, wie wir die Beziehungen in der
Zukunft entwickeln werden.“
Was Hagels Rede betrifft, so befremdeten alle besonders seine Worte über
„Russland an der Schwelle zur Nato“. Der russische Politikwissenschaftler Alexej
Fenenko sagt dazu Folgendes:
„Das ist ein Aufruf zur Revision der Russland-Nato-Grundakte. Wir hatten 1997
mit der Nato die Vereinbarung getroffen, dass die Allianz keine umfangreichen
Kräfte auf dem Territorium der neuen Mitglieder der Allianz im Baltikum und in
der Schwarzmeer-Region stationieren wird. Aber seit dem Gipfeltreffen in Wales
sagen die Amerikaner, dass man hier jetzt eine amerikanische
Militärinfrastruktur einrichten müsse. Und ich denke, sie werden bald damit
beginnen.“
Etwa so verstand man Hagels Worte auch im Verteidigungsministerium Russlands.
Wie Verteidigungsminister Sergej Schojgu sagte, zeuge das davon, dass man im
Pentagon Szenarien für Einsätze an den russischen Grenzen ausarbeite. Er
erinnerte daran, dass es heute in der Welt keinen einzigen Spannungsherd gebe,
wo nicht amerikanisches Militär zugegen wäre. Selbst bei den tragischen
Ereignissen in der Ukraine sei es nicht ohne offene Belehrungen von Vertretern
der Einsatzgruppe des zentralen Kommandos der US-Armee abgegangen, erklärte der
russische Verteidigungsminister. [...]
Weiterlesen im Originaltext bei ' german.ruvr.ru
' ..hier
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