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26.03.2014 01:15
Julia Timoschenkos (Porno-)Milieu-Sprache?
Sie will "die verdammten russischen Hunde samt ihres Anführers kalt machen"
- Wer einmal aus dem Blechnapf fraß, bleibt offensichtlich fürs Leben gezeichnet. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Timoschenko kam nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion durch ihren Schwiegervater, einem hohen Parteifunktionär, zu einer profitablen Videothek. Pornofilmverleih war ein super Geschäft. Bald investierte sie gewinnbringend 100 000 Rubel in Aktien der russischen Waren- und Rohstoffbörse. Mit Lug und Trug wurde sie rasch Teil einer Clique milliardenschwerer Oligarchen.  JWD

Welches Geistes Kind sie gleichwohl geblieben ist, lässt sich anhand eines kürzlich abgehörten Telefonats erkennen, welches selbst von unseren Öffentlich-Rechtlichen nicht unter den Teppich gekehrt werden konnte. Allerdings scheint mir die Meldung auf der Webseite von ' german.irib.ir ' am wenigsten verfälscht zu sein:
    Ex-Regierungschefin Timoschenko bestätigt Echtheit ihrer Aussage "Russland soll dem Boden gleich gemacht werden"

    (RIA Novosti/IRIB) - Die ukrainische Ex-Regierungschef Julia Timoschenko hat sich in einem Telefonat mit dem ehemaligen Vizechef des nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Nestor Schufritsch von Viktor Janukowitschs Partei der Regionen, für die „Erschießung verdammter russischer Hunde“ ausgesprochen. „Ich würde all meine Beziehungen geltend machen und die ganze Welt erheben lassen, damit von Russland nur ausgebrannter Boden übrig bleibt“, sagte Timoschenko in einem am Montag bei YouTube veröffentlichten zweiminütigen Video.

    Timoschenko selbst bestätigte auf ihrer Twitter-Seite die Echtheit des Gesprächs, dessen Mitschnitt auch auf dem Internetportal vesti.ru abrufbar ist. „Ich bin selber bereit, eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen… um diese Hunde samt ihres Anführers kalt zu machen“, sagte Timoschenko seinem Gesprächspartner bei der Erörterung der Lage auf der von Kiew an Moskau abgespaltenen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. [...]
Bei Spiegel-Online ließt sich die Meldung wir folgt:
    Abgehörtes Timoschenko-Telefonat: "Dem Drecksack in die Stirn schießen"

    Ex-Regierungschefin Timoschenko: Wenig staatsmännisch

    Unflätige Tirade: In einem abgehörten Telefonat wettert die ukrainische Ex-Regierungschefin Julija Timoschenko gegen "die Russen" und "ihren Anführer". Gemeint ist offensichtlich Wladimir Putin. Die Echtheit des Gesprächs bestätigt Timoschenko - allerdings sei die brisanteste Stelle manipuliert.

    Zwei Monate vor den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine bringt ein abgehörtes Telefonat Julija Timoschenko in Erklärungsnot. Der Mitschnitt des Gesprächs wurde am Montag zunächst von Kreml-treuen Medien aufgegriffen, etwa dem englischsprachigen Staatssender Russia Today und der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

    Auf der Aufnahme ist die Stimme Timoschenkos zu hören, sie spricht mit Nestor Schufritsch, einem langjährigen Weggefährten. Beide hegen offenbar keinen Verdacht, dass sie abgehört werden. Zumindest fällt Timoschenkos Wortwahl wenig staatsmännisch aus. Sie sei "bereit, eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen und diesem Drecksack in die Stirn zu schießen", sagt die Oppositionsführerin.

Weiterlesen im Originaltext bei ' Spiegel Online ' ..hier


Passend zum Thema:

26.03.2014 [Quelle: german.ruvr.ru]
Geld, Macht und Politik - Autor Frank Schumann über Julia Timoschenko
Eine der wohl schillerndsten Figuren im Ringen um die Ukraine ist die Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko. Einst Gewinnerin der Orangenen Revolution, umstrittene Regierungschefin, verurteilte Straftäterin und nun erneut Hoffnungsträgerin vieler westlich orientierter Ukrainer. Einer, der sich höchst kritisch mit Julia Timoschenko auseinandergesetzt hat, ist der Autor und Publizist Frank Schumann, der bereits 2012 mit seinem Buch "die Gauklerin - der Fall Timoschenko" Aufsehen erregt hat. Marcel Joppa hat für die STIMME RUSSLANDS mit ihm über die aktuellen Entwicklungen gesprochen.


Screenshot | Quelle: Stimme Russlands

Herr Schumann, Ihr Buch ist im Oktober 2012 erschienen. Hätten Sie damals gedacht, dass sich die Situation in der Ukraine bis heute so rasant ändert?

So rasant nicht. Dass sie sich verändern würde, das war mir klar, weil die politischen Strukturen sehr fragil waren und sind. Es schien absehbar, dass alles nicht auf Dauer angelegt war. Absehbar schien auch, dass Frau Timoschenko über kurz oder lang aus dem Knast kommen würde. Dass sie aber dann gleich so vehement in den Wahlkampf einsteigen würde, wie es geschehen ist, oder wie sie es gerade tut, damit habe ich nicht gerechnet. Aber manchmal überholt die Wirklichkeit die Phantasie.

Aber was ist das für eine Person die nach deutschem Strafrecht durchaus zu Recht auch in Haft gesessen hat und ich glaube in Deutschland wäre es nicht möglich, dass eine Person dann so schnell wieder auf die politische Bühne zurückkehrt und wieder kandidiert.

Das zeigt doch, wie krude die politischen Verhältnisse momentan in der Ukraine beschaffen sind. Die Verurteilung Timoschenkos ist zweifellos rechtens gewesen. Die Frage ist allenfalls, ob das Strafmaß von sieben Jahren angemessen war oder nicht. Tatsache ist: Sie hat das ukrainische Volk um mehrere hundert Millionen Dollar bestohlen. In Deutschland kennt man selbst bei renommierten Fußballmanagern in solchen Fällen keine Gnade. Timoschenkos Entlassung aus der Haft zeigt doch, wie weit man in der Ukraine von demokratischen Verhältnissen entfernt ist. Entscheidend ist, dass man Rechtsstaatlichkeit herstellt, also gleiches Recht für alle, für die Niederen wie für die Oberen. Das ist die Basis von Demokratie. Und nicht das Geld, mit dem man sich freikauft oder Abgeordnete kauft, die dann einfach im Handstreich Gesetze abschaffen, die nicht passen. Timoschenko wurde durch den Druck des Westens freigepresst. Nun merkt man allerdings - wenn man die Kommentare, die in Deutschland abgegeben werden, aufmerksam liest -, dass man inzwischen etwas auf Distanz zu ihr geht. Die jüngste Sache, die publik wurde, das mitgeschnittene Telefonat mit einem Parlamentarier in der Werchowna Rada, zeigt ja, wes Geistes Kind sie ist. Timoschenko ist eine Brandstifterin und eigentlich politikuntauglich. Ein Volk, das solche Politiker hat, ist nur zu bedauern.

Auf das besagte Telefonat gehen wir gleich noch ein. Glauben Sie, dass Timoschenko sich selbst als Märtyrerin gesehen hat?

Selbstverständlich, das ist ja Teil ihrer politischen Inszenierung gewesen, ein erfolgreicher Trick. Sie hat ihr persönliches Schicksal mit dem Schicksal des Landes verknüpft. Sie hat mit der Selbstdarstellung als Märtyrerin, als Opfer, das zu Unrecht in Haft geraten ist, sehr geschickt auf der politischen Klaviatur gespielt. Wer im Gefängnis sitzt, will dort raus, und dass man dafür alle möglichen Mittel nutzt, halte ich auch für legitim. Sie hat geschickt den Westen für ihr privates Interesse instrumentalisiert, und der Westen hat sich gern instrumentalisieren lassen, um Druck auf die Kiewer Administration ausüben zu können, damit diese eine positive, also eine prowestliche Politik machte. [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' german.ruvr.ru ' ..hier

 
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