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24.12.2013 12:05
Ein vergessenes Juwel
Eher vergessen ist eines der Lieder, das die gesellschaftlichen Umstände anprangert, die die sozialen Ungleichheiten erst erzeugen. Die "Arbeiter-Stille-Nacht", auch bekannt als "Stille Nacht, traurige Nacht", entstand nach 1890 und kann als Mutter der kritischen Weihnachtslieder gesehen werden. [Quelle: hpd.de]  JWD

Es zu singen war nicht ungefährlich. Im Deutschen Kaiserreich, und vermutlich auch in Österreich, wurde es immer wieder verboten.

Stille Nacht, traurige Nacht,
rings umher Lichterpracht!
In der Hütte nur Elend und Not,
kalt und öde, kein Licht und kein Brot,
schläft die Armut auf Stroh,
schläft die Armut auf Stroh.

Stille Nacht, traurige Nacht,
hast du Brot mitgebracht,
fragen hungrige Kinderlein.
Seufzend spricht der Vater: Nein.
Bin noch arbeitslos,
bin noch arbeitslos.

Stille Nacht, traurige Nacht,
drunten tief in dem Schacht
schlagen Wetter, welch' gräßliche Fron!
Gräbt der Bergmann für niedrigen Lohn
für die Reichen das Gold,
für die Reichen das Gold.

Stille Nacht, traurige Nacht,
Henkersknecht hält die Wacht
in dem Kerker gefesselt, geächt',
leidet schmachtend für Wahrheit und Recht.
Mutige Kämpferschar, mutige Kämpferschar.

Stille Nacht, traurige Nacht,
Arbeitsvolk, aufgewacht!
Kämpfe mutig mit heiliger Pflicht,
bis die Weihnacht der Menschheit anbricht.
Bis die Freiheit ist da,
bis die Freiheit ist da.

Wie vergessen das Lied mittlerweile ist, zeigt die Tatsache, dass es nicht einmal auf Youtube eine Version gibt. Das sollte niemanden abhalten, es zu singen. Und sei es nur, um das kitschige Original aus dem Kopf zu bekommen. [..]

Link zum vollständigen Originalartikel bei ' hpd.de ' ..hier

 
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