<< zurück | Home | JWD-Nachrichten | Teilen |

09.03.2013 01:05
Deutschland deine Kinder - „Gebt mir mein Leben zurück!“
Berlin - Lässt sich die Situation der Jugend von Hunderttausenden ehemaliger Heimkinder beispielhaft in einem Fernsehfilm zur Hauptsendezeit überhaupt darstellen? Das ZDF hat diese Frage aufgenommen, angenommen und entstanden ist ein berührender Film über Luisa und Paul in den 1960er Jahren im evangelischen Erziehungsheim „Falkenstein“ und ihre Situation heute. [Quelle: hpd.de / Carsten Frerk]  JWD

Noch immer sind die Fragen des Umgangs mit den ehemaligen Heimkindern in Deutschland noch nicht abschließend geklärt und gelöst. Noch immer ist es ein Thema. Ob die Herausforderung, das Buch von Peter Wensierski „Schläge im Namen des Herrn“ einem Millionenpublikum im Fernsehen als Spielfilm zur Hauptsendezeit nahe zu bringen, gelungen ist, können heute Abend alle Zuschauer selber bewerten.

Mich selbst hat der Film berührt und ich war nicht der einzige, der bei der Vorpremiere in Berlin schließlich Tränen in den Augen hatte. Entstanden ist ein Film über die Situation der Heimkinder in den 1950er und 1960er Jahren Deutschlands. Der Film ist für die Fernsehzuschauer produziert worden, nicht für die Heimkinder. Erste Reaktionen, die uns erreichten waren enttäuscht: „Zu weich, die Realität war brutaler“, [..].

Der Film beginnt leise, zeigt den militärischen Drill im Heim, die Normierung als Nummer, die Gegenwehr von Luisa, die der Meinung ist, dass sie nur vorübergehend dort untergebracht sei, was bei den anderen Mädchen helles Lachen verursacht. Der Film zeigt den Arbeitsdrill des zwölfstündigen Schuftens in der Wäscherei, es beginnt die Gewalt, wenn sie nicht spurt. Immer deutlicher zeigt sich, dass hinter der fürsorglichen Fassade, des „Hier wirst du für dein Leben nützliche Regeln lernen“ der nackte Terror der Unterwerfung und der Niedertracht herrscht, die sich selbstgerecht als „Gott gefällig“ rechtfertigt.

Die rebellierende Luisa kommt in Kontakt mit dem stillen Paul (Leonard Carow), der in dem Jungentrakt der ehemaligen Burg untergebracht ist und geprügelt wird, wenn er, der zum Stottern neigt, nicht fehlerfrei reden kann. Er hat seine eigenen Wege gefunden, um sich den Rest einer Würde zu bewahren.

Beiden, deren Beziehung einen Raum schafft für Hoffnung und Freundschaft, gelingt es eines Tages, zu entkommen, ein kurzes Fest der Freiheit weniger Stunden zu erleben, bis sie verhaftet, zurückgebracht und voneinander getrennt werden. Paul wird in das Arbeitslager der Diakonie in Freistatt gebracht, Luisa trifft ihre eigene Entscheidung.
„Gewalt beginnt, wo das Reden aufhört“. [..]

Link zum vollständigen Originalartikel bei ' hpd.de ' ..hier


Link zu Mediathek bei ' zdf.de ' ..hier
zdf.de

Screenshot


„Und alle haben geschwiegen“. Fernsehfilm der Woche, ZDF, Montag 4. März 2013, 20:15.

Link zur Dokumentation bei ' zdf.de ' ..hier  |  zum Film ..hier


Passend zum Thema:

08.03.2013
Bericht zu Missbrauchsfällen im Kloster Ettal
hpd - Gestern nahmen viele Medien die Veröffentlichung des Berichtes über die Misshandlungen und den sexuellen Missbrauch im Kloster Ettal zum Anlass, empört auf die Zustände zu reagieren. Doch einige von ihnen versuchen tatsächlich, eine Art "Entschuldigung" für diese Zustände zu finden.

Bereits im April 2010 wurde bekannt, dass es im Kloster Ettal zu Misshandlungen und sexuellem Missbrauch durch Geistliche gekommen ist. Die Internatsschule des Klosters galt bis dahin - und zum Teil noch heute - als Ausbildungsstätte für die Elite. Sie hatte bis zur Veröffentlichung des ersten Berichtes einen tadellosen Ruf. Zumindest nach Außen hin. Denn die Zöglinge des Internates werden schon gewußt haben, was sich hinter den Mauern abspielte. [Quelle: hpd.de]

Link zum vollständigen Artikel bei ' hpd.de ' ..hier




 
<< zurück | Home |