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21.02.2013 14:15
Nestbeschmutzer? Schirrmachers überhaupt nicht marktkonformes Buch "EGO"
Vor wenigen Tagen ist ein Buch des Mitherausgebers der FAZ Frank Schirrmacher erschienen, welches hohe Wellen schlägt deshalb, weil ein  mutmaßlich Konservativer den entarteten Neoliberalismus und die De-facto- Abschaffung der Demokratie beklagt. Ungeheuerlich. JWD

Jens Berger rezensiert in den NachDenkSeiten am 19.02.2013:
In seinem neuen Buch „Ego – Das Spiel Lebens“ wirft FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher einen tiefen Blick in das Betriebssystem des Kapitalismus. Die Software dieses Betriebssystems ist es, die Schirrmacher in den Mittelpunkt seiner Betrachtung stellt. Diese Software ist auf dem Modell des egoistischen Menschen aufgebaut und steuert heute nicht nur die vernetzten Märkte des Finanzsystems, sondern ist zudem bereits auf dem besten Weg, die Demokratie abzulösen. Es ist zu wünschen, dass Schirrmachers Buch weitere Diskussion über das Wesen des modernen Kapitalismus auslöst – denn nur, wenn wir das Betriebssystem verstehen, können wir es ändern.

Link zu vollständigen Artikel bei ' nds.de ' ..hier


Rudolf Augstein lobt Schirrmachers Buch über den grünen Klee und schreibt am 11.02.2013 in Spiegel-Online:
"Das Buch ist ein intellektuelles Vergnügen. Vor allem aber ist die Tatsache, dass dieses Buch aus der Feder des konservativen Journalisten Schirrmacher stammt, ein weithin sichtbares politisches Signal: Die Kapitalismuskritik ist inzwischen im Herzen des Kapitalismus angekommen. Welche Wirkung wird sie dort entfalten?... Schirrmacher ist nicht irgendein Sachbuchautor. Die Gendebatte, die Altersdebatte, die Internetdebatte, die Finanzmarktdebatte - das sind alles Schirrmachers Debatten. Er hat sie nicht erfunden. Aber er hat sie geprägt. Alarmismus, Lust an der Kampagne, Sucht nach Öffentlichkeit, Erfolgsverliebtheit - all das hat man ihm vorgeworfen. Und alles zu Recht: denn Schirrmacher ist der spannendste Journalist des Landes." [Quelle: randomhouse.de ..hier | Anmerkung: Links zu Bertelsmann zu legen, fällt mir nicht leicht]


Pyrrhussieg? - Noch so ein Sieg, und wir sind verloren! - Auf zum fröhlichen Turteltaubenschießen
Ob Frank Schirrmacher wirklich zu den geläuterten Wirtschaftsexperten gerechnet werden kann, wird die Zukunft zeigen. Alleine die Reaktionen einiger ihm sicher nahe stehenden aus seiner Zunft, die alle Systemkonform und im Einklang mit dem gegebenen Toleranzfeld, gemäß den Spielregeln der aktuellen Spieltheorie*-Software agieren, lassen Zweifel aufkommen. Ob da nicht ganz großes Theater inszeniert wird?

Zu glatt werden die Ressentiments der wirtschaftskritischen, meist eher links einzuordnenden Zeitgeister bedient. Gift ist bereits reichlich gelegt, wie folgende Kostproben erkennen lassen:

17.02.2013
Die Monster des Doktor Frank Schirrmacher
Digitale Tyrannei und Raubtier-Algorithmen: Die Thesen in Schirrmachers neuem Buch zeugen von Paranoia. Seine Quellenarbeit ist unseriös, sein Menschen- und Geschichtsbild fragwürdig. [Quelle: welt.de]

Anmerkung: Axel Springers Welt hat bereits resümiert: [Zitat] "Das Happy End - [..] Es sind Märkte, Computer und Algorithmen. Und schlussendlich ist es "Big Data", das ganze System. Die beste Nachricht überhaupt ist, dass fast keine der Grundannahmen stimmt, [..]. Die beste Nachricht deshalb, weil es bedeutet, dass wir unsere Seelen nicht verkauft haben, dass wir lieben, dass wir frei sein können.

Wir können uns "Ego" kaufen, weil Amazon es uns empfiehlt. Wir können es auch lassen. Wir können "Ego" als "intellektuelles Vergnügen" bezeichnen oder es als das benennen, was es ist. Wir haben die Wahl. Uns an dieses Glück erinnert zu haben, dafür gebührt Frank Schirrmacher unser Dank." [Zitat Ende]  - Schade dass jetzt die Freiheitsglocke nicht zu hören ist, wirklich schade! - Und Amazon ist ja soo böse.

Betroffener Hund bellt: Wie glaubwürdig ist es denn, wenn Springer, als einer der größten Meinungsmanipulierter, von Computer, Algorithmen und "Big Data" nichts wissen will, aber gleichzeitig zum Besten gibt, dass Schirrmachers diesbezügliche Grundannahmen falsch seien? Naiver geht's kaum.


20.02.2013
"Ego" von Frank Schirrmacher Die Neo-Paranoia
Frank Schirrmachers neues Buch „Ego“ lässt phantasievolle Weltverschwörungstheorien aussehen wie kalter Kaffee. Doch auf Dauer werden alle Übertreibungen irgendwann relativiert. Das verschwörungsaffine Publikum lässt seine eitle Propheten schnell wieder fallen.

In meiner Jugend glaubten wir (jedenfalls einige von uns), dass die CIA Beruhigungsdrogen ins Trinkwasser einspeiste, um Bürger zu unkritischen Konsumenten zu versklaven. Sonnenklar, dass das Pyramiden-Auge auf dem Dollarzeichen auf eine Bilderberger-Verschwörung hinwies. Und natürlich waren ewig leuchtende Glühbirnen und wirksame Krebsmittel längst erfunden – nur hielt der Schweinekapitalismus diese Errungenschaften aus Profitgründen zurück.

Im Vergleich zu dem, was uns der Feuilletonchef einer seriösen Zeitung, Frank Schirrmacher, in seinem neuen Buch „Ego“ kredenzt, war das allerdings eher kalter Kaffee. Finstere Spieltheoretiker aus dem Pentagon, so die Kurzinhaltsangabe, tüftelten in den 60er-Jahren teuflische Methoden aus, die Menschheit zu unterjochen. Diese Methoden wurden von der Wall Street übernommen und gipfeln heute in einem Kapitalgefängnis, gegen das die „Schöne neue Welt “ von Aldous Huxley geradezu ein antiautoritärer Kindergarten ist. [Quelle: fr-online.de]

Anmerkung: Der einstmals in der linken Szene unterwegs gewesene Autor Matthias Horx lässt nichts aus, was zum Lächerlichmachen von Schirrmachers Thesen beitragen könnte. Außer der Kurzinhaltsangabe zum Buch, hat er davon wohl nichts gelesen. Wirkliche Argumente für irgend etwas hat er natürlich nicht, der trend- u. zukunftsforschende Schwafler.


21.02.2013
Links? Rechts? Frank Schirrmacher legt eine bemerkenswerte Kampfschrift gegen den Kapitalismus vor
Als kürzlich das Gerücht die Runde machte, die konservative FAZ würde die pleitegegangene linke Frankfurter Rundschau übernehmen, zuckten ein paar Hartgesottene nur mit den Schultern. Frank Schirrmacher, einer der Herausgeber der FAZ, sei inzwischen so links und sein Feuilleton so kapitalismuskritisch – das falle gar nicht weiter auf. Auch wenn künftig FAZ draufstehe, sei immer noch FR drin. [Quelle: zeit.de]

Anmerkung: Axel Springers Zeit: auch wenn "ZEIT" draufsteht, ist immer mehr Bild drin!!


*) Spieltheorie: In der Spieltheorie werden Entscheidungssituationen modelliert, in denen sich mehrere Beteiligte gegenseitig beeinflussen. Sie versucht dabei unter anderem das rationale Entscheidungsverhalten in sozialen Konfliktsituationen abzuleiten. Die Spieltheorie ist in erster Linie originär ein Teilgebiet der Mathematik; sie bedient jedoch mannigfaltige Anwendungsfelder. [..] [Quelle: Wikipedia ..hier]  |  Siehe auch Youtube-Video - Nash-Gleichgewicht - ..hier


Passend zum Thema:

Nachtrag 05.03.2013
Jetzt erlebt der konservative Demokrat Frank Schirrmacher die Aggressivität gezielter Manipulationen und Kampagnen
Seit Erscheinen seines Buches „Ego. Das Spiel des Lebens“ [..] attackieren eine Reihe von Autoren und Medien – an vorderer Front Springers „Welt am Sonntag“ und „Die Welt“ – den Autor und seine Werke. Der Konservative Frank Schirrmacher erlebt jetzt, was Politikern und Autoren auf der eher linken Seite des politischen Spektrums tagaus tagein geschieht. – Jetzt hat sich die Kampagne bei Wikipedia niedergeschlagen. Dort wird nur auf negative Kritiken hingewiesen (siehe Anlage), obwohl es auch viele positive gibt.

Der Autor muss sich jetzt auch mit einem Vorwurf herumschlagen, dem wir Macher der NachDenkSeiten wie auch ich als Buchautor ständig ausgesetzt sind: Wir seien Verschwörungstheoretiker. Dabei ist die Realität, wie wir täglich beweisen können, viel schlimmer, als sich das der fantasievollste Verschwörungstheoretiker ausdenken könnte. – Was jetzt mit Schirrmacher geschieht, scheint rätselhaft, ist es aber nicht. [Quelle: nds.de / 04.03.2013 / Albrecht Müller]

Link zum vollständigen Artikel bei ' nds.de ' ..hier


Anmerkung: Es ist wirklich sehr auffallend wie massiv Konservative, Neoliberale, Mainstreamkonforme (d.h. Bertelsmann- und Springergesteuerte) als Editoren bei Wikipedia Einfluss nehmen und die Texte ideologisch verseuchen. Ganz massiv gilt dies auch für wissenschaftliche, philosophische und religiöse Themen. Die Lobbyisten haben Wikipedia als Medium zur subversiven Meinungsmache entdeckt.



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