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12.02.2013 12:50
Journalismusforschung - “Ganz auf Linie mit den Eliten”
Eine neue Studie analysiert die Berichterstattung von deutschen Spitzenjournalisten. Wie eng verbunden sind deutsche Spitzenjournalisten mit anderen Eliten unserer Gesellschaft? Und spiegelt sich die Verbundenheit zwischen Top-Journalisten und anderen Eliten auch in der Berichterstattung wieder?. [Quelle: heise.de] JWD

[Auszüge] Uwe Krüger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig, gibt Antworten auf die Fragen. In einer beeindruckenden Studie hat Krüger die Netzwerkverbindungen deutscher Spitzenjournalisten analysiert. Seine Studie, die gewaltig am pluralistisch-demokratietheoretischen Medienverständnis rüttelt, ist nun unter dem Titel “Meinungsmacht” als Buch erschienen. Ein Buch, das zu einem Standardwerk in der Journalistenausbildung und in den Redaktionen werden sollte.

Im Telepolis-Interview verrät Krüger, welche Journalisten eine besondere Nähe zur Elite aus Politik und Wirtschaft haben und berichtet, welche klassischen Techniken der Propaganda er in deutschen Leitmedien gefunden hat [..]

[..] Sind die deutschen Spitzenjournalisten eng mit Eliten aus anderen gesellschaftlichen Teilbereichen verzahnt?
Uwe Krüger: Ja. Die Daten deuten darauf hin, dass sich Journalisten vielerorts in vertraulichen Runden mit den Mächtigen treffen. Und das steht in einem klaren Gegensatz zu der demokratietheoretisch begründeten Erwartung, Journalisten sollten Distanz zu den Mächtigen halten, um sie kritisieren und kontrollieren zu können. [..] [Auszüge Ende]

Link zum vollständigen Artikel bei ' heise.de ' ..hier


Albrecht Müller schreibt in den NachDenkSeiten folgende Anmerkung:
Dr. Uwe Krüger, Autor und Interviewpartner von Telepolis, ist ein Medienwissenschaftler, mit dem die NachDenkSeiten schon des Öfteren zu tun hatten – im guten, produktiven Sinne zu tun hatten. Das letzte Mal traf ich ihn bei einer Tagung in Leipzig, als ich darüber referierte, was Medienjournalismus leisten sollte. (Siehe ..hier).

Krüger nennt Namen. Das ist mutig, weil inzwischen in diesem Gewerbe und Netz von Medien und Eliten die Regel gilt, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Krüger sagt, “dass vier leitende Journalisten der “Süddeutschen Zeitung”, der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, der “Welt” und der “Zeit” stark in US- und Nato-affinen Strukturen eingebunden waren” – es handelt sich um die Außenpolitik-Ressortleiter Stefan Kornelius (SZ) und Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ), Chefkorrespondent Michael Stürmer (Welt) und Mitherausgeber Josef Joffe (ZEIT).

Krüger über deren Berichterstattung: “Die Journalisten lagen ganz auf Linie mit den Eliten und benutzten sogar klassische Propagandatechniken.” [Quelle: nds.de ..hier]



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