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06.10.2012 13:45
Bankenregulierung - Pflicht zur Wiedergutmachung
Mit seinem Bankenpapier rehabilitiert SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück de facto Oskar Lafontaine, der in seiner Zeit als Finanzminister als angeblich "gefährlichster Mann Europas" verketzert wurde. Gefährlich waren aber andere: Diejenigen, die aus Banken Spielcasinos gemacht haben. Sie müssen jetzt Abbitte leisten. [Quelle: sueddeutsche.de] JWD


Verantwortung hat mit Antwort zu tun. Peer Steinbrück muss also eine Antwort darauf geben, warum er als Finanzminister einst das Gegenteil von dem getan hat, was er als Kanzlerkandidat heute fordert. Als Finanzminister hat er den Finanzmarkt dereguliert, den er heute wieder regulieren will.

Der Kanzlerkandidat Steinbrück 2012/13 ist gewissermaßen die Rückabwicklung des Finanzministers Steinbrück 2005. Gewiss: Irren ist menschlich. Aber wenn der Paulus so tut, als sei er immer Paulus und nie Saulus gewesen, ist er nicht ehrlich. Verantwortung verlangt ehrliche Antwort.

Wäre die Antwort ehrlich, müsste die SPD bekennen, dass ihr Ex-Vorsitzender Oskar Lafontaine als Finanzminister recht hatte, wenn er seinerzeit forderte, den Geschäftsbanken den Eigenhandel zu verbieten. Das Bankenpapier Steinbrücks ist deshalb de facto eine Rehabilitierung des immer noch verketzerten Lafontaine. Eigentlich müssen alle, die sich damals über den angeblich "gefährlichsten Mann Europas" das Maul zerrissen haben, heute Abbitte leisten. [..]

Link zum vollständigen Artikel bei ' sueddeutsche.de '  ..hier


Albrecht Müller schreibt zu diesem Artikel von Heribert Prantl in den NachDenkSeiten wie folgt:

Staunen über Prantls Schlingerkurs

Zwei Produkte des gleichen Journalisten. Zum Ersten: „SPD-Kanzlerkandidat. Warum Steinbrück die beste Wahl ist“ vom 28.9.2012 ..hier. Zum Zweiten: „Bankenregulierung. Pflicht zur Wiedergutmachung“ vom 04.10.2012 ..hier. Ein Kollege von Prantl staunt und fragt: Könnte es sein, dass Prantl in seiner Redaktion etwa massiven Gegenwind für seine vollkommen unkritische Propagierung Steinbrücks bekommen hat und sich nun auf diese Weise aus der Affäre zu ziehen versucht? – Ich weiß es nicht. – Ein anderer Freund meint, der Positionswechel habe persönliche Gründe. Wie auch immer, der zweite Text ist lesenswert. Beides zusammengenommen nur noch zum Staunen. [Quelle: nds.de]

 
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