22.09.2011 01:15 Erpressung durch Investmentbanker und Rating-Agenturen beenden
Europa darf sich nicht länger von Investmentbankern und
Rating-Agenturen erpressen lassen, fordert die finanzpolitische Sprecherin der
Linken, Sahra Wagenknecht, auf ihrer Internetseite in einer Presseerklärung vom
20.09.2011. JWD
Die Diktatur der Finanzmärkte muss überwunden werden, indem die EU-Staaten die
Möglichkeit bekommen, über eine Bank für öffentliche Anleihen zinsgünstige
Kredite bei der EZB aufzunehmen. Gleichzeitig ist der Schuldenstand durch eine
europaweite Vermögensabgabe für Millionäre drastisch zu senken. So kann der
erneuten Zuspitzung der Eurokrise nach der Abstufung der italienischen
Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Standard & Poor's entgegengewirkt
werden.
"Zwar hat Standard & Poor's richtig erkannt, dass die italienische
Kürzungspolitik das wirtschaftliche Wachstum bremsen und so die Schuldenkrise
verschärfen wird schreibt Sahra Wagenknecht in ihrer Stellungnahme weiter. Doch
ebenso gilt, dass die Abhängigkeit von Rating-Agenturen prozyklisch wirkt und
jede Abstufung der Kreditwürdigkeit höhere Zinssätze und eine Verschärfung der
Schuldenkrise nach sich zieht.
Die Macht der Rating- Agenturen zu brechen und die Staatsfinanzierung vom Diktat
der Finanzmärkte zu befreien sei aktuelle wichtigste Aufgabe der Politik. Statt
das Wachstum durch drakonische Kürzungsprogramme abzuwürgen und die Bevölkerung
der Krisenländer in die Armut zu treiben müssen europaweit Konjunkturprogramme
aufgelegt und öffentliche Investitionen getätigt werden."
Nach meinem Dafürhalten hat Frau Wagenknecht die Zusammenhänge zutreffend
erkannt und liegt diesbezüglich auf der Wellenlänge vieler fähiger Ökonomen wie
z.B. Heiner Flassbeck und Stephan Schulmeister.
Bundestagsrede zum Thema von S. Wagenknecht am 21.09.2011:
Quelle: extrablattcoe via Youtube |
veröffentlicht 21.09.2016