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10.08.2011 15:40
Wie die politischen Zauberlehrlinge den kapitalistischen Supergau
durch Liberalisierung und Deregulierung der Finanzmärkte herbei führen
Finanzmanager untergraben Demokratien und führen ganze
Volkswirtschaften ins Verderben. Politik ist zum Spielball eines irrealen
Wirtschaftssystems verkommen. Die Macht der Wall Street steht über Allem. Sie
beherrscht und manipuliert die öffentliche Meinung und hat alle Schaltstellen
besetzt. JWD
Als Henry Ford in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts äußerte, "Es
ist gut, dass die Bürger der Nation nicht unser Banken- und Geldsystem
verstehen, denn wenn sie es würden, glaube ich, gebe es eine Revolution vor
morgen früh" ,konnte er sicherlich nicht ahnen wie sich der
finanzpolitische Wahnsinn 80 Jahre später zum Schaden der Völker potenzieren
würde.
Für mich persönlich ist es absolut unbegreiflich wie es sein kann,
dass die Mehrheit der mutmaßlich intelligenten Menschen den Wahnsinn dieses
globalen Zockerspiels nicht durchschauen. Denn jeder der es wissen will, hat die
Möglichkeit sich umfassend zu informieren. Stattdessen werden viele mit
Halbwissen behaftete Intelligenzler zu teils moralisierenden Mittätern. So
erklärt sich auch der kolossale Zuspruch z.B. der Tea Party oder anderen meist von
rechtspopulistischen Milliardären geführten Gruppierungen.
Mancher der eifrigen Befürworter der herrschenden Ideologie sollte sich zunächst
einmal mit dem Finanzkapitalismus unserer Tage beschäftigen. Als Einstieg dazu
empfehle ich den recht neuen Dokumentarfilm "Inside
Job" von Charles Ferguson:
In seinem Film "Inside Job" beleuchtet Oscar-Gewinner Charles Ferguson ("No End
In Sight") die Hintergründe der globalen Finanzkrise, deren Folgen immer noch
nicht ausgestanden sind. 20 Billionen US-Dollar wurden vernichtet und Millionen
von Menschen verloren ihre Arbeitsplätze und auch ihr Heim, doch niemand scheint
wirklich verantwortlich zu sein. In seinem Film verfolgt Ferguson den Aufstieg
verantwortungsloser Finanzjongleure und untersucht das korrupte Geflecht aus
Banken, Politik, Behörden und Wissenschaft."
Den Film gib es mit deutschen Untertiteln. Es ist zu empfehlen, beim Anschauen
eine Stopp- Möglichkeit zu haben, um jeden Untertitel am besten laut mitlesen zu
können.
Wenn jemand nachdem er diesen Film gesehen hat, immer noch nicht spürt was die
Stunde geschlagen hat, ist ihm schwer zu helfen. Wie hieß es in den Siebzigern
als Wahlkampfparole der SPD: "Nur die aller dümmsten Kälber, wählen ihre
Schlächter selber."
Ein wichtiger Zusammenhang sollte aber jedem Betrachter bewusst werden. Die
gigantischen Kredite (Schulden) die zur Finanzkrise führten, waren eben keine
realwirtschaftlichen Staatschulden irgendwelcher Volkswirtschaften. Es waren
Zockerschulden, die aus aberwitzigen Finanzkonstrukten entstanden waren, die zur
scheinbaren Absicherung fauler Kredite entwickelt wurden. Ohne Rücksicht auf
Verluste hatten private Finanzhaie Gelder an Kreditnehmer vergeben, wohl
wissend, dass an Rückzahlung nicht zu denken war. Im Gegenteil, es wurde sogar
auf den Niedergang gewettet. Durch Deregulierungen konnte auf alles und jeden
gewettet werden. Echte Sicherheiten gab es nicht.
Es wurden Billionen von Dollars in die Taschen weniger gespült. Dieses
skrupellose, kriminelle Spiel, welches die privaten Banken (maßgeblich auch die
Deutsche Bank) zum Schaden der
Volkswirtschaften getrieben hatten, hätte zu einem Zusammenbruch der
Weltwirtschaft geführt. Das alles hatte mit Staatsverschuldung und zu hohen
Sozialleistungen gar nichts zu tun. Um weiteren Schaden von der Allgemeinheit
abzuwenden, sahen sich die Staaten jetzt genötigt, die privaten Schulden
der Banken zum größten Teil zu übernehmen. Dieses verlorene Geld trieb die
Staatsverschuldung natürlich hoch, ohne dass es hätte nutzbringend investiert
werden können.
Das Perverseste an der Sache kommt jetzt. Die von den Staaten geretteten Banken
waren jetzt nicht etwa dankbar dafür, dass sie mit staatlicher Hilfe überleben
konnten, nein, genau die
Spekulation, mit der vorher die vielen privaten Anleger in den Ruin getrieben
wurden; mit genau dieser Spekulation wurden und werden nun die Retter, nämlich die Staaten,
in den Ruin spekuliert, indem man sie gegeneinander ausspielt.
Die Crux an der Geschichte ist die Tatsache, dass dieser Finanzvirus durch
neoliberale Politiker erst aus der Flasche befreit wurde. Die Zauberlehrlinge
sind zwischenzeitlich soweit entmachtet, dass sie nicht mehr in der Lage sind,
die Geister die sie riefen, wieder in die Flasche zu bringen. Und so
deregulieren sie als Marionetten des Finanzkapitals weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Es lebe die Freiheit,
der Sozialabbau, die Deregulierung und die Privatisierung!
Ein interessanter Artikel zu Thema bei Cicero
..hier
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