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18.11.2015 00:00
Was Sie über den Mittleren Osten wissen müssen
Der bekannte US-Autor William Blum entlarvt mit wenigen
Fakten das von den USA und den Mainstream-Medien betriebene Verwirrspiel über
die Vorgänge im Mittleren Osten. - Verwirrt Sie das, was im Mittleren
Ostern abläuft? Dann sollten Sie die nachfolgenden Fakten zur Kenntnis nehmen.
Wahrscheinlich werden sie danach aber noch verwirrter sein. [Quelle:
luftpost-kl.de] JWD
Von William Blum | counterpunch
| 05.11.2015 | Übersetzung: luftpost-kl.de
Sreenshot
Die USA, Frankreich, Saudi-Arabien, die Türkei, Katar und die
Golfmonarchien haben alle bis in die jüngste Vergangenheit Al Qaida und/oder den
Islamischen Staat / ISIS mit Waffen, Geld und/oder Helfershelfern unterstützt.
Das fing bereits 1979 an, als die USA in Afghanistan verdeckte Operationen
starteten; sechs Monate bevor die Russen kamen, führten sie in den südlich der
Sowjetunion liegenden Grenzgebieten Afghanistans zur Bekämpfung des "gottlosen
Kommunismus" (mit in den USA gedruckten Lehrbüchern für Koranschulen) den
islamistischen Fundamentalismus ein. (Weitere Infos dazu
..hier &
..hier). Damit schufen sie Al-Qaida und die Taliban und die
Voraussetzungen für alle folgenden Desaster (..hier).
Außer in Afghanistan unterstützten die USA islamistische Kämpfer auch in
Bosnien, im Kosovo, in Libyen, im Kaukasus und in Syrien.
Die USA haben die säkularen (weltlichen) Regierungen Afghanistans, des Iraks
und Libyens gestürzt und wollen auch die säkulare syrische Regierung stürzen,
womit sie nur den Aufstieg des ISIS fördern. Barack Obama hat im März dieses
Jahres gesagt: "Der ISIS ist aus der Al-Qaida im Irak hervorgegangen, die sich
erst nach der US-Invasion dort formiert hat. Das sind Beispiele für
unbeabsichtigte Folgen unseres Handelns. Deshalb sollten wir grundsätzlich erst
zielen, bevor wir schießen."
Mehr als eine Million Menschen, die vor den Kriegen Washingtons fliehen,
überfluten derzeit Europa und Nordafrika. Gott schütze den US-amerikanischen
Exzeptionalismus! (den
Anspruch auf Weltherrschaft, der mit Gewalt durchgesetzt werden soll).
Die irakischen, syrischen und türkischen Kurden kämpfen gemeinsam gegen den
ISIS; die Türkei, der enge US-Verbündete und NATO-Staat, bekämpft alle Kurden.
Russland, der Iran, der Irak und die libanesische Hisbollah unterstützen auf
vielfältige Weise die syrische Regierung in Damaskus im Kampf gegen den ISIS und
andere terroristische Gruppierungen – auch gegen die hochgelobten, aber nie in
Erscheinungen getretenen "gemäßigten Rebellen" – und werden dafür von Washington
heftig kritisiert.
Die USA haben unter dem Vorwand, den ISIS in Syrien bombardieren zu wollen,
die Gelegenheit genutzt, um Syriens Infrastruktur und seine Ölförderanlagen zu
zerstören.
Russland hat nicht nur den ISIS bombardiert, sondern bei dieser Gelegenheit
auch die anderen regierungsfeindlichen Gruppierungen in Syrien angegriffen.
Die Mainstream-Medien haben bisher kaum über die Erdgas-Pipeline berichtet,
die von Katar durch Syrien nach Europa führen und Russland, den wichtigsten
Erdgas- Lieferanten Europas, aus dem Geschäft drängen soll. Dass Syrien diese
Pipeline nicht wollte, ist wohl der wichtigste Grund für den angezettelten Krieg
(..hier).
Als 2011 der Bürgerkrieg in Libyen begann, wurden die von Al-Qaida
infiltrierten "Rebellen-Milizen", die Gaddafi bekämpften, von der NATO durch
eine "Flugverbotszone" geschützt.
Die Syrien-Politik der USA war darauf gerichtet, religiöse Spannungen und die
Unzufriedenheit in der syrischen Bevölkerung zu schüren und damit die 2011
beginnenden Proteste gegen Baschar al-Assad auszulösen, mit denen das
gegenwärtige Chaos begann; damit wollte man von Anfang an einen Regimewechsel
herbeiführen (..hier).
US-Außenminister John Kerry erklärte am 22. Oktober, nach Beendigung des
Bürgerkriegs in Syrien dürfe "das Land nicht gespalten werden", müsse "säkular"
bleiben und "die Syrer sollten ihren zukünftigen Präsidenten wählen können".
Einer schnellen Umsetzung dieser Ziele stehe nur eine Person im Weg, und das sei
Baschar al-Assad.
Warum hasst die US-Regierung den syrischen Präsidenten
Baschar al-Assad mit
solcher Leidenschaft?
Tut sie das, wie sie uns weismachen will, weil er ein brutaler Diktator ist?
Warum sollte das der Grund für ihren Hass sein? Mit allen brutalen Diktatoren in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder im 21. Jahrhundert haben sich die
US-Regierungen (zunächst) sehr gut verstanden; sie wurden unterstützt und häufig
sogar gegen den Willen der unterdrückten Bevölkerung an die Macht gebracht. Auf
der Liste (der von der heutigen US-Regierung unterstützten Diktaturen) stehen
Saudi-Arabien, Honduras, Indonesien, Ägypten, Kolumbien, Katar und Israel.
Nach meiner Meinung lehnt die US-Regierung die syrische Regierung aus dem
gleichen Grund ab, aus dem sie mehr als ein halbes Jahrhundert lang die
Regierung Kubas, seit 15 Jahren die Regierung Venezuelas und früher die
Regierungen in Vietnam, Laos und Kambodscha, in der Dominikanischen Republik, in
Uruguay und Chile und in vielen anderen Staaten abgelehnt hat, die in einem
Weltatlas oder in Geschichtsbüchern zu finden sind.
All diese Regierungen wollten etwas, was sich in dem Wort Unabhängigkeit
zusammenfassen lässt. Sie wollten unabhängig von den USA bleiben und keinesfalls
zu Marionetten der US-Regierung werden; sie weigerten sich, von Washington zu
Feinden erklärte Staaten ebenfalls als Feinde zu betrachten und die
kapitalistische Lebensweise als einzig mögliche zu akzeptieren.
William Blum ist der Autor der Bücher "Killing Hope: U.S. Military and CIA
Interventions Since World War II" (Zerstörung der Hoffnung, erschienen im Zambon
Verlag, 2008) "Rogue State: a guide to the World’s Only Super Power"
(Schurkenstaat, erschienen im Kai Homilius Verlag, 2008) . Sein jüngstes Buch
heißt "America’s Deadliest Export: Demo - cracy" (Der tödlichste Exportartikel
der USA: Demokratie, zu beziehen über amazon). Er ist zu erreichen unter
BBlum6@aol.com . [...]
Weiterlesen im englischen Originaltext bei '
luftpost-kl.de ' (PDF)
..hier
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Tags: Terrorismus, Mittlerer Osten, Naher
Osten, USA, Geopolitik, Weltherrschaft, Syrien |
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