14.11.2015 01:10 „Die Kunst des Krieges“
Die Nato – bei der Linken tabu
Vor unseren Augen baut sich das Netzwerk Gladio wieder auf;
es erlaubte der Nato, durch Attentate, politische Morde und Staatsstreiche die
osteuropäischen Länder daran zu hindern, sich der UdSSR anzunähern. Doch es gibt
keinen Kommunismus mehr, nur Russland, das seinen Kampf gegen den Imperialismus
fortsetzt. Schlimmer noch: Alle Parteien der westeuropäischen Linken haben das
Ziel aufgegeben, die Souveränität ihres Landes wiederherzustellen und aus der
Nato auszutreten. [voltairenet.org] JWD
Von Manlio Dinucci | Voltaire Netzwerk | 13. November 2015
Quelle:
voltairenet.org (verlinkt)
„Bombardieren“, so erklärte die Verteidigungsministerin Roberta Pinotti (Partito
Democratico), „darf kein Tabu sein“ [1]. Damit fällt in Italien und in Europa
das Tabu des Krieges und damit auch das Tabu des Nazismus.
Die Nachrichtenagentur Ansa berichtet in einer Doku-Reportage (4. November), in
Kiew kämen jede Woche Dutzende klar als Nazis erkennbare „Kriegsprofessionelle“
– zur Hälfte aus Europa (auch Italien), zur Hälfte aus den USA – an, die vor
allem vom Rechten Sektor und vom Azow-Regiment angeworben werden. Die
neonazistischen Bataillone werden Teil der Nationalgarde, die durch
US-amerikanische und britische Ausbilder trainiert wird. In diesem Verband
werden auch die Ausländer ausgebildet und bewaffnet, die dann zum Kampf in den
Donbass gegen die russischen Ukrainer geschickt werden. Bei ihrer Rückkehr in
ihr Heimatland erhalten sie „den ukrainischen Pass, eine Art Passierschein, der
in der ganzen Welt von Nutzen ist“. Der Rahmen ist klar.
Die Kiewer Ukraine, faktisch schon Teil der Nato unter dem Kommando der USA, ist
zum „Heiligtum“ des wiedererstandenen Nazismus im Herzen Europas geworden. Das
Kiew-Regime hat nicht nur die kommunistische Partei für ungesetzlich erklärt,
sondern den Kommunismus als solchen – schon das Bekenntnis dazu wird als
strafbare Handlung betrachtet. Es hat die Ukraine in ein Rekrutierungszentrum
für Neonazis aus europäischen und außereuropäischen Ländern verwandelt, die
faktisch durch die Nato ausgewählt, ausgebildet und bewaffnet werden. Nachdem
sie in echten militärischen Aktionen im Donbass auf die Probe gestellt worden
sind, lässt man sie mit dem ukrainischen Pass als „Passierschein“ in ihre
Länder, Italien inbegriffen, zurückkehren. Dort treten die Verdienstvolleren
unter ihnen in das neue Gladio-Netzwerk ein – wenn nötig bereit, weitere „Maidan-Plätze“
(oder Schlimmeres) in Europa zu provozieren.
Quelle: IlFattoQuotidiano Fr via Youtube |
veröffentlicht 03.11.2015
Pour le juge italien Imposimato, "l'OTAN est une
menace pour la Paix et la
sécurité dans le monde"
All dies mit dem Einverständnis der europäischen Regierungen. Allen, die dieses
Szenario als „Verschwörungstheorie“ ansehen, empfehlen wir, die Rede von
Ferdinando Imposimato, dem Ehrenpräsidenten des Obersten Kassationsgerichts, vor
der internationalen Konferenz anzuschauen, die am 26. Oktober durch das Komitee
No Guerra No Nato in Rom organisiert wurde. Imposimato bestätigt, „in den
Untersuchungen, die ich über die Massaker, angefangen von dem der Piazza Fontana
bis zu denen von Capaci und der Via d’Amelio, durchgeführt habe, wurde bewiesen,
dass der benutzte Sprengstoff aus den Stützpunkten der Nato kam“. Dort „trafen
sich die Mitglieder des schwarzen Terrorismus, die Offiziere der Nato, die
Mafiosi, die italienischen Politiker und die Freimaurer am Vorabend der
Attentate. Und das geschieht seit Anfang der sechziger Jahre ohne Unterbrechung“
[2].
In einer solchen Situation bleibt wiederum das Tabu der Nato bei der
italienischen und der europäischen Linken vorherrschend. In Italien hat keine
Partei der parlamentarischen Opposition den Austritt aus der Nato auf ihrem
Programm. In Griechenland hat Syriza in der Tat das Ziel, „alle ausländischen
Militärbasen in Griechenland zu schließen und aus der Nato auszutreten“, aus
seinem Programm gestrichen, ebenso das Ziel, „die militärischen
Kooperationsverträge mit Israel außer Kraft zu setzen“ – sie wurden im Gegenteil
verstärkt durch das Abkommen, das im letzten Juli von Panos Kammenos, dem
Gründer der Partei der Rechten „Anel“ unterzeichnet wurde, dem die Regierung von
Alexis Tsipras das Verteidigungsministerium anvertraut hat. Das gleiche in
Spanien, wo Podemos, die eine Volksabstimmung über den Austritt Spaniens aus der
Nato in ihrem Programm hatte, dies nun geändert hat, indem sie in ihr Programm
für die Wahlen am 20. Dezember das Ziel einer „größeren strategischen Autonomie
Spaniens und Europas in der Nato“ gesetzt hat. Sergio Pascual, Parteiführer und
Kandidat von Podemos in Sevilla, erklärt mit Bezug auf die US-Militärbasen in
Spanien, „wir werden die von unserem Land unterschriebenen Abkommen bis zum
letzten Komma einhalten“. General Julio Rodriguez, der Kandidat von Podemos für
das Amt des Verteidigungsministers, bekräftigt erneut, dass „die Nato notwendig
ist“. – So wie sie es 2011 war, als Rodriguez, ehemaliger Generalstabschef, in
seiner Eigenschaft als Chef der spanischen Streitkräfte in der Nato an der
Bombardierung Libyens teilnahm.
Autor:
Manlio Dinucci |
Übersetzung;
Sabine
[1] «Roberta Pinotti : bombarder n’est pas un tabou», par Manlio Dinucci,
Tommaso di Francesco, Traduction Marie-Ange Patrizio, Il Manifesto (Italie),
Réseau Voltaire, 10 novembre 2015.