18.07.2015 00:00 Spoos Presseschau:
Deutsche Medien in Springerstiefeln […] Immerzu spritzt Bild nationalistisches Gift,
zum Beispiel so: „Deutschland hat auch Schulden, aber wir können sie jedenfalls
begleichen, weil wir morgens ziemlich früh aufstehen und den ganzen Tag
arbeiten.“ Und dann erhebt das Blatt aus dem Springer-Konzern auch noch den
Vorwurf gegen Griechenland: „Es erpresst Europa. Mit einem Referendum.“ [Quelle:
weltnetz.tv] JWD
Quelle:
weltnetz.tv | veröffentlicht 17.07.2015
Ich sehe hinter solchen Kampagnen der Bild-Zeitung den konsequenten Willen, die
Wahrheit auf den Kopf zu stellen. Soziales ins Nationale zu verkehren. Die Opfer
der publizistischen Aggression als Täter darzustellen, die Erpressten als
Erpresser.(…)“ Eckart Spoo
Unter den großen Namen kritischer Journalisten der letzten Jahrzehnte findet
sich neben Günter Gaus, Erich Schmitt-Eenboom, Heribert Prantl und Hajo
Friedrichs auch zweifelsohne Eckart Spoo. Einst führender Redakteur der
Frankfurter Rundschau, heute Herausgeber von Ossietzky - dem Nachfolgeblatt von
Ossietzkys Weltbühne.
Unter der Rubrik „Spoos Presseschau“ unterzieht er für weltnetz.tv die
Berichterstattung der auflagenstärksten Presse in Deutschland einer kritischen
Analyse.
Transkript:
Die Bild-Zeitung, so höre ich gelegentlich, sei nicht ernst zu nehmen. Wer
Verstand und Geschmack habe, lehne es ab, sich mit diesem Blatt zu befassen.
Leider lässt sich das Problem Bild so nicht lösen. Denn Bild ist die
auflagenstärkste Tageszeitung Europas. Wir können uns dieser Macht nicht einfach
durch Nichtbeachtung erwehren. Mit ihren fetten Schlagzeilen drängt sie sich uns
überall auf, an jedem Kiosk, an dem wir vorbeigehen. Ohne unsere Finger an der
vielen schwarzen und roten Farbe schmutzig zu machen, nehmen wir bei bloßem
Hinsehen Hetzparolen wie diese auf: „Die Schummel-Griechen machen uns unseren
Euro kaputt.“ Man beachte das Wort unseren.
Ein anderes Zitat: „Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen.“ Oder:
„In Wirklichkeit sind die Griechen doppelt so reich wie wir Deutschen.“ Wir
Deutschen. Oder: „Verkauft doch Eure Inseln, ihr Pleite-Griechen. Und die
Akropolis gleich mit.“ Oder: „Hört auf zu randalieren, ihr Pleite-Griechen.“
Immerzu spritzt Bild nationalistisches Gift, zum Beispiel so: „Deutschland hat
auch Schulden, aber wir können sie jedenfalls begleichen, weil wir morgens
ziemlich früh aufstehen und den ganzen Tag arbeiten.“ Wir. Und dann erhebt das
Blatt aus dem Springer-Konzern auch noch den Vorwurf gegen Griechenland: „Es
erpresst Europa. Mit einem Referendum.“
Das klingt so, als hätte es ein Kabarettist erfunden, um es satirisch zu
überdrehen: … die faulen gierigen Pleite-Griechen, die doppelt so reich sind wie
wir und uns beschummeln und erpressen und unseren Euro kaputtmachen. Unmöglich,
in dem braunen Schaum, den die Springer-Medien schlagen, einen klaren Gedanken
zu finden. Ich sehe hinter solchen Kampagnen der Bild-Zeitung den konsequenten
Willen, die Wahrheit auf den Kopf zu stellen. Soziales ins Nationale zu
verkehren. Die Opfer der publizistischen Aggression als Täter darzustellen, die
Erpressten als Erpresser.
Auch wenn uns das alles noch so aberwitzig erscheint, wir müssen es dennoch
ernst nehmen, zumal es auf andere Medien abfärbt – bis hin zu kleinen
Provinzblättern wie der Esslinger Zeitung, aus der folgender Satz zitiert sei:
„Kein vernunftbegabter Mensch hätte sich vorstellen können, dass Europas
Staatenverbund vor einer wirtschaftspolitisch so unbedeutenden Nation den Kotau
macht und sich von zwei ideologisch verbohrten Berufsdilettanten namens Tsipras
und Varoufakis zum Narren halten lässt.“ Wenn ein deutscher Provinzjournalist
sich getraut, eine andere Nation als unbedeutend abzutun, zudem ein
Mitgliedsland der NATO und der EU, dann müssen dort ernste Sorgen aufkommen, die
sich in Hakenkreuz-Karikaturen ausdrücken.
Auch Rundfunkanstalten wie die Deutsche Welle marschieren mit, als wären sie in
Springer-Stiefel gesteckt worden. Der Sender ließ einen griechischen
Politikwissenschaftler (Levteris Koussoulis) verkünden, die Regierung Tsipras
habe immer schon den Plan verfolgt, „das Land zu isolieren und anschließend zu
stalinisieren“. Wo solche wissenschaftlichen Weisheiten aufgeboten werden,
bleibt wenig Platz auf den Zeitungsseiten und wenig Sendezeit im Rundfunk, um
die Leser, Hörer und Zuschauer beispielsweise über die verheerenden Folgen der
von Merkel, Schäuble und anderen Marktradikalen verordneten Austeritätspolitik
zu informieren, über die schändlichen Konditionen, zu denen Griechenland
eventuell neue Kredite bekommen könnte. Über die bittere Armut, die sich dort
ausgebreitet hat. Über die vielen Zigtausende von Flüchtlingen, die aus Asien
und Afrika an die griechischen Küsten gelangt sind. Über die Notwendigkeit
humanitärer Hilfe: Lebensmittel, Arzneimittel. Für solche Themen interessieren
sich unsere Medien kaum.
Unsere Medien? Nein, Bild und andere Konzernmedien sind nicht unsere, eben weil
sie den Medienkonzernen gehören. Fast alles, was nicht öffentlich-rechtlich ist,
gehört diesen wenigen Konzernen. Kein Wunder, dass sie sich inhaltlich kaum
voneinander unterscheiden. Die langjährige Bundestagsvizepräsidentin Antje
Vollmer von den Grünen sprach dieser Tage im Hinblick auf den Umgang mit
Griechenland von der „monokulturellen Gleichförmigkeit fast aller
öffentlich-rechtlichen Medien, der Talkshows und meisten politischen
Kommentatoren“. Ähnlich besorgt hatte sie sich vor Monaten schon über den Umgang
der Medien mit Russland geäußert. Im Interview mit der Frankfurter Rundschau vom
15. Juli hielt sie übrigens „ein militärisches Eingreifen“ in Griechenland
„nicht mehr für ausgeschlossen“.
Wahrheitsgemäße Berichterstattung ist nie so notwendig wie in Zeiten der Krise
und des drohenden Krieges. Die Bild-Zeitung aber, deren ganzer täglicher Inhalt
so zuverlässig wahr ist wie der des Horoskops, das nie fehlt - die Bildzeitung
spielt in solchen Zeiten nie die Rolle des Mediators, des Vermittlers, der sich
um gegenseitiges Verstehen bemüht, um friedliche Verständigung, sondern allemal
die Rolle des Scharfmachers.
Wer ist eigentlich gemeint, wenn Bild soviel von wir, von uns spricht? In
welche Gemeinschaft werde ich da einbezogen? Es ist die berühmt-berüchtigte
westliche Wertegemeinschaft. Alle Mitarbeiter der Springer-Medien sind
arbeitsvertraglich auf die transatlantische Partnerschaft mit den USA
verpflichtet, also einseitig auf die NATO. Parteiischer Journalismus ist also
gewollt, ist Zweck des Unternehmens. Das WIR definiert sich durch Abgrenzung
gegen die, die als Feinde dargestellt werden, nämlich gegen alles, was links
ist. Springer-Journalisten müssen sich auch zur Parteinahme für die
Marktwirtschaft bekennen, für den Kapitalismus. Schon einmal zeichnete sich in
Griechenland eine Linksregierung ab. Damals griffen die griechischen Obristen
ein.
Nach dem NATO-Plan „Prometheus“ ließen
sie in Athen die Panzer rollen, verhafteten die Linken, schalteten die
Demokratie ab. BILD zeigte sich, ebenso wie führende CDU-Politiker,
einverstanden mit dem Putsch.
Als Anfang dieses Jahres das griechische Volk das Linksbündnis SYRIZA mit der
Regierung beauftragte, als SYRIZA tatsächlich begann, ein linkes Programm zu
verwirklichen, und als das Volk mit einem Referendum mit grosser Mehrheit diese
Politik bekräftigte, steigerte BILD sich und seine Leser tagtäglich in Hass und
Häme und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Unterwerfung
Griechenlands. Die NATO bzw. EU-Staaten zwangen SYRIZA das linke Programm Punkt
für Punkt aufzugeben.
Gab es keine Alternative? Doch, sie liegt auf der Hand: Deutschland müsste nur
endlich seine Schulden an Griechenland begleichen, nämlich die Anleihe
zurückzahlen, zu der das Nazi-Reich das besetzte Land gezwungen hat. Aber das
ist für BILD kein Thema. Und auch nicht für den Europa-Korrespondenten des
Ersten Deutschen Fernsehens, Rolf-Dieter Krause. Er fand schon das passende
Vokabular für den Umgang mit linken Politikern: „Die Jungs von Syriza“, sagte er
in der Talkshow seines Kollegen Plasberg, müsse man „zum Teufel jagen“. [...]
28.07.2014 16:30 Der SPIEGEL, die Bild-Zeitung für Möchtegern-Intellektuelle
Wer bisher bezweifelt hat, dass der SPIEGEL nichts anderes als die Bild-Zeitung
für „Intellektuelle“, genauer für solche, die es sein wollen, ist, bekommt hier
den Bilderbeweis. Mit Bildern von Opfern (politische) Stimmungsmache, ja Hetze
zu betreiben, das sind eben die Methoden des Boulevards. - Das ist ja auch nicht
erstaunlich, wenn man den stellvertretenden Chefredakteur der Bild-Zeitung,
Niklolaus Blome, als Mitglied der Chefredaktion und als Leiter des
Hauptstadtbüros zum Spiegel holt. [nds.de] JWD
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09.02.2014 14:15 Volksverhetzung - Wie das Hetz- u. Lügenblatt Leser verblödet
Das als Blöd-Zeitung bekannte, weit verbreitete deutsche Hetz- und Lügenblatt
macht seinem Ruf mal wieder alle Ehre. Die Griechen seien reicher als die
Deutschen, wird millionenfach anhand einer alten, längst ad absurdum geführten
Erhebung der EZB verbreitet. JWD ..weiterlesen
08.08.2012 16:45
Hetz- und Lügenblatt jetzt Leitmedium für bundesdeutschen Mainstream
Journalismus?
Mit dem Titel: "Die „Wahrheiten“ der Bild-Zeitung über die Reichen-Steuer –
Irreführungen und platte Lügen" bezieht sich Wolfgang Lieb auf eine
Verdummungskampagne der Springerpresse. Die sogenannten "7 Wahrheiten über die
Reichensteuer" erweisen sich bei kritischer Betrachtung als unhaltbar. Ganz so
wie man es von diesem Käseblatt kennt. Offensichtlich handelt es sich um
eine strategische Offensive, der sich jetzt auch andere Massenblätter anschließen.
Süddeutsche Zeitung und Spiegel Online legen jetzt nach und verbreiten fast
identische Falschinformationen. [Quelle: nds.de] JWD
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17.04.2012 22:15
Kostenloses Hetzblatt - Nein zur Aktion „BILD für ALLE“
Der Axel-Springer-Verlag plant pünktlich zu seinem 60. Geburtstag am 23. Juni
alle 41 Millionen deutschen Haushalte mit einem kostenlosen Exemplar seines
Boulevard-Flaggschiffs BILD-Zeitung zu beglücken. Freilich hat auch der
Springer-Verlag nichts zu verschenken, die Kosten für die gigantische PR-Aktion
tragen indirekt die Kunden der Werbetreibenden, die „BILD für ALLE“ finanzieren.
[Quelle: nds.de] JWD
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08.01.2012 12:10
Bild: Ein Hetzblatt als Nebenregierung? Unterirdische politische
Kultur
Bei der Wulff-Affäre geht es nicht nur um Fehltritte
eines Spitzenpolitikers. Auch das Verhalten der Medien wirft Fragen auf. Eine
Rudelbildung wie bei dieser Affäre hat es bei den Medien schon lange nicht mehr
gegeben. Gegen die Wucht dieser Walze wirken die Politiker und Parteien wie
Statisten. [Quelle: post-von-horn.de] JWD
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06.04.2011
14:30
Eine neue Studie der Otto Brenner
Stiftung zur Berichterstattung der deutschen Medien wird
heute veröffentlicht
Ein Interview von OBS- Autoren mit Bild- Kenner Günter
Wallraff ist schon heute bei den Nachdenkseiten publiziert.
Günter Wallraff, der Autor des Buches "Der Mann, der bei
„Bild“ Hans Esser war" hatte 1977 fast unbeschreiblich
schlimme Zustände in der journalistischen Arbeit der
Bildzeitung aufgedeckt.
JWD
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