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06.07.2015 17:50
„Zusätzlich Argumente für Nein“ –
EU versuchte Veröffentlichung eines
IWF-Berichts zu Griechenland zu verhindern
Der Internationalen Währungsfonds (IWF) hat einen Bericht
zur Schuldentragfähigkeit Griechenlands veröffentlicht, der im Ergebnis den
Standpunkt Athens bestätigt. Jetzt wurde bekannt, dass die EU zuvor massiv Druck
auf den IWF ausgeübt hat, damit dieser den Bericht bis zum Ablauf des
Referendums zurückhält. Begründung: Die Rückschlüsse des IWF würden der
Nein-Kampagne zusätzliche Argumente liefern..
[Quelle: RT Deutsch] JWD
Screenshot | Quelle:
RT Deutsch
Nicht nur das eindeutige Votum der Griechen, die im Referendum vom gestrigen
Sonntag in allen Regionen deutlich „Nein“ zu den Sparvorgaben der
internationalen Kreditgeber gesagt hatten, hat für lange Gesichter in den Reihen
von EU-Politikern gesorgt.
Auch die Veröffentlichung einer Studie
zur Schuldentragfähigkeit Griechenlands seitens des Internationalen
Währungsfonds (IWF) am letzten Donnerstag hat in Brüssel Geschäftigkeit
ausgelöst. Offenbar war man sich in Anbetracht der Schlüsse, zu denen der IWF
gekommen war, darüber im Klaren, dass dieses Papier den Anteil der „Nein“-Stimmen
kurz vor der Abstimmung – die Demoskopen zufolge auf Messers Schneide stände–
deutlich erhöhen könnte.
In ihrem Papier waren die Experten des IWF zu dem Ergebnis gekommen, dass eine
weitere Fortsetzung der Austeritätspolitik, um die in Jahrzehnten zuvor
angehäuften Schulden so weit abzubauen, dass Athen wieder in die Nähe der
Erfüllung der Stabilitätskriterien kommen könnte, jedwede Aussichten auf eine
eigene, tragfähige Volkswirtschaft verhindern würde. Die Kreditprogramme mit
Auflagen zu verknüpfen, die weitere wirtschaftliche und soziale Verwerfungen zur
Folge hätten, könnte zur Folge haben, dass Griechenlands Wirtschaft dauerhaft
nicht mehr auf die Beine kommt. Ähnlich hatte auch die Regierung unter
Premierminister Alexis Tsipras argumentiert.
Zudem hatte der IWF angedeutet, dass eine Lockerung des Austeritätskurses, den
die Troika im Laufe der vorangegangenen Jahre Athen aufgenötigt hatte, zwingend
einen Schuldenschnitt erforderlich machen würde.
Während die „New York Times“ in recht „weiser Voraussicht gemutmaßt hatte, dass
der brisante Inhalt des Berichts „wahrscheinlich Spannungen mit den europäischen
Gläubiger Griechenlands in einem kritischen Moment schüren“ werde, lobte der am
Montagmorgen als Sieger im Abstimmungskampf zurückgetretene griechische
Finanzminister Yanis Varoufakis diesen als „faszinierendes Lesestück“, das
zeige, der IWF habe „zum ersten Mal erkannt“, dass der bisherige Kurs ins
Verderben führe, und dies auch für die Gläubiger.
Er zeigte sich jedoch auch verwundert darüber, dass der IWF in seiner Politik so
massiv von den Ergebnissen seiner eigenen Forschung abweiche. Auch die USA
hatten sich in den Tagen vor dem Referendum gegen die Linie der Europäer
ausgesprochen, jedwede Schuldenerleichterungen zu verweigern und aus diesem
Grunde jeden Vorschlag abzuschmettern, der vonseiten der Syriza-Regierung
vorgelegt wurde. [...]
Link zum Originaltext bei ' RT Deutsch '
..hier
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