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22.06.2015 07:00
Von der Leyen – Washingtons Speerspitze in Berlin
Panzer, Helikopter, Kampfflugzeuge – willkommen beim
NATO-Manöver "Noble Jump", ehrenhafter Sprung, in Polen. "NATO probt Krieg gegen
Russland", schlagzeilt Bild, "Feuer aus allen Rohren" die Agentur AFP. Und
mittendrin rührt die deutsche Verteidigungsministerin die Werbetrommel für
Washingtons Aufrüstungspläne im Osten. Nur die Linke hält dagegen.. [Quelle:
Sputniknews] JWD
Vor wenigen Wochen noch hat man in Deutschland mit Sondersendungen im Fernsehen,
mit Sonderseiten in Zeitungen und einer Gedenkstunde im Bundestag an das Ende
des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnert und die Rolle Russlands bzw. der
Sowjetunion bei der Befreiung vom Hitler-Faschismus gewürdigt. Jetzt, gut einen
Monat später, werden gegen Moskau medial wieder die Schützengräben ausgehoben.
Panzeruschi bei den Bilderbergern | Fotoquelle:
Alles Schall und Rauch (verlinkt)
Warum war von der Leyen bei #Bilderberg
..hier
"Mit ohrenbetäubendem Lärm dröhnen drei Blackhawk-Helikopter über die
Besuchertribüne", begeistert sich das Boulevardblatt Bild über das jüngste
NATO-Manöver im Nachbarland. Soldaten aus neun Nationen proben "die
Einsatzbereitschaft für den Krisenfall". "Sie sind Teil der schnellen
Eingreiftruppe der NATO, die hier übt, wie schnell sie auf die neue
Bedrohungslage im Osten reagieren kann." Die Übung "Noble Jump" solle beweisen,
"dass die schnelle Eingreiftruppe anders als bisher nicht mehr einen Monat
braucht, um mobilisiert werden zu können, sondern nur wenige Tage." Hintergrund
sei die Ukraine-Krise, "die Angst, dass Russland den Konflikt doch noch ins
Nato-Gebiet ausweitet". Im Klartext, so Bild: »Die NATO probt den Kampf gegen
Putin…!"
Das würde beim Manöver so natürlich keiner sagen, man wolle ja nicht weiter
provozieren, so das Springer-Blatt. "Und deshalb hat sich das Bündnis auch für
seine Gefechtsübung in Polen einen Feind ausgedacht, der nicht etwa ›Wladimir‹
heißt, sondern den filmreifen Namen ›Birdman‹ trägt."
Am Ende wird "Birdman" von der NATO-Eingreiftruppe – natürlich – gefangen.
"Militärs und Politik zufrieden", heißt es im Bild-Kriegssteno weiter. Der
NATO-Oberbefehlshaber Philipp M. Breedlove ist stolz auf die Soldaten. "Sie
haben einen hervorragenden Job gemacht. "Der US-General in die Zukunft
gerichtet: "Wir sind bereit."
Auch die Nachrichtenagentur AFP war mit bei der Gefechtsübung und rapportiert:
"Die Bilder sollen um die Welt gehen: Mit großem Aufwand hat die NATO am
Donnerstag demonstriert, dass sie willens und nach eigener Ansicht auch in der
Lage ist, ihre Mitglieder gegen Angriffe von außen zu verteidigen. Im
westpolnischen Zagan fuhr die Allianz auf, was sie zu bieten hat." Und weiter:
"Gefeuert wurde unter anderem aus Panzerrohren und Maschinengewehren, mit
Panzerfäusten und von Scharfschützen. An der Schlagkraft sollte dass
umfangreiche Manöver, an dem sich etwa 2100 Soldaten aus Deutschland, Belgien,
Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Tschechien, Ungarn und den USA
beteiligten, keinen Zweifel lassen."
"Die Speerspitze ist einsatzfähig", freut sich am Ende Polens
Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak.
Neben NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist auch Deutschlands
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zur Truppeninspektion nach Polen
gekommen. Dort bekundet die CDU-Politikerin, die gerade bei der elitären
Bilderberg-Konferenz im österreichischen Telfs war und von vielen als künftige
Bundeskanzlerin gehandelt wird, reichlich Verständnis für das Vorhaben der USA,
dauerhaft schweres Kriegsgerät in die Nachbarländer Russlands zu verlegen. "Es
ist eine angemessene, defensive Maßnahme", behauptet von der Leyen. Die USA
seien schließlich "geografisch sehr weit entfernt". "Das heißt, sie müssen
Truppen und Gerät nach Europa bringen", so die Ministerin – man stelle sich vor,
die sowjetische Führung unter Nikita Chruschtschow hätte 1962 bei den
Raketenstationierungsplänen in Kuba derart argumentiert …
US-Verteidigungsminister Ashton Carter jedenfalls wird sich über die warmen
Worte aus der Berliner Regierung wenige Tage vor dem NATO-Treffen in Brüssel
freuen. Dort soll die »Neuausrichtung« des westlichen Militärpakts in Osteuropa
zentrales Thema sein.
Die Linke, größte Oppositionskraft im Bundestag, ruft die Friedensbewegung in
Deutschland angesichts der martialischen Rhetorik und des von der NATO
propagierten Wettrüstens dazu auf, "Druck von der Straße zu entfalten«. Das
Manöver in Polen sei "Teil einer koordinierten Konfrontationspolitik gegen
Russland", erklärt der stellvertretende Fraktionschef Wolfgang Gehrcke.
[...]
Weiterlesen im Originaltext bei ' Sputniknews '
..hier
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