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13.06.2015 11:30
Eine Neokonservative - Angela Merkel
Im ersten Halbjahr 2007 hatte Angela Merkel den
'Vorsitz
im Rat der Europäischen Union' inne. Anlässlich des Amtsantritts untersuchte
der französische Intellektuelle Thierry Meyssan den erstaunlichen
Karriereverlauf der ehemals für kommunistische Propaganda in der DDR
verantwortlichen Funktionärin. Nicht nur im Zusammenhang mit aktuellen
Enthüllungen im Rahmen der NSA-BND-Spionageaffäre ist die damalige
Veröffentlichung bei 'voltairenet.org' sehr aufschlussreich. JWD
05.02.2015 [Quelle: voltairenet.org / von Thierry Meyssan]
Angela Merkel, eine Neokonservative
als Präsidentin der Europäischen Union
Jetzt, da Angela Merkel für das erste Halbjahr 2007 die Präsidentschaft der
Europäischen Union übernommen hat, kommt Thierry Meyssan auf den erstaunlichen
Werdegang dieser Verantwortlichen für kommunistische Propaganda in der DDR
zurück, die heute christdemokratische Kanzlerin des wiedervereinigten
Deutschlands ist. Er hebt ihre Verbindungen mit den Neokonservativen und ihre
Vorstellungen einer US-amerikanischen Führerschaft in Europa hervor.
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Angela Merkel wurde 1954 in Hamburg geboren. Kurz nach ihrer Geburt traf ihre
Familie die ungewöhnliche Entscheidung, nach Ostdeutschland überzusiedeln. Ihr
Vater, Pfarrer der lutheranischen Kirche, gründete wenig später ein Seminar in
der DDR und übernahm die Leitung eines Behindertenheims. Er verzichtete auf
jegliche öffentliche Kritik am Regime und genoss einen privilegierten sozialen
Status: Er verfügte über zwei Autos und reiste oft in den Westen.
Angela Merkel ist eine brillante Studentin und schließt ihr Physikstudium mit
dem Doktorat ab. Sie heiratet den Physiker Ulrich Merkel, von dem sie sich bald
darauf wieder scheiden lässt. Später lebt sie mit Professor Joachim Sauer
zusammen, selbst auch geschieden und Vater von zwei Kindern. Frau Merkel wird
Forscherin in Quantenphysik an der Akademie der Wissenschaften.
Gleichzeitig engagiert sie sich politisch bei der Freien Deutschen Jugend (FDJ),
einer staatlichen Jugendorganisation. Sie steigt dort bis zur Sekretärin der
Abteilung für Agitation und Propaganda auf und wird eine der wichtigsten
Experten für politische Kommunikation in der sozialistischen Diktatur. Aus
beruflichen und politischen Gründen reist sie oft in die UdSSR, vor allem nach
Moskau, was durch ihre guten Russischkenntnisse erleichtert wird. Obwohl der
Fall der Berliner Mauer schon lange erwünscht und vorbereitet wird, überrascht
er im November 1989 alle Regierungen. Die CIA versucht die neuen
Regierungsmitglieder selbst zu bestimmen, indem sie Verantwortliche des alten
Regimes rekrutiert, die bereit sind, den USA zu dienen, wie sie früher der UdSSR
dienten.
Einen Monat später wechselt Angela Merkel die Seite und schließt sich von einem
Tag auf den anderen dem Demokratischen Aufbruch an, einer von den westdeutschen
Christdemokraten inspirierten neuen Bewegung. Sie nimmt dort von Anfang an die
gleiche Stellung ein wie vorher, außer dass ihr Posten nun den westdeutschen
Begriffen angepasst wird: Sie ist nun «Pressesprecherin». Bald einmal wird
bekannt, dass der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs, Wolfgang Schnur, ein
ehemaliger Stasi-Mitarbeiter ist. Angela Merkel teilt diese schmerzliche
Nachricht der Presse mit. Herr Schnur muss zurücktreten, was ihr ermöglicht, an
seiner Stelle Vorsitzende der Bewegung zu werden.
Nach den letzten Parlamentswahlen der DDR tritt sie in die Regierung von Lothar
de Maizière ein und wird deren Sprecherin, obwohl der Demokratische Aufbruch nur
0,9 Prozent der Stimmen erhalten hat. In dieser Übergangsperiode beteiligt sie
sich aktiv sowohl an den «2+4»-Gesprächen, die der Aufteilung Berlins in 4
Sektoren und der alliierten Besetzung ein Ende setzen, als auch an den
Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung. Um, wie sie sagt, einen massiven
Exodus von Ost nach West zu verhindern, setzt sie sich für den sofortigen
Eintritt der DDR in die Marktwirtschaft und die D-Mark-Zone ein. Ihr
Lebenspartner Joachim Sauer ist bei der US-amerikanischen Firma Biosym
Technology angestellt. Er verbringt ein Jahr in San Diego (Kalifornien) im Labor
dieser Firma, die für das Pentagon arbeitet. Er bleibt in der Folge Experte bei
Accelrys, einer anderen für das Pentagon arbeitenden Gesellschaft in San Diego.
Angela Merkel ihrerseits verbessert ihr Englisch, das sie von nun an bestens
beherrscht.
Als die DDR in die Bundesrepublik und der Demokratische Aufbruch in die CDU
übergeführt sind, wird Angela Merkel in den Bundestag gewählt und tritt in
Helmut Kohls Regierung ein. Obwohl dieser sehr sittenstreng ist, wählt er diese
junge Dame aus dem Osten, geschieden, ohne Kinder und im Konkubinat lebend, zu
seiner Jugend- und Frauenministerin. Innert 14 Monaten hat sich die
Verantwortliche für kommunistische Propaganda bei der DDR-Jugend zur
christdemokratischen Ministerin für Jugend in der Bundesrepublik gewandelt. In
dieser ersten Amtszeit hinterlässt sie jedoch eine sehr magere Bilanz. Ihre
Karriere bei der CDU weiter verfolgend, versucht Angela Merkel erfolglos, sich
als Regionalpräsidentin der Partei in Brandenburg wählen zu lassen. Lothar de
Maizière, der Vizepräsident der nationalen Partei geworden ist, werden entfernte
Kontakte zur Stasi vorgeworfen; er muss demissionieren, worauf Frau Merkel ihn
ersetzt.
1994 wird Klaus Töpfer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,
zum Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ernannt, dies nach
langen scharfen Angriffen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
Diese wirft Töpfer vor, die wirtschaftlichen Realitäten zu unterschätzen. Helmut
Kohl beruft darauf seinen Schützling Angela Merkel an dessen Stelle, was zur
Beendigung der Krise führt. Sofort nach ihrem Amtsantritt entlässt sie alle
höheren Beamten, die ihrem Vorgänger treu geblieben sind. In dieser Zeit
verbindet sie sich freundschaftlich mit ihrer damaligen französischen
Amtskollegin Dominique Voynet. 1998 lässt Bundeskanzler Kohl die USA wissen,
dass er der internationalen Intervention in Kosovo nicht zustimmt. Dies zur
gleichen Zeit, zu der Gerhard Schröders Sozialdemokraten und Joschka Fischers
Grüne Slobodan Milosevic mit Adolf Hitler vergleichen und zum humanitären Krieg
aufrufen.
Die US-freundliche Presse wettert daraufhin gegen den Bundeskanzler los, indem
sie ihm die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes nach der
Wiedervereinigung anlastet. Die Christdemokraten werden in den Wahlen von 1998
von einer rot-grünen Welle weggespült. Schröder wird Bundeskanzler und ernennt
Fischer zum Außenminister. Bald darauf wird Helmut Kohl und seinem Umfeld
vorgeworfen, geheime Gelder der CDU angenommen zu haben, aber er weigert sich,
auf Grund eines Versprechens, die Namen der Spender bekanntzugeben. Angela
Merkel veröffentlicht daraufhin eine Stellungnahme in der «Frankfurter
Allgemeinen Zeitung», [1] um sich von ihrem Mentor zu distanzieren. Dadurch
zwingt sie Helmut Kohl, sich aus der Partei zurückzuziehen, und kurz danach auch
den neuen Vorsitzenden der CDU, Wolfgang Schäuble, zurückzutreten. Im Namen der
öffentlichen Moral übernimmt sie so den Vorsitz der Partei. In der Folge passt
sie sich der christdemokratischen Moral an und heiratet ihren Lebenspartner.
Von nun an wird Angela Merkel von zwei wichtigen Pressegruppen offen
unterstützt. Sie kann auf Friede Springer zählen, der Erbin der
Axel-Springer-Gruppe (180 Zeitungen und Zeitschriften, darunter «Bild», «Die
Welt»). Die Journalisten der Gruppe müssen eine Verlagsklausel unterschreiben,
die festlegt, dass sie sich für die Entwicklung der Transatlantischen
Verbindungen und für die Verteidigung des Staates Israel einsetzen. Angela
Merkel kann auch auf ihre Freundin Liz Mohn zählen, Direktorin der
Bertelsmann-Gruppe, Nummer 1 der europäischen Medien (RTL, Prisma, Random House
usw.). Frau Mohn ist auch Vizepräsidentin der Bertelsmann-Stiftung, die den
intellektuellen Stützpfeiler der euro-amerikanischen Verbindungen bildet.
Angela Merkel stützt sich auf die Ratschläge von Jeffrey Gedmin, der vom
Bush-Clan speziell für sie nach Berlin geschickt wurde. Dieser Lobbyist hat
zuerst für das American Enterprise Institute (AEI) [2] unter der Direktion von
Richard Perle und der Frau von Dick Cheney gearbeitet. Er ermutigt sie sehr, den
Euro dem Dollar anzupassen. In der AEI hat er zuvor die New Atlantic Initiative
(NAI) geleitet, die alle wichtigen amerikafreundlichen Generäle und Politiker
Europas vereinte. Er hat auch am Project for a New American Century (PNAC)
mitgewirkt und das Kapitel über Europa in diesem Programm der Neokonservativen
verfasst. Dort schreibt er, dass die EU unter der Kontrolle der Nato bleiben
muss und dass dies nur möglich sein werde, wenn «die europäischen Forderungen
nach Emanzipation» geschwächt werden können. [3] Gleichzeitig ist er auch
Verwalter des CCD (Council for a Community of Democracies), [4] der eine Uno der
zwei Geschwindigkeiten fordert, und er übernimmt die Leitung des Aspen-Instituts
in Berlin. [5] Das Angebot seines Freundes John Bolton, [6] Stellvertretender
Botschafter der USA bei der Uno zu werden, lehnt er ab, damit er sich ganz der
Betreuung von Angela Merkel widmen kann. 2003 vertraut das State Departement
Jeffrey Gedmin und Craig Kennedy ein ausgedehntes Programm für «öffentliche
Diplomatie» an, das heißt für Propaganda, welches unter anderem die geheime
Subvention von Journalisten und Meinungsbildungsstellen in Westeuropa
beinhaltet. [7] 2003 widersetzt sich Gerhard Schröder der anglo-amerikanischen
Operation im Irak. Angela Merkel veröffentlicht daraufhin eine Stellungnahme in
der Washington Post, [8] in der sie die Chirac-Schröder-Doktrin der
Unabhängigkeit Europas zurückweist, ihre Dankbarkeit und Freundschaft gegenüber
«Amerika» betont und den Krieg unterstützt.
Im Mai 2004 verwirrt sie die Situation, indem sie die Wahl des Bankiers Horst
Köhler zum Bundespräsidenten durchsetzt, dem Hauptredaktor des Maastrichter
Vertrags, dem Vertrag zur Einführung des Euro, und ehemaligen Präsidenten der
Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und Direktor des IWF.
Daraufhin lanciert sie eine «patriotische» Kampagne gegen den radikalen
Islamismus.
Während der ganzen Kampagne für die Bundestagswahlen von 2005 prangert sie die
steigenden Arbeitslosenzahlen an und die Unfähigkeit der Sozialdemokraten, diese
einzudämmen. Die CDU erhält daraufhin in den Umfragen einen Vorsprung von 21
Prozentpunkten. In dieser Situation veröffentlicht ihr geheimer Berater Jeffrey
Gedmin in «Der Welt» einen offenen Brief an sie. Nachdem er das deutsche
Wirtschaftsmodell kritisiert hat, schreibt er weiter: «Bevor Sie das Land
voranbringen können, müssen Sie diese Nostalgiker intellektuell überwältigen.
Sollte Herr Sarkozy Herrn Chirac nachfolgen, wird Frankreich vielleicht einen
Aufschwung erleben. Es wäre schade, wenn Deutschland weiter zurückfiele.»
Dieser Einladung folgend, gibt Angela Merkel endlich ihre Lösungsvorschläge
bekannt. Sie schiebt einen ihrer Berater, den ehemaligen Richter am
Verfassungsgerichtshof, Paul Kirchhof, vor und betraut ihn mit der Initiative
«Neue Soziale Marktwirtschaft». [9] Sie kündigt den Stopp der Progression der
Einkommenssteuer an: der Prozentsatz soll der gleiche sein für Bedürftige wie
für Superreiche. Gerhard Schröder, der scheidende Bundeskanzler, kritisiert
dieses Projekt in einer Fernsehdiskussion scharf. Der Vorsprung der CDU wird
pulverisiert. Schließlich erhält die CDU 35% der Stimmen und die SPD 34%, der
Rest verteilt sich unter den kleineren Parteien. Die Deutschen wollen Schröder
nicht mehr, aber sie wollen auch Merkel nicht. Nach langwierigen und mühsamen
Verhandlungen wird eine große Koalition gebildet: Angela Merkel wird
Bundeskanzlerin, aber sie muss die Hälfte der Ministerposten an die Opposition
abgeben.
Anlässlich der israelischen Intervention in Libanon setzt sie den Einsatz der
deutschen Flotte im Rahmen der FINUL durch, indem sie erklärt: «Wenn die
Daseinsberechtigung Deutschlands darin besteht, das Existenzrecht von Israel zu
garantieren, können wir jetzt, wo dessen Existenz in Gefahr ist, nicht untätig
bleiben.» Seit dem 1. Januar 2007 steht Angela Merkel der Europäischen Union
vor. Sie macht aus ihrem Ansinnen keinen Hehl, Frankreich und die Niederlande zu
zwingen, eine zweite Version des Entwurfs für eine europäische Verfassung
anzunehmen, obwohl diese Länder eine erste Version in einem Referendum abgelehnt
haben. Auch verbirgt sie ihre Absicht nicht, das Projekt des Zusammenschlusses
der nordamerikanischen Freihandelszone mit der europäischen zur Bildung eines
«großen transatlantischen Marktes» – den Vorstellungen von Sir Leon Brittan
entsprechend – wiederzubeleben
Thierry Meyssan |
Übersetzung aus dem Französischen: Zeit-Fragen
[1] Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22.12.1999.
[2] «L’Institut américain de l’entreprise à la Maison-Blanche», Réseau Voltaire
vom 21.6.2004.
[3] «Europe and Nato: Saving the Alliance» von Jeffrey Gedmin in Present Dangers.
Crisis and Opportunity in American Foreign and Defense Policy unter der Leitung
von Robert Kagan et William Kristol, Encounter Books 2000.
[4] «La démocratie forcée» von Paul Labarique, Réseau Voltaire vom 25.1.2005.
[5] «L’Institut Aspen élève les requins du business», Réseau Voltaire vom
2.9.2004.
[6] «John Bolton et le désarmement par la guerre», Réseau Voltaire vom
30.11.2004.
[7] «Selling America, Short» von Jeffrey Gedmin und Craig Kennedy, The National
Interest Nr. 74, Winter 2003.
[8] «Schroeder Doesn’t Speak for All Germans» von Angela Merkel, The Washinton
Post vom 20.2.2003.
[9] Dieser Think tank beruft sich auf die soziale Marktwirtschaft, die
Bundeskanzler Ludwig Erhard in Abstützung auf den Marshall-Plan 1963–66
einrichtete.
Thierry Meyssan
Thierry Meyssan Französischer Intellektueller, Präsident und Gründer des Réseau
Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über
ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen
Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk : L’Effroyable imposture :
Tome 2, Manipulations et désinformations (hg. JP Bertand, 2007).
Dieser Beitrag ist unter Lizenz
der Creative Commons (Lizenz CC BY-NC-ND)
Link zum Originaltext bei '
voltairenet.org ' ..hier
Wie die jeweiligen Staatenlenker, oder auch hochrangigen Politiker von der
CIA ausgesucht, ins Amt gebracht und wenn nötig, gemaßregelt werden, wird auch
in den folgenden Beiträgen veranschaulicht:
18.02.2015 [Quelle: voltairenet.org von Georgy Voskresensky]
Amerikanische Nachrichten-Waffe
gegen europäische Politiker
Orban, Zeman, Berlusconi, Strauss-Kahn und jetzt Merkel – sie alle wurden Ziele
von US-Präzisionsschlägen, die mit der Informations-Waffe gegen jene europäische
Politiker abgefeuert wurden, die nach Washingtons Meinung in außenpolitischen
Fragen zu unabhängig geworden sind. Georgy Voskresensky enthüllt militante
Freundschaften von Angela Merkel, als sie noch Mitglied der sozialistischen DDR-
Jugendorganisation war.
-
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Anonymous erschien zum ersten Mal im Jahr 2003 auf Internet-Bildforen als
eine Hacker-Gruppe, welche die Meinungsfreiheit verteidigt und als «anarchist
global digital brain» wirkt. Es ist ein Instrument oder eine Waffe, die im
Informationskrieg verwendet wird. Sie hat einen Vorteil - in vielen Fällen ist
es extrem schwer zu definieren, wer genau sie verwendet. Aber es gab kein
Problem dieser Art als Anonymous eine Fotoreportage von 1993 über Angela Merkel
veröffentlichte, als sie beim Jugendclub Elbterrassen auf Besuch war und dort
ein paar Skinhead und andere Freunde traf, von denen einer einen Hiltlergruß [1]
machte.
Berlin reagierte mit geeigneten Erklärungen, aber es ist nicht das was wichtig
ist. Die Veröffentlichung von 12 Jahre alten Bildern fand direkt vor Kanzlerin
Merkels Besuch in Washington am 9. Februar statt und nach dem Treffen zwischen
dem deutschen Bundeskanzler, dem französischen Präsidenten François Hollande und
dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau, das viele Stunden dauerte.
Anonymous fragte ob ein Politiker, der Mitglied der sozialistischen DDR-
Jugendorganisation war, ein «Ostberliner Spion» und der mit Nazis umging,
vertrauenswürdig sein könnte, um Deutschland zu dirigieren.
Diesem Informations-Angriff ging ein wichtiges Ereignis voraus – die Kanzlerin
war gegen die Idee, der Ukraine tödliche Waffen zu liefern. Angela Merkel nahm
an der Münchner Sicherheitskonferenz am 7. Februar teil und sagte «die
Fortschritte, die die Ukraine braucht, können nicht mit mehr Waffen erreicht
werden.» Sie wiederholte diese Haltung mehrmals während eines Besuchs in den
Vereinigten Staaten und Kanada. In Amerika reagierten Senator John McCain und
Victoria Nuland, die stellvertretende Staatssekretärin für europäische und
eurasische Angelegenheiten, als erste. Der Senator verglich Angela Merkels und
François Hollandes Gespräche mit Wladimir Putin, mit Neville Chamberlains
Beschwichtigungs-Politik gegenüber Hitler. Frau Nuland wendete wie üblich eine
obszöne Sprache an, als sie über das Haupt des führenden europäischen Staates
sprach.
Es sei darauf hingewiesen, dass die US-Sonderdienste schon seit langem
Informationen gründlich gesammelt haben, die in einer oder anderer Weise gegen
die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland benutzt werden können. Im
Oktober 2013 wurde bekannt, dass die NSA (National Security Agency) Angelas
Handy abgehört hat und der Skandal brach aus, weil herauskam, dass die Agentur
Frau Merkel seit mehr als 10 Jahren schon unter Beobachtung gehalten hatte. Sie
hätte nicht erwartet und hätte auch nicht darauf bestanden, eine Entschuldigung
zu erhalten, aber es sei ein schwerer Vertrauensbruch und würde große
Anstrengungen kosten, um das Vertrauen wieder herzustellen, sagte die Kanzlerin.
Worte wären nicht genug. Die Situation diktierte die Notwendigkeit zu
Änderungen. Damals konnte die Kanzlerin kaum ihre Empörung unterdrücken.
Washington blieb taub gegenüber dem, was sie sagte. Der Telefonabhörkrawall
wurde ohne nachfolgende Änderungen einfach erstickt.
Angela Merkel war nicht das erste europäische Staatsoberhaupt, das in der Praxis
festgestellt hat, dass Washington jeglichen Ausdruck eines «freien Denkens» der
europäischen Verantwortlichen unterdrückte, vor allem, wenn es um Russland geht.
Beispiele sind gut bekannt.
Ungarn unterzeichnete unter der Führung von Premierminister Victor Orban einen
Vertrag mit Russlands Rosatom, um den Bau von zwei neuen Energie-Einheiten für
das 100 km von Budapest entfernte ungarische Kernkraftwerk Paks zu vollenden.
Die Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen gegen Ungarn. Senator McCain, ein
Politiker, der immer sehr voreilig ist, hat den ungarischen Premierminister
«einen faschistischen Diktator» genannt. Präsident Putin wird jetzt von Orban
eingeladen, Budapest am 17. Februar zu besuchen...
Die US-Regierung ist von der Haltung von Milos Zeman, dem Präsidenten der
Tschechischen Republik, frustriert, weil er es wagt, Beweise zu fordern, dass
russische Truppen in die Ukraine eingefallen wären und weil er die Vereinigten
Staaten und die Europäische Union auffordert, die Sanktionen einzustellen.
Amerika benutzt in diesem Land seine Kanäle für eine Kampagne, um den
Präsidenten zu diskreditieren.
Zu seiner Zeit als Ministerpräsident von Italien pflegte Silvio Berlusconi zu
sagen, dass das gegenseitige Verständnis zwischen Russland und den Vereinigten
Staaten ein Grundpfeiler für die europäische Stabilität wäre. Er betonte, die
USA hätten verantwortungslos gehandelt, als sie Elemente einer Raketenabwehr in
Polen und in der Tschechischen Republik bereitstellten, die Unabhängigkeit des
Kosovo anerkannten und Georgien und die Ukraine in die NATO drängten.
Strauss-Kahn, ehemaliger Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds, fiel
während seines Aufenthalts in New York einer gut geplanten und gegen ihn
organisierten Provokation zum Opfer und wurde der Vergewaltigung eines schwarzen
Hotel-Dienstmädchens beschuldigt. Infolgedessen musste er vor einem US-Gericht
erscheinen. Später wurde bekannt, dass das Zimmermädchen gelogen hatte, aber das
war nicht wichtig. Strauss-Kahn verlor seine Position im Internationalen
Währungsfond und verpasste seine Chance, Präsident von Frankreich zu werden.
Orban, Zeman, Berlusconi, Strauss-Kahn und jetzt Merkel – sie alle wurden Ziele
von US-Präzisionsschlägen, die mit der Informations-Waffe gegen jene europäische
Politiker abgefeuert wurden, die nach Washingtons Meinung in außenpolitischen
Fragen zu unabhängig geworden sind.
Das amerikanische Establishment glaubt, dass Europa gleichgeschaltet handeln
müsse und der US-Politik ohne Abweichungen folgen sollte. Seiner Meinung nach
ist das die Quintessenz der transatlantischen Zusammenarbeit. Kurz nach einem
Treffen mit Merkel, sagte der US-Präsidenten in einem Interview mit Vox
selbstzufrieden, dass die USA gezwungen seien, «das stärkste Militär der Welt»
zu besitzen. Wie er weiter erklärte [2], «müssen wir gelegentlich Ländern, die
nicht tun, was wir brauchen, Daumenschrauben anlegen». Er sagte es unverblümt
genug, um keinen Zweifel über die US-Bereitschaft aufkommen zu lassen, jene zu
zwingen, die die Ansichten über Weltprobleme anders als die Vereinigten Staaten
sehen würden.
Weder europäische noch asiatische US-Verbündete (oder Vasallen?) sollten den
geringsten Zweifel darüber haben. Der türkische Präsident Erdogan wird
voraussichtlich der nächste sein, dem Daumenschrauben angelegt werden. Es wird
ihm nicht verziehen, das Abkommen für die Türkisch-Stream-Gaspipeline mit Putin
im vergangenen Jahr unterzeichnet zu haben. Die Uhr tickt.
Autor: Georgy Voskresensky |
Übersetzung: Horst Frohlich | Quelle: Strategic Culture Foundation
(Russland) [1] „Turbulent past bundeskantslera“,
Truth in Ukraine, 9. Februar, 2015.
[2] „The Vox Conversation“, Vox.
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Link zum Originaltext bei '
voltairenet.org ' ..hier
27.07.2010 [Quelle: politaia.org]
Die Operation SarkoCIA :Wie die CIA einen ihrer Agenten
zum Präsidenten der Republik Frankreich machte
Voltairenet.org von Thierry Meyssan Vorbemerkung:
Man soll Nicolas Sarkozy an seinem Handeln messen, nicht an seiner
Persönlichkeit. Wenn aber sein Verhalten selbst seine eigenen Wähler überrascht,
ist es gerechtfertigt, sich eingehend mit seiner Biographie zu befassen und nach
den Verbindungen zu fragen, die ihn an die Macht gebracht haben. Thierry Meyssan
hat sich entschieden, die Wahrheit über die Herkunft des Präsidenten der
Französischen Republik niederzuschreiben. Alle Informationen des vorliegenden
Artikels sind nachprüfbar, mit Ausnahme zweier Behauptungen, die vom Autor als
solche kenntlich gemacht sind und für die er die volle Verantwortung übernimmt.
Quelle: voltairenet.org (verlinkt) Die
Franzosen waren der allzu lange währenden Präsidentschaften von François
Mitterrand und Jacques Chirac müde. Sie wählten Nicolas Sarkozy in der Hoffnung,
er würde mit seiner Energie dem Land neue vitale Impulse geben. Sie erhofften
sich, dass mit dem Sieg Sarkozys die langen Jahre der Stagnation und der
überalterten Ideologien ein Ende nähmen. In Wirklichkeit handelten sie sich mit
dieser Wahl einen vollständigen Bruch mit allen Prinzipien ein, welche die
Grundlage der französischen Nation bilden. Zu ihrer großen Verblüffung stellen
die Franzosen heute fest, dass ihr «Super-Präsident» sich täglich eines neuen
Dossiers bemächtigt, sowohl die Linke als auch die Rechte auf seine Person
einschwört, alle bisher gültigen Orientierungspunkte durcheinander bringt und
dadurch ein großes Chaos anrichtet.
Wie Kinder, die eine Dummheit gemacht haben, sind sie nun vor allem damit
beschäftigt, Ausreden für das Ausmaß der angerichteten Schäden und ihrer
Naivität zu suchen. Nur eines tun sie nicht, was sie schon lange hätten tun
sollen: einmal hinzusehen, wer dieser Nicolas Sarkozy in Wirklichkeit ist.
Das ist nicht so einfach, denn der Mann ist geschickt. Wie ein gerissener
Taschenspieler lenkt er die Aufmerksamkeit ab, zum Beispiel indem er sein
Privatleben öffentlich in Szene setzt und in «People-Illustrierten» posiert,
bis sein politischer Werdegang vergessen geht.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Sinn dieses Beitrages ist es nicht,
Nicolas Sarkozy seine familiären, freundschaftlichen und beruflichen Beziehungen
vorzuwerfen, sondern dass er den Franzosen seine Bindungen vorenthalten hat und
sie hat glauben machen, sie wählten einen freien Mann.
Um zu verstehen, wie es kommt, dass ein Mann, den heute fast alle
übereinstimmend als den Agenten der Vereinigten Staaten und Israels wahrnehmen,
Chef der gaullistischen Partei Frankreichs und dann Präsident der Republik
Frankreich hat werden können, muss man das Rad der Geschichte zurückdrehen, und
zwar ziemlich weit. Wir müssen etwas ausholen, um aufzeigen zu können, wer die
Protagonisten sind, die heute für ihre Dienste belohnt werden.
Familiengeheimnisse
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges arbeiten die amerikanischen Geheimdienste mit
dem italo-amerikanischen Mafiaboss Lucky Luciano zusammen, um die Sicherheit der
amerikanischen Häfen zu garantieren und die Landung der Alliierten in Sizilien
vorzubereiten. Die Kontakte von Luciano mit den amerikanischen Geheimdiensten
laufen über Frank Wisner sen. Später, nachdem der «Pate» wieder auf freiem Fuss
ist und sich nach Italien «ins Exil» abgesetzt hat, laufen sie über seinen
korsischen «Botschafter» Etienne Léandri.
1958 fassen die Vereinigten Staaten – beunruhigt über einen möglichen Sieg des
FLN in Algerien, der Nordafrika dem sowjetischen Einfluss preisgäbe – den
Entschluss, in Frankreich einen Militärputsch zu organisieren. Die Operation
wird in Zusammenarbeit zwischen dem Planungsstab der CIA, theoretisch unter der
Leitung von Frank Wisner sen., und der Nato vorbereitet. Aber Wisner leidet an
fortgeschrittener Demenz, so dass sein Nachfolger, Allan Dulles, die Operation
überwacht. Von Algier aus rufen französische Generäle einen «Öffentlichen
Wohlfahrtsausschuss» ins Leben, der auf die Zivilregierung in Paris Druck ausübt
und sie dazu zwingt, General de Gaulle unbeschränkte Handlungsvollmacht zu
erteilen, ohne auf militärische Mittel zurückgreifen zu müssen. [1].
Charles de Gaulle ist jedoch keine Schachfigur, die sich von den Angelsachsen
beliebig manipulieren lässt. In einem ersten Schritt versucht er, sich aus dem
kolonialen Dilemma zu befreien, indem er den überseeischen Territorien
Frankreichs, innerhalb einer französischen Union, eine weitgehende Autonomie
zugesteht. Aber es ist schon zu spät, das französische Kolonialreich noch zu
retten, denn die kolonisierten Völker glauben nicht mehr an die Versprechungen
der Metropole und fordern ihre Unabhängigkeit. Nach aufwendigen
Repressionsfeldzügen gegen die Unabhängigkeitsbewegungen muss de Gaulle sich ins
Unausweichliche fügen. Er beweist eine seltene politische Weitsicht, indem er
beschliesst, allen französischen Kolonien die Unabhängigkeit zu gewähren.
Diese Umkehr bedeutet für die Mehrheit jener, die ihn an die Macht gebracht
haben, Verrat. Die CIA und die Nato unterstützen in der Folge jeden Komplott,
der zum Ziele hat, ihn zu eliminieren; dazu gehören ein misslungener
Staatstreich sowie an die 40 Mordversuche. [2] Trotzdem billigen einige seiner
Anhänger seine politische Entwicklung. Sie gründen um Charles Pasqua den SAC,
eine Art Schutzmiliz für de Gaulle.
Pasqua ist korsischer Bandit und ehemaliger Kämpfer der französischen Résistance.
Er ist mit der Tochter eines kanadischen Alkoholschmugglers verheiratet, der
während der Prohibition ein Vermögen kassiert. Er ist Direktor des Unternehmens
Ricard, das zuerst Absinth, ein illegales alkoholisches Getränk, vertreibt und
sich nachher durch die Produktion von Anisschnaps zum respektablen Unternehmen
mausert. Trotzdem deckt das Unternehmen verschiedenste Arten illegaler Geschäfte
im Zusammenhang mit der italienischstämmigen New Yorker Familie Genovese,
derjenigen von Lucky Luciano. Es erstaunt deshalb nicht, dass Pasqua sich an
Etienne Léandri, den «Botschafter» Lucianos, wendet, um starke Jungs für seine
gaullistische Miliz [3] zu rekrutieren. Ein dritter Mann spielt eine
Schlüsselrolle beim Aufbau des SAC: der Korse Achille Peretti, ehemaliger
Bodyguard von de Gaulle.
Solcherart geschützt, entwirft de Gaulle mit großem Mut eine Politik der
nationalen Unabhängigkeit. Zwar bestätigt er die Zugehörigkeit Frankreichs zum
Atlantikpakt, aber er stellt den angelsächsischen Führungsanspruch in Frage. Er
widersetzt sich dem Beitritt des Vereinigten Königreichs zum Europäischen
Binnenmarkt (1961 und 1967). Er spricht sich gegen den Aufmarsch der
Uno-Blauhelme im Kongo aus (1961). Er ermutigt die lateinamerikanischen Staaten,
sich vom US-Imperialismus zu befreien (Rede von Mexiko, 1964). Er zwingt die
Nato, französisches Territorium zu verlassen und zieht sich vom integrierten
Kommando des Atlantik-Paktes zurück (1966). Er kritisiert den Vietnam-Krieg
(Rede von Phnom-Penh, 1966). Er verurteilt den israelischen Expansionismus im
Sechstage-Krieg (1967). Er unterstützt die Unabhängigkeitsbestrebungen von
Québec (Rede von Montréal, 1967) usw.
Gleichzeitig konsolidiert de Gaulle die Großmacht Frankreich, indem er einen
militärisch-industriellen Komplex – inklusive der nuklearen Streitmacht –
aufbaut und Frankreichs Energieversorgung sichert. Geschickt entfernt er die
störend gewordenen Korsen aus seinem Umfeld, indem er ihnen Missionen im Ausland
anvertraut. Etienne Léandri wird zum Geschäftsführer der elf-Gruppe (heute
Total) [4], Charles Pasqua avanciert zum Vertrauensmann der Staatschefs der
französischsprachigen afrikanischen Länder.
De Gaulle ist sich bewusst, dass er die Angelsachsen nicht an allen Fronten
gleichzeitig herausfordern kann. Deshalb liiert er sich mit der Familie
Rothschild. So beruft er als Ministerpräsidenten den Handlungsbevollmächtigten
der Bank, Georges Pompidou. Die beiden Männer bilden ein effizientes Tandem. Die
politische Kühnheit des ersten verliert den wirtschaftlichen Realismus des
zweiten Mannes nie aus dem Auge.
Als de Gaulle 1969 demissioniert, folgt ihm Georges Pompidou für kurze Zeit im
Amt des Staatspräsidenten, bevor er einem Krebsleiden zum Opfer fällt. Die
Gaullisten der ersten Stunde widersetzen sich seiner Führerschaft, weil sie
seinem anglophilen Hang nicht trauen. Sie schreien Verrat, als Pompidou,
sekundiert von seinem Generalsekretär Edouard Balladur, dem «tückischen Reich
Albions» (England) den Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
ermöglicht.
Wie Nicolas Sarkozy «fabriziert» wurde
Nachdem die Kulisse steht, wenden wir uns unserem Hauptakteur zu, Nicolas
Sarkozy. Er ist als Sohn eines ungarischen Aristokraten 1955 geboren. Sein Vater
ist Pal Sarkösy de Nagy-Bocsa, der aus der Roten Armee geflohen ist und in
Frankreich politisches Asyl gefunden hat, seine Mutter eine nichtadelige Jüdin
aus Thessaloniki. Das Paar hat 3 Kinder (Guillaume, Nicolas und François),
später kommt es zur Trennung. Pal Sarkösy de Nagy-Bocsa verheiratet sich zum
zweiten Mal mit einer Aristokratin, Christine de Ganay, mit der er 2 Kinder hat
(Pierre-Olivier und Caroline). Nicolas wird nicht nur von seinen Eltern erzogen,
sondern in der neu zusammengesetzten Familie herumgereicht.
Seine Mutter ist indessen Sekretärin von Achille Peretti geworden. Als
Mitbegründer der SAC hat dieser ursprüngliche Leibwächter de Gaulles eine
brillante politische Karriere durchlaufen. Er ist zum Parlamentsabgeordneten,
zum Gemeindepräsidenten von Neuilly-sur-Seine, dem reichsten Villen-Vorort von
Paris, und schließlich zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt worden.
Unglücklicherweise sieht sich Achille Peretti 1972 mit massiven Beschuldigungen
konfrontiert. In den Vereinigten Staaten enthüllt das Magazin Time die Existenz
einer geheimen kriminellen Organisation, die «Korsische Union», die einen großen
Teil des Rauschgifthandels zwischen Europa und Amerika kontrollieren soll, die
berüchtigte «French Connection», welche Hollywood später verfilmt hat. Time
stützte sich auf parlamentarische Hearings und auf eigene Recherchen ab und
zitiert in diesem Zusammenhang den Namen eines Mafiabosses, Jean Venturi, der
einige Jahre zuvor in Kanada verhaftet worden ist. Dieser Venturi ist niemand
anders als ein Vertreter von Charles Pasquas Getränkeunternehmen Ricard. Es
werden auch weitere Namen von Familien der «Korsischen Union» zitiert, darunter
die Perettis. Achille bestreitet jede Schuld, muss aber von der Präsidentschaft
der Nationalversammlung zurücktreten und entgeht nur mit Mühe einem
«Selbstmord».
1977 trennt sich Pal Sarkösy de Nagy-Bocsa von seiner zweiten Ehefrau, Christine
de Ganay. Diese liiert sich mit der damaligen Nummer 2 im amerikanischen
Aussenministerium. Sie verheiratet sich mit ihm und bezieht ein gemeinsames
Domizil in den Vereinigten Staaten. Die Welt ist klein, man weiß es: Ihr neuer
Ehemann ist niemand anders als Frank Wisner jun., Sohn des ehemaligen
CIA-Direktors Frank Wisner sen. Die Aufgaben von Frank Wisner jun. in der CIA
sind nicht bekannt, es ist aber klar, dass er dort eine wichtige Rolle spielt.
Nicolas, der weiter enge Beziehungen mit seiner Stiefmutter, seinem Halbbruder
und seiner Halbschwester unterhält, wendet sich den Vereinigten Staaten zu und
kommt dort in den «Genuss» von Bildungsprogrammen des amerikanischen
Aussenministeriums.
Gleichzeitig ist Nicolas Sarkozy Mitglied der gaullistischen Partei. Er geht bei
Charles Pasqua aus und ein, eine Beziehung, die er nicht nur deswegen pflegt,
weil Pasqua eine nationale Führungsfigur ist, sondern auch politischer
Verantwortlicher der Parteisektion des Departementes Hauts-de-Seine.
1982 schließt Nicolas Sarkozy sein Studium der Rechte ab und akkreditiert sich
bei der französischen Anwaltskammer. Er heiratet die Nichte von Achille Peretti,
Charles Pasqua ist Trauzeuge. Als Anwalt verteidigt er die Interessen der
korsischen Freunde seiner politischen Mentoren. Er erwirbt sich ein Anwesen im
korsischen Vico auf der «île de beauté» und trägt sich mit dem Gedanken, seinem
Namen einen korsischen Anstrich zu geben, indem man das «y» durch ein «i»
ersetzte: Sarkozi.
Im folgenden Jahr wird er an Stelle seines Schwiegeronkels, Achille Peretti, der
einer Herzattacke erlegen ist, zum Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine gewählt.
Schon bald betrügt Nicolas Sarkozy seine Frau. Ab 1984 beginnt er eine heimliche
Liaison mit Cécilia, der Gattin des berühmtesten Fernsehmoderators des damaligen
Frankreichs, Jacques Martin. Er lernte das Paar kennen, als er in seiner
Funktion als Bürgermeister von Neuilly dessen zivile Trauung vollzog. Das
Doppelleben dauerte 5 Jahre, dann verliessen die 2 Verliebten ihre jeweiligen
Ehepartner und bauten sich ein gemeinsames Zuhause auf.
Nicolas Sarkozy war 1992 Trauzeuge bei der Hochzeit von Jacques Chiracs Tochter
Claude mit einem für seine Leitartikel im Figaro bekannten Journalisten. Sarkozy
liess es sich nicht nehmen, Claude zu verführen und eine kurze Beziehung mit ihr
zu führen, während er offiziell mit Cécilia lebte. Der betrogene Ehemann beging
in der Folge durch exzessiven Drogenkonsum Suizid. Der Bruch zwischen Chirac und
Nicolas Sarkozy war heftig und endgültig.
1993 verliert die Linke die Parlamentswahlen. Präsident François Mitterrand
weigert sich zurückzutreten und geht eine Kohabitation mit dem rechten
Premierminister ein. Jacques Chirac, der Staatspräsident werden will und plant,
mit Edouard Balladur ein Tandem zu bilden wie de Gaulle und Pompidou es einst
gebildet haben, weigert sich in der Folge erneut, Premierminister zu werden und
überlässt den Platz Edouard Balladur, seinem «Freund seit 30 Jahren». Trotz
seiner zwielichtigen Vergangenheit wird Charles Pasqua Innenminister der neuen
Regierung. Er behält den Handel mit dem marokkanischen Marihuana fest in der
Hand und profitiert von seiner Position, um seine anderen Aktivitäten zu
legalisieren, indem er die Kontrolle über die Kasinos, die Glücksspiele und die
Pferderennen im französischsprachigen Afrika übernimmt. Er bahnt auch
Verbindungen in Saudi-Arabien und in Israel an und wird Ehrenoffizier des Mossad.
Nicolas Sarkozy seinerseits wird Haushaltsminister und Regierungssprecher. In
Washington hat Frank Wisner jun. die Nachfolge von Paul Wolfowitz als
Verantwortlicher für politische Planung im Verteidigungsministerium übernommen.
Niemand bemerkt die Beziehungen, die ihn an den französischen Regierungssprecher
binden.
In dieser Zeit treten innerhalb der gaullistischen Partei wieder die gleichen
Spannungen auf, wie sie 30 Jahre zuvor zwischen den traditionellen Gaullisten
und der durch Balladur verkörperten Rechten der Finanzwelt bestanden hatten. Neu
daran ist, dass Charles Pasqua und mit ihm der junge Nicolas Sarkozy Jacques
Chirac verraten, um sich der Rothschild-Linie anzunähern. Alles gerät
durcheinander. 1995 erreicht der Konflikt seinen Höhepunkt, als Edouard Balladur
bei den Präsidentschaftswahlen als Gegenkandidat zu seinem ehemaligen Freund
Jacques Chirac auftritt und geschlagen wird. Den Instruktionen von London und
Washington folgend, eröffnet die Regierung Balladur Beitrittsverhandlungen der
Staaten Mittel- und Osteuropas zur Europäischen Union und zur Nato, da diese nun
von der sowjetischen Vormundschaft befreit sind.
Nichts geht mehr in der gaullistischen Partei, in der die Freunde von gestern
nahe daran sind, sich gegenseitig umzubringen. Um seine Wahlkampagne zu
finanzieren, versucht Edouard Balladur, die schwarze Kasse der gaullistischen
Partei unter seine Kontrolle zu bringen, die in der doppelten Buchführung der
Ölfirma elf verborgen war. Kaum ist der alte Etienne Léandri tot, werden von den
Richtern Hausdurchsuchungen in dieser Gesellschaft angeordnet, die Direktoren
werden verhaftet. Balladur, Pasqua und Sarkozy werden sich dieser Beute nie mehr
bemächtigen können.
Die Durchquerung der Wüste
Während der gesamten Dauer seines ersten Mandats hält Jacques Chirac Nicolas
Sarkozy auf Distanz. Während dieser langen Durchquerung der Wüste hält sich
dieser im Hintergrund. Auf diskrete Weise knüpft er weiter Beziehungen zu den
Finanzkreisen.
1996 heiratet Nicolas Sarkozy Cécilia, nachdem es ihm endlich gelungen ist, ein
nicht enden wollendes Scheidungsverfahren zum Abschluss zu bringen. Trauzeugen
sind zwei Milliardäre, Martin Bouygues und Bernard Arnaud, der reichste Mann
Frankreichs.
Letzter Akt
Lange vor der Irak-Krise planen Frank Wisner jun. und seine Kollegen aus der CIA
die Vernichtung der gaullistischen Strömung und den Machtanstieg von Nicolas
Sarkozy. Sie handeln in 3 Etappen: zunächst die Ausschaltung der Führung der
gaullistischen Partei und die Übernahme der Kontrolle über diesen Apparat; dann
die Ausschaltung des Hauptrivalen auf der Rechten, sodann die Benennung eines
gaullistischen Präsidentschaftskandidaten und schließlich die Ausschaltung jedes
ernsthaften Herausforderers auf der Linken. So konnte man sichergehen, dass
Nicolas Sarkozy die Präsidentschaftswahlen gewinnen würde.
Jahrelang wurden die Medien durch die postumen Enthüllungen eines
Immobilienagenten in Atem gehalten. Ehe er an einer schweren Krankheit verstarb,
hat er aus einem nie geklärten Grund ein Bekenntnis auf Video aufgenommen. Aus
einem noch viel unklareren Grund landet die «Kassette» in den Händen eines
Direktionsmitglieds der Sozialistischen Partei, Dominique Strauss-Kahn, der sie
indirekt an die Presse weiterleitet. Wenn auch die Geständnisse des Agenten auf
keine Gerichtsverfahren hinauslaufen, so öffnen sie doch eine Büchse der
Pandora. Hauptopfer der Affären im Gefolge der Kassette ist Ministerpräsident
Alain Juppé. Um Chirac zu schützen, übernimmt er die Verantwortung für alle
Strafhandlungen. Die Kaltstellung von Juppé öffnet Nicolas Sarkozy den Weg zur
Übernahme der Führung der gaullistischen Partei.
Sarkozy nützt die Lage, um Jacques Chirac zu zwingen, ihn erneut in die
Regierung aufzunehmen, trotz ihres gegenseitigen Hasses. So wird er schließlich
Innenminister. Ein Fehler! An diesem Posten kontrolliert er die Präfekten und
den Inlandsgeheimdienst, die er benutzt, um die wichtigsten Behörden zu
unterwandern.
Er kümmert sich auch um die korsischen Belange. Dort ist der Präfekt Claude
Erignac umgebracht worden. Obwohl niemand für diese Tat die Verantwortung
übernommen hat, wird dieser Mord sofort als eine Herausforderung der
Unabhängigkeitsbewegung an die Regierung interpretiert. Nach einer langen
Verfolgungsjagd gelingt es der Polizei, einen fliehenden Verdächtigen
festzunehmen, Yvan Colonna, Sohn eines sozialistischen Parlamentariers. Ohne
Rücksicht auf die Unschuldsvermutung gibt Nicolas Sarkozy die Festnahme bekannt
und bezeichnet den Verdächtigen als den Mörder. 2 Tage vor der Volksabstimmung
in Korsika, die der Innenminister Sarkozy anberaumt hat, um den Status der Insel
zu verändern, kommt eine solche Neuigkeit sehr gelegen. Was auch immer die
Gründe dafür sind, die Abstimmenden verwerfen das Projekt Sarkozys, das – nach
gewissen Aussagen – die Interessen der Mafia unterstützt hätte.
Obwohl Yvan Colonna später für schuldig befunden wurde, hat er immer seine
Unschuld beteuert, es wurde auch kein materieller Beweis gegen ihn gefunden.
Seltsamerweise hat sich dieser Mann völlig in Schweigen gehüllt und es
vorgezogen, verurteilt zu werden als preiszugeben, was er wusste. Wir können
hier auch folgendes aussagen: Der Präfekt Erignac ist nicht von Nationalisten
getötet worden, sondern von einem bezahlten Killer, der sofort nach der Tat nach
Angola gebracht wurde, wo er im Sicherheitsdienst der elf-Gruppe unterkam. Sein
Tatmotiv hängt mit den früheren Funktionen Erignacs als Verantwortlicher für die
afrikanischen Beziehungen von Charles Pasqua im Ministerium für Kooperation
zusammen. Was Yvan Colonna betrifft, so ist er seit Jahrzehnten ein persönlicher
Freund von Nicolas Sarkozy. Auch deren Kinder kannten sich gut.
Eine neue Affäre platzt: Falsche Namenlisten kommen in Umlauf, die verschiedene
Persönlichkeiten fälschlicherweise bezichtigen, bei Clearstream in Luxemburg
geheime Bankkonten zu besitzen. Unter den belasteten Personen findet man auch
Nicolas Sarkozy. Er reicht Klage ein und deutet an, dass sein Rivale für die
Präsidentschaftswahlen auf der rechten Seite des gaullistischen Spektrums,
Ministerpräsident Dominique de Villepin, dieses Ränkespiel organisiert habe. Er
macht kein Hehl daraus, dass er ihn ins Gefängnis werfen will.
In Wirklichkeit sind diese Listen von Mitgliedern einer
französisch-amerikanischen Stiftung [5] in Umlauf gesetzt worden, ihr Präsident
ist John Negroponte, ihr Geschäftsführer Frank Wisner jun. Den Richtern ist
allerdings ein Umstand nicht bekannt, den wir hier preisgeben: Die besagte
Namenliste ist in London durch ein von der CIA und dem MI6 gemeinsam benutztes
Büro namens Hakluyt & Co hergestellt worden. Dessen Geschäftsführer ist
ebenfalls Frank Wisner jun.!
Villepin widerspricht entschieden allen Beschuldigungen, trotzdem wird gegen ihn
ermittelt, es wird ihm Hausarrest auferlegt, so dass er de facto mindestens
zeitweilig vom politischen Leben ferngehalten wird. Rechts ist der Weg für
Nicolas Sarkozy somit frei.
Nun müssen nur noch die Kandidaturen der Opposition neutralisiert werden. Die
Mitgliederbeiträge für die sozialistische Partei sind auf ein symbolisches
Niveau gesenkt worden, um neue Parteimitglieder zu gewinnen. Plötzlich treten
Tausende junger Menschen neu in die Partei ein. Unter ihnen sind mindestens
zehntausend in Wirklichkeit Mitglieder einer trotzkistischen Partei, die sich
auf Pierre Lambert, deren Begründer, beruft. Diese kleine linksextreme
Gruppierung hatte sich bereits während des kalten Krieges in den Dienst der CIA
gestellt, um die stalinistischen Kommunisten zu bekämpfen (Sie entspricht in
etwa der SD/USA von Max Shatchman, der die Neokonservativen in den USA
ausgebildet hat). [6] Es ist nicht das erste Mal, dass die «Lambertisten» die
sozialistische Partei infiltrieren. Sie haben dort 2 CIA-Agenten plaziert, die
Berühmtheit erlangt haben: Lionel Jospin (späterer Ministerpräsident) und
Jean-Christophe Cambadélis, der wichtigste Berater von Dominique Strauss-Kahn.
[7]
Innerhalb der sozialistischen Partei werden Primärwahlen organisiert, um den
Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen zu bestimmen. 2 Persönlichkeiten
stehen zur Wahl: Laurent Fabius und Ségolène Royal. Nur der erstere stellt eine
Gefahr für Sarkozy dar. Dominique Strauss-Kahn steigt ins Rennen, mit dem
Auftrag, Fabius im letzten Moment zu eliminieren. Dies gelingt dank der Stimmen
der eingeschleusten «Lambertisten», die nicht für ihn, sondern für Royal
stimmen. Diese Aktion ist möglich, da Strauss-Kahn schon lange auf der
Gehaltsliste der Vereinigten Staaten steht. Die Franzosen wissen nicht, dass er
in Stanford lehrt, wo er durch die Vorsteherin der Universität, Condoleezza
Rice, eingestellt worden ist. [8].
Gleich nach seiner Amtsübernahme bedanken sich Nicolas Sarkozy und Condoleezza
Rice bei Strauss-Kahn, indem sie ihn an die Spitze des Internationalen
Währungsfonds wählen lassen.
Erste Tage im Elysée
Am Abend des zweiten Wahlgangs der Präsidentschaftswahlen, als die
Meinungsforschungsinstitute seine Wahl als wahrscheinlich ankündigen, hält
Sarkozy in seinem Wahlkampf-Hauptquartier eine kurze Ansprache an die Nation.
Dann, entgegen aller Gewohnheiten, feiert er den Sieg nicht mit den Anhängern
seiner Partei, sondern er begibt sich ins «Fouquet’s». Das berühmte Restaurant
an den Champs Elysées, früher der Begegnungsort der «Union Corse», ist heute im
Besitz des Casino-Besitzers Dominique Desseigne. Er hat es dem gewählten
Präsidenten zur Verfügung gestellt, um seine Freunde und die wichtigsten Spender
des Wahlkampfes zu empfangen. Ungefähr hundert geladene Gäste drängen sich hier,
die reichsten Männer Frankreichs, Seite an Seite mit den Casino-Besitzern.
Daraufhin gönnt sich der gewählte Präsident einige Tage wohlverdienter Ruhe.
Nachdem er mit einem Privatjet Falcon-900 nach Malta geflogen worden ist, ruht
er sich auf der 65-Meter-Yacht seines Freundes Vincent Bolloré aus, einem
Milliardär, der seine Ausbildung in der Bank Rothschild genossen hat.
Dann endlich wird Nicolas Sarkozy als Präsident der Französischen Republik
eingesetzt. Das erste Dekret, das er unterschreibt, ist nicht die Bekanntgabe
einer Amnestie, sondern die Bewilligung für die Kasinos seiner Freunde Desseigne
und Partouche, dort noch mehr Glücksspielautomaten aufzustellen.
Er bildet seine Arbeitsteams und seine Regierung. Nicht unerwartet findet man
darin einen ziemlich zweifelhaften Kasino-Besitzer (als Minister für Jugend und
Sport) und den Lobbyisten der Kasinos seines Freundes Desseigne (der
Pressesprecher der «gaullistischen» Partei wird).
Nicolas Sarkozy stützt sich vor allem auf vier Männer: – Claude Guéant,
Generalsekretär des Elysée-Palastes. Es handelt sich um die ehemalige rechte
Hand von Charles Pasqua. – François Pérol, stellvertretender Generalsekretär des
Elysée. Er ist Teilhaber und Leiter der Bank Rothschild. – Jean-Daniel Lévitte,
diplomatischer Berater. Er ist der Sohn des ehemaligen Leiters der jüdischen
Agentur. In seiner späteren Funktion als Botschafter Frankreichs bei der Uno
wird er durch Chirac seines Amtes enthoben, da er George Bush zu nahe stand. –
Alain Bauer, der Mann im Schatten. Sein Name erscheint nirgends in den
Jahresberichten. Er ist verantwortlich für die Geheimdienste, ehemaliger
Grossmeister des «Grand Orient de France» (der bedeutendsten Freimaurer-Loge
Frankreichs) und ehemalige Nummer 2 der amerikanischen National Security Agency
in Europa. [9].
Frank Wisner jun., inzwischen zum Sonderbotschafter von Präsident Bush für die
Unabhängigkeit des Kosovo ernannt, besteht auf die Ernennung von Bernard
Kouchner als Aussenminister mit einer vorrangig doppelten Mission: der
Unabhängigkeit des Kosovo und der Abwendung von der bisherigen, der arabischen
Welt gegenüber freundlich gesinnten Politik Frankreichs.
Kouchner hat seine Karriere als Mitbegründer einer humanitären NGO begonnen.
Dank der Finanzierung des National Endowment for Democracy NED hat er sich an
den Operationen von Zbigniew Brzezinski in Afghanistan an der Seite von Usama
bin Ladin und den Brüdern Karzai gegen die Sowjetunion beteiligt. In den 90er
Jahren treffen wir ihn wieder an der Seite von Alija Izetbegovic in
Bosnien-Herzegowina. Von 1999 bis 2001 ist er Hochkommissar der Uno im Kosovo.
Unter der Kontrolle des jüngsten Bruders von Präsident Hamid Karzai ist
Afghanistan zum grössten Mohnproduzenten der Welt geworden. Der Mohnsaft wird
vor Ort zu Heroin verarbeitet und mit der US-Air-Force nach Camp Bondsteel
(Kosovo) transportiert. Dort wird das Rauschgift von den Männern von Haçim Thaçi
übernommen, die es vor allem in Europa, manchmal auch in den USA absetzen. [10]
Die Gewinne werden für die Finanzierung der illegalen Operationen der CIA
eingesetzt.
Karzai und Thaçi sind langjährige persönliche Freunde Bernard Kouchners, der
sicherlich nichts von ihren illegalen Aktivitäten weiss, trotz der
internationalen Berichte, die es darüber gibt.
Zur Vervollständigung seiner Regierung ernennt Nicolas Sarkozy Christine Lagarde
als Wirtschafts- und Finanzministerin. Sie hat ihre ganze Karriere in den
Vereinigten Staaten absolviert, wo sie das angesehene Anwaltsbüro Baker &
McKenzie geleitet hat. Im Center for International & Strategic Studies von Dick
Cheney hat sie, zusammen mit Zbigniew Brzezinski, eine Arbeitsgruppe geleitet,
die die Privatisierungen in Polen überwachte. Sie hat ein intensives Lobbying
für Lockheed Martin organisiert, gegen die französische Flugzeugbau-Firma
Dassault. [11].
Neue Eskapade während des Sommers: Nicolas, Cécilia, ihre gemeinsame Geliebte
und ihre Kinder lassen sich zu Ferien in Wolfenboroo (USA) einladen, unweit des
Landgutes von Präsident Bush. Die Rechnung wird diesmal von Robert F.
Agostinelli bezahlt, einem New Yorker Bankier und Geschäftsmann italienischer
Herkunft, Zionist und überzeugter Neokonservativer, der Beiträge für die
Zeitschrift Commentary des American Jewish Committee verfasst.
Der Erfolg von Nicolas überträgt sich auch auf seinen Halbbruder Pierre-Olivier.
Unter dem amerikanisierten Namen «Oliver» wird er von Frank Carlucci (die «Nr.
2» der CIA, nachdem er von Frank Wisner sen. rekrutiert worden ist) [12] zum
Leiter eines neuen Anlage-Fonds der Carlyle Group (gemeinsame
Verwaltungsgesellschaft der Vermögensanlagen der Familien Bush und bin Ladin).
[13] Ohne spezielle persönliche Qualitäten wird Oliver weltweit der
fünftwichtigste Vermittler von Geschäften und verwaltet den Hauptteil der
Vermögenswerte der Staatsfonds von Kuwait und Singapur.
Die Popularitätsquote des Präsidenten ist in den Umfragen im freien Fall. Einer
seiner Kommunikationsberater, Jacques Séguéla, schlägt vor, die Aufmerksamkeit
der Öffentlichkeit mit neuen «people stories» abzulenken. Die Ankündigung der
Scheidung von Cécilia wird in Libération veröffentlicht, der Zeitung seines
Freundes Edouard de Rothschild, um die Slogans der Demonstrationen am Tage eines
Generalstreiks zu übertönen. Noch wichtiger: Der Kommunikationsspezialist
organisiert ein Treffen mit Sängerin und Ex-Mannequin Carla Bruni. Einige Tage
später wird ihr Verhältnis mit dem Präsidenten offiziell bekanntgegeben. Der
Medienrummel überdeckt erneut jegliche Kritik an Sarkozys Politik. Nach einigen
Wochen folgt die dritte Hochzeit von Nicolas. Dieses Mal wählt er als Zeugen
Mathilde Agostinelli (die Ehefrau von Robert Agostinelli) und Nicolas Bazire,
ehemaliger Direktor des Kabinets von Edouard Balladur, der seither Teilhaber und
Verwalter bei Rothschild geworden ist.
Wann werden die Franzosen ihre Augen öffnen, um zu erkennen, mit wem sie es zu
tun haben?
Link zum Originaltext bei '
voltairenet.org ' ..hier
Wie Obama fit gemacht wurde:
27.05.2009 [Quelle: voltairenet.org]
Wie entwickeln sich die internationalen Beziehungen?
Ein Gespräch mit Thierry Meyssan
In einem Gespräch mit der Vereinigung «Egalité et Réconciliation» [Gleichheit
und Versöhnung] beschreibt Thierry Meyssan die Komponenten und Projekte der
neuen US-Administration. Seiner Meinung nach kehrt Washington heute nach dem
Zwischenspiel von Bush/Cheney mit dem Irak-Krieg zum Konsens nach dem 11.
September und seinen Widersprüchen in den Jahren 2001–2002 zurück. Aber die
militärische Erschöpfung im Irak und die Finanzkrise an der Wall Street zwingen
das Imperium dazu, die Strategien und die Zeitplanung zur Fortsetzung der
Globalisierung zu überdenken.
Voltaire Netzwerk | Bejrút (Libanon) | 27. Mai 2009 E&R :
Thierry Meyssan [1], man sieht Sie nicht mehr in Frankreich. Was ist aus Ihnen
geworden?
Thierry Meyssan : Ich lebe zurzeit in Libanon. Nachdem Nicolas Sarkozy an
die Macht kam, bin ich von hohen französischen Funktionären direkt bedroht
worden. Freunde im Verteidigungsministerium haben mich darüber informiert, dass
die Vereinigten Staaten mich als Bedrohung für die nationale Sicherheit
betrachten. Im Führungskader der Nato haben sie von den alliierten Diensten
verlangt, mich auszuschalten, und gewisse Franzosen schienen übereifrig dazu
bereit. Ich habe mich daher entschieden, nicht nur Frankreich, sondern den
Bereich der Nato zu verlassen. Nachdem ich von Caracas über Damaskus und im
Vorbeigehen noch über Moskau gezogen bin, habe ich mich in Beirut
niedergelassen, wo ich mich in den Dienst des Widerstandes gestellt habe.
E&R : Worüber arbeiten Sie im Moment?
Thierry Meyssan : Ich arbeite gegenwärtig an einem Buch, einer Analyse
der Regierung Obama, ihrer Ursprünge, ihrer Zusammensetzung, ihrer Projekte usw.
Eine erste, auf einige Exemplare beschränkte Ausgabe wird nächsten Monat an
einige Entscheidungsträger gegeben. Danach wird im Herbst eine Ausgabe für die
breite Öffentlichkeit in verschiedenen Sprachen veröffentlicht werden. Ich lebe
ausschließlich von dem, was ich schreibe, und arbeite mit politischen Zeitungen
und Zeitschriften im Nahen Osten und in Russland zusammen.
E&R : Wie lautet Ihre Analyse der Entwicklung der amerikanischen Politik?
Thierry Meyssan : Heute verbreitet sich ein relativer Konsens, was den
Misserfolg der Politik Bush betrifft – das übermäßige militärische Aufgebot, die
verhängnisvollen Konsequenzen des Unilateralismus auf die Beziehungen zu den
Verbündeten und den Verlust der US-Führungsrolle. Seit dem Jahre 2006 haben sich
James Baker und Lee Hamilton, die eine vom US-Kongress eingesetzte Kommission
zur Evaluierung der Irak-Strategie präsidierten, für eine Rückkehr zu einer
klügeren Politik eingesetzt. Sie haben einen Rückzug aus dem Irak empfohlen und
sich für eine vorsichtige Annäherung an die Anrainerstaaten (Syrien, Iran)
eingesetzt, die unerlässlich ist, um zu vermeiden, dass der Abzug der GIs zu
einem Debakel wird wie [in den 70er Jahren] in Vietnam. Die Gruppe hat Donald
Rumsfeld zum Rücktritt gezwungen und als Nachfolger Robert Gates, ein Mitglied
ihrer Kommission, durchgesetzt. Wohl haben sie die Politik der «Neuordnung des
Größeren Nahen Ostens» eingefroren, aber sie haben es nicht geschafft, dass
George Bush und Dick Cheney diese aufgaben; aus diesem Grund musste mit Barack
Obama eine Zäsur organisiert werden.
In Wirklichkeit wurde Obama seit 2004 für das Rennen in den US-Senat und die
Präsidentschaft lanciert. Er betrat die Szene anlässlich des demokratischen
Konvents zur Nomination von John Kerry. Er war damals lediglich ein
unbedeutender Abgeordneter im Parlament von Illinois, aber schon damals wurde er
von Abner Mikva und seinen Mitarbeitern (Jews for Obama) betreut und gedrillt
und von der angelsächsischen Finanzwelt (Goldman Sachs, JP Morgan, Excelon …)
unterstützt. Die Multinationalen Konzerne, die in Sorge waren, ihre Marktanteile
je nach Zunahme des Antiimperialismus (Geschäft für Diplomatie) zu verlieren,
die Anhänger der Baker-Hamilton-Kommission, die gegen die unsteten Abenteuer der
Neokonservativen revoltierenden Generäle und noch weitere haben sich immer mehr
um ihn geschart.
Viele Franzosen glauben, der Präsident der Vereinigten Staaten werde auf einer
zweiten Stufe durch die Wahlmänner gewählt. Das ist falsch. Er wird von einem
Gremium gewählt, dessen Mitglieder von Notabeln, Standesangehörigen, ernannt
werden. Im Jahre 2000 [im Zusammenhang mit der 1. Wahl von Georg W. Bush] hat
der Oberste Gerichtshof daran erinnert, dass der Urnengang der Bürger lediglich
konsultativ ist und dass der Gouverneur von Florida die Delegierten seines
Staates für das Wahlgremium für die Präsidentschaftswahl ernennen könne, ohne
die Auszählung der Stimmen der Gesamtwahl nur abzuwarten.
In diesem oligarchischen System gibt es eine einzige Partei mit zwei Strömungen:
den Republikanern und den Demokraten. Aus rechtlicher Sicht bilden sie nicht
zwei verschiedene Körperschaften. So sind es die Staaten, welche die
Primärwahlen organisieren, mittels Pseudo-Parteien. Es ist daher nichts
Überraschendes dabei, dass sowohl Joe Biden als auch Barack Obama alte Freunde
von John McCain sind. So präsidiert McCain das International Republican
Institute (IRI), ein Organ des Außenministeriums, damit beauftragt, die
Rechtsparteien in der Welt zu korrumpieren, während Obama im Rahmen des
[ebenfalls staatlichen], von Madeleine Albright präsidierten, National
Democratic Institute for International Affairs (NDI) arbeitet, welches mit der
Korrumpierung der Linksparteien betraut ist. Gemeinsam haben sich McCain, Obama
und Albright an der Destabilisierung von Kenia beteiligt – anlässlich einer
CIA-Operation, mit der ein Cousin von Obama als Premierminister durchgesetzt
werden sollte.
All das soll zeigen, dass Obama nicht aus dem Nichts kam. Er ist ein Spezialist
für Geheimaktionen und Subversion. Er ist für die Durchführung einer ganz genau
umschriebenen Arbeit rekrutiert worden.
Wenn die zusammengewürfelte Koalition, die ihn unterstützt, im großen und ganzen
auch die gleichen Ziele verfolgt, so existiert unter deren einzelnen Teilen
allerdings kein Konsens bezüglich der Einzelheiten. Das erklärt den
unglaublichen Kampf, welchen die Nominierungen verursacht haben und die immer
zweideutigen Aspekte der Reden von Obama.
Vier Pole stehen im Kampf miteinander:
1. Der Pol der Verteidigung rund um Brent Scowcroft, Generäle, die im
Gegensatz zu Rumsfeld stehen, und natürlich Robert Gates, der heute der wahre
Gebieter in Washington ist. Sie empfehlen die Beendigung der Privatisierung der
Armee, einen «ehrenhaften» Auszug aus dem Irak, aber die Weiterführung der
US-Anstrengungen in Afghanistan, um nicht den Eindruck der Auflösung zu
vermitteln, und schließlich ein Abkommen mit den Iranern und den Syrern. Für
sie bleiben Russland und China Rivalen, die es zu isolieren und lahm zu legen
gilt. Sie gehen an die Finanzkrise heran wie an einen Krieg, im Zuge dessen sie
Rüstungsprogramme verlieren und die Größe der Armeen reduzieren werden, aber
eine relative Überlegenheit beibehalten müssen. Solange sie die stärksten
bleiben, ist es egal, wenn sie an Macht verlieren.
2. Das Finanz- und das Wirtschaftsdepartement rund um Tim Geithner und
Paul Volcker, den Schützlingen der Rockefellers. Sie stammen aus der Pilgrims
Society und stützen sich auf die Gruppe der Dreißig, das Peterson Institute und
die Trilaterale Kommission. Unterstützt werden sie durch Königin Elisabeth II,
und sie wollen gleichzeitig die Wall Street und die [Londoner] City retten. Für
sie ist die Krise ein harter Schlag, weil sich die Einkünfte der Oligarchie auf
Talfahrt befinden, aber es ist vor allem eine traumhafte Gelegenheit zur
Konzentration des Kapitals und dazu, die Widerstände gegen die Globalisierung zu
zertreten. Sie sind gezwungen, ihren Lebensstil vorübergehend zu mäßigen, um
keine sozialen Revolutionen auszulösen, aber gleichzeitig können sie sich
dadurch bereichern, dass sie industrielle Prunkstücke für ein Stück Brot
aufkaufen. Langfristig haben sie das Projekt – nicht gerade eine weltweite
Steuer auf das Recht zu atmen, das wäre grobschlächtig –, sondern eine globale
CO2-Abgabe und eine Börse für Emissionsrechte zu errichten – was mehr oder
weniger auf das Gleiche hinausläuft, aber ökologisch scheint. Im Gegensatz zum
Pentagon setzen sie sich für eine Allianz mit China ein, namentlich deswegen,
weil es 40% der US-Staatsanleihen hält, aber auch um das Aufkommen eines
fernöstlichen Wirtschaftsblocks rund um China zu verhindern und die
afrikanischen Rohstoffe abzuführen.
3. Der Pol um das Außenministerium rund um Hillary Clinton, einer
fundamentalen Christin, Mitglied einer sehr geheimen Sekte, der Fellowship
Foundation (genannt «Die» Familie). Das ist das Refugium der Zionisten, das
letzte Reservat der Neokonservativen auf dem Weg der Auflösung. Sie befürworten
eine bedingungslose Unterstützung Israels mit einer Spur Realismus, denn sie
wissen, dass das Umfeld sich verändert hat. Es wird nicht mehr möglich sein,
Libanon zu bombardieren wie 2006, denn die Hisbollah verfügt heute über
leistungsfähige Luftabwehr-Waffen. Es wird nicht mehr möglich sein, nach Gaza
einzudringen wie 2008, denn die Hamas hat Kornet-Panzerabwehr-Geschosse
erworben. Und wenn die Vereinigten Staaten daran zu schlucken haben, die
Rechnungen von Tel-Aviv zu bezahlen, ist es wenig wahrscheinlich, dass die
Saudis dies langfristig ausgleichen könnten. Man muss daher Zeit gewinnen,
notfalls mittels einiger Konzessionen und strategischen Nutzen für Israel
finden.
Die Hauptmission von Frau Clinton besteht darin, das Image der Vereinigten
Staaten zu verbessern, nicht nur durch das Knüpfen öffentlicher Beziehungen (das
heisst Rechtfertigen der Politik Washingtons), sondern auch durch Publizität
(das heißt Anpreisen der realen oder imaginären Qualitäten des US-Modells). In
diesem Zusammenhang sollten die Zionisten das Projekt Korbel–Albright–Rice
vorantreiben, mit dem die Uno zu einem ausgedehnten impotenten Forum umgestaltet
und eine neue Konkurrenzorganisation geschaffen werden soll, die «Gemeinschaft
der Demokratien», gestützt auf ihren bewaffneten Arm, die Nato.
Mit dem stellvertretenden Staatssekretär James Steinberg betrachten sie die
Finanzkrise wie einen Blitzkrieg. Es wird dabei viel zu Bruch gehen, aber das
ist der Moment, um die Rivalen zu vernichten und sich durch Überrumpelung der
Steuerknüppel zu bemächtigen. Ihr Problem besteht nicht darin, Reichtümer durch
Käufe und Fusionen anzuhäufen, sondern den Finanzministerien und den Spitzen der
Bankinstitutionen überall auf der Welt ihre Leute aufzuzwingen.
4. Schließlich macht [als 4. Pol] der Nationale Sicherheitsrat den
Einfluss von Zbigniew Brzezinski geltend, der in Columbia der Professor Obamas
war. Dieser müsste seine traditionelle Rolle des Koordinierens aufgeben, um zu
einem wahrhaften Kommandozentrum zu werden. Er wird von General Jones dirigiert,
der Oberkommandierender der Nato war und das African Command aus der Taufe
gehoben hat. Für sie ist die Finanzkrise eine Krise der imperialen Strategie. Es
ist die enorme Verschuldung, die zur Finanzierung des Krieges im Irak
aufgenommen wurde, welche den wirtschaftlichen Zusammenbruch der Vereinigten
Staaten herbeigeführt hat. Im Gegensatz zu 1929 wird der Krieg nicht die Lösung
sein, er ist das Problem. Man muss daher drei Pläne gleichzeitig verfolgen: Die
Kapitalvermögen zwingen, in die Vereinigten Staaten zu kommen, indem man die
konkurrierenden Steuerparadiese zerschlägt und die Wirtschaften der entwickelten
Länder destabilisiert (wie das in Griechenland getestet worden ist); die
Illusion der US-Militärmacht aufrechterhalten, indem man die Besetzung
Afghanistans weiterführt; und das Abwürgen der entstehenden Allianzen zwischen
Syrien–Iran–Russland und vor allem zwischen Russland und China (die Shanghai
Cooperation Organisation). Der [Nationale Sicherheits-]Rat wird alle Formen von
Geheimaktionen begünstigen, um dem Pentagon die nötige Zeit zur Reorganisation
zu verschaffen.
Obama versucht, sie alle zufrieden zu stellen, daher die Konfusion rund um ihn.
E&R : Wie sehen Sie die Entwicklung im Nahen Osten angesichts dieser
neuen Administration?
Thierry Meyssan : In einem Punkt besteht Konsens: Washington muss die Spannungen
in dieser Region abbauen, ohne damit Israel aufzugeben. Es sind zwei Optionen
auf dem Tisch, aber welche auch immer in die Tat umgesetzt werden wird – sie
muss von den radikalsten Strömungen unterzeichnet werden. Deshalb hat
Washington in Israel eine Regierung Netanyahu/Lieberman unterstützt und wird
die Hamas und Hisbollah die nächsten Wahlen in den besetzten Gebieten und in
Libanon gewinnen lassen.
Das erste Szenario, ersonnen von Zbigniew Brzezinski, sieht die gleichzeitige
Anerkennung eines palästinensischen Staates und die Einbürgerung der
palästinensischen Flüchtlinge in den Ländern, in denen sie sich befinden, vor.
Alles mit Schmiergeldern bezahlt, um die Staaten, welche die Flüchtlinge
aufnehmen, zu entschädigen und Gaza und das Westjordanland zu entwickeln.
Darüber hinaus soll die Aufrechterhaltung dieses Friedens durch eine
Vermittlungs-Streitkraft («force d’interpositions») der Nato unter Uno-Mandat
sichergestellt werden. Dieser Plan genießt die Unterstützung von Nicolas Sarkozy.
Der zweite Ansatz ist gröber für die zwei Protagonisten. Er sieht vor, die
Israeli zu zwingen, ihre extravagantesten Ansprüche aufzugeben; während er die
Palästinenser darauf verpflichtet, Jordanien als ihre natürliche Heimat zu
betrachten. Für Washington wäre das ein ökonomisch besserer und langfristig
lebensfähigerer Frieden, auch wenn er für die einen wie für die anderen schwer
zu akzeptieren wäre und er nebenbei das Ende der haschemitischen Monarchie
implizieren würde. Vorangetrieben wird dieses Vorgehen namentlich von
Botschafter Charles Freeman, den die zionistische Lobby vor kurzem genötigt hat,
vom Präsidium des Nationalen Rates der Geheimdienste zu demissionieren, der aber
über solide Unterstützung im Staatsapparat verfügt.
E&R : Welche Vorgehensweise wird sich Ihrer Meinung nach durchsetzen?
Thierry Meyssan : Keine, denn die Wirtschaftskrise wird ein derartiges Ausmaß
annehmen, dass sie nach meinem Empfinden zu einem Zerfall der Vereinigten
Staaten und zum Ende des Staates Israel führen wird.
Washington wird an seinen Ambitionen einmal mehr Abstriche machen müssen. Es
wird sich wahrscheinlich auf die Erhaltung des Status quo zurückziehen müssen.
Sein Handeln wird sich darauf beschränken, neue Akteure daran zu hindern, seinen
Platz einzunehmen.
E&R : Was empfehlen Sie persönlich?
Thierry Meyssan : Die fünf Millionen Juden, die neun Millionen Palästinenser und
die anderen Bevölkerungsgruppen in Palästina müssen sich im Rahmen eines
einzigen Staates wiederfinden auf der Grundlage «ein Mann, eine Stimme». Nach
meinem Gefühl ist das übrigens die einzige Lösung, mit der sich auf Dauer eine
Vertreibung der Juden vermeiden lässt. Man muss sich an die Apartheid in
Südafrika erinnern, wo einige ankündigten, ihre Abschaffung würde zur
Vertreibung oder Ausrottung der Weißen führen. Man weiß, wie es weiterging. Der
Tod von Arafat ist kein Hindernis, denn es existieren weitere Mandelas in
Palästina. Das wirkliche Problem besteht darin, einen De Clerk auf israelischer
Seite zu finden. Die Hamas würde eine solche Lösung ohne jeden Zweifel
unterstützen, denn sie hätte die Zustimmung des Volkes.
Je weiter man die Regelung hinausschiebt desto schwieriger wird eine friedliche
Lösung. Die CIA studiert übrigens ein Katastrophenszenario mit einem blutigen
Aufstand, der zwei Millionen Juden in die Vereinigten Staaten treiben würde.
E&R : Was ist Ihrer Meinung nach mit Syrien und Iran? Denken Sie, dass
ein Krieg möglich ist.
Thierry Meyssan : Ich denke nicht, dass die Geheimabkommen, die zwischen den
US-Militärs, Syrien und Iran abgeschlossen worden sind, in Frage gestellt
werden: Die Vereinigten Staaten haben dazu weder die Mittel und noch nicht
einmal den Willen.
Vor allem anderen wissen sie, dass die nukleare Bedrohung durch Iran eine
Augenwischerei ist, die sie selber produziert haben, so wie sie die irakischen
Massenvernichtungswaffen erfunden haben. Im übrigen hat Imam Khomeini die
Herstellung und den Einsatz der Atombombe als unmoralisch verurteilt, und man
kann sich nicht vorstellen, welche Gruppe in Iran in der Lage sein sollte, ein
solches Gebot zu überschreiten.
Zweitens hat die Politik von George Bush Teheran und Damaskus in die Arme
Moskaus getrieben, welches übrigens eine große internationale Konferenz zum
Frieden in Nahen Osten vorbereitet. Von nun an besteht eine Priorität
Washingtons darin, diese entstehende Allianz zu zerstören und Iran und Syrien in
seine Einflusssphäre zurückzuführen. Es ist sicher nahe liegend, dass die beiden
letzteren sich teuer verkaufen und sich hüten werden, der einen oder anderen
Seite zuzuneigen.
Kurz, die Vereinigten Staaten fühlen sich unter Druck. Ihre Wirtschaft bricht
zusammen, es kann gut sein, dass sie nicht mehr lange die Möglichkeit haben,
Israel um jeden Preis zu verteidigen. Dies um so mehr, als Tsahal [die
israelische Armee] nicht mehr das ist, was sie einmal war. Die israelische Armee
ist nicht mehr unbesiegbar. Sie hat einen Misserfolg nach dem andern gesammelt
– in Libanon, in Gaza und auch, vergessen wir das nicht, in Georgien.
E&R : Sie leben, wie wir gesehen haben, in Libanon. Wie ist die Lage
dort?
Thierry Meyssan : Die nationale Allianz, die sich rund um den «Courant
patriotique libre» [Freie patriotische Bewegung] von Michel Aoun und die
Hisbollah von Hassan Nasrallah gesammelt hat, wird ohne Zweifel die nächsten
Wahlen gewinnen, wenn sie sich frei halten können. Die Familie Hariri wird nur
solange überleben, wie die grossen Mächte darauf zählen, dass sie die Steuern
einzieht, um die Auslandschulden Libanons durch das Volk bezahlen zu lassen,
obwohl diese zur Hälfte aus der unzulässigen Bereicherung der Hariris herrühren.
Der Kriegsverbrecher Walid Dschumblatt, Vize-Präsident der Sozialistischen
Internationale, oder die Neo-Faschisten, wie der pathologische Killer Samir
Geagea, werden von ihren Sponsoren fallengelassen werden. Diese Vollstrecker
niedriger Arbeiten haben ihre Wirksamkeit verloren und sind nicht mehr
salonfähig.
Das Sondergericht für Libanon, das mit den Ermittlungen zur Affäre Hariri und
verschiedenen politischen Morden betraut ist, wird sich entweder vergessen
machen oder Anlass zu einem Theatercoup geben. Es wurde wie eine Kriegsmaschine
konzipiert, um Syrien anzuklagen, es unter den Bann der internationalen
Gemeinschaft zu bringen und es zum militärischen Ziel zu bestimmen. Ich weiß,
dass ihm [dem Gericht] in den letzten Wochen neue Fakten zugegangen sind. Sie
entlasten Syrien und bringen Saudi-Arabien auf die Anklagebank. Dies ist der
Maßstab, an dem das Wieder-in-den-Griff-Nehmen Saudi-Arabiens durch König
Abdullah und die Abhalfterung jener Minister, die den Kampf gegen die Hisbollah
und die Hamas finanziert haben, messen muss.
Um auf die libanesischen Parlamentswahlen im Juni zurückzukommen: Die Frage ist,
ob man sich an einem Sieg der Résistance mit 55% oder mit 70% orientiert. Das
hängt im wesentlichen davon ab, ob eine neue christliche Kraft zur Aufspaltung
und Ablenkung rund um Präsident Suleiman in Erscheinung tritt oder nicht.
Letzten Endes werden die Kollaborateure der Vereinigten Staaten und Israels
vielleicht einen Kompromiss aushandeln, soweit sie in der Lage sind, das zu tun.
Man würde dann die Nominierung eines Milliardärs als Premierminister (Saad
Hariris oder eines anderen) ansteuern, dies aber als Kopf einer Regierung, die
vollständig vom nationalen Widerstand kontrolliert wird. Das wäre eine sehr
orientalische Formel: die Ehren und den Lichterglanz für die Verlierer, während
die wahre Macht im Schatten bliebe. Der Nutzen dieser Lösung wäre es, jeder
militärischen Intervention gegen Libanon die Legitimation zu entziehen.
E&R : Sie sind in Russland sehr bekannt, nachdem Sie anlässlich einer
Sendung zum 11. September über 30 Millionen Fernsehzuschauer versammelt haben.
Wie schätzen Sie die Lage in Russland ein?
Thierry Meyssan : Paradoxerweise geht Russland trotz seines militärischen
und diplomatischen Sieges in Georgien durch eine schwierige Phase. Nach dem
Krieg im Kaukasus haben die angelsächsischen Banken die Oligarchen dazu
ermutigt, Moskau dadurch abzustrafen, dass sie ihr Kapital in den Westen
umplazieren. Dann haben die Angelsachsen die ukrainischen Führer dazu gedrängt,
ihre nationalen Interessen zu verraten und anlässlich der Preisverhandlungen die
Ferngasleitungen zu unterbrechen. Der Kreml, welcher der Meinung war, das Spiel
zu beherrschen und die Initiative der Leitungsunterbrüche in der Hand zu haben,
ist in die Falle gegangen. Der zweimonatige Umsatzverlust hat die Geldreserven
aufgefressen. Das Ganze hat einen beunruhigenden Fall des Rubels provoziert,
während die weltweite Krise zu einem Sinken der Rohstoffpreise und damit auch
der Einkünfte Russlands führt.
Medwedew und Putin haben diese Situation der Schwäche mit grosser Kaltblütigkeit
evaluiert. Sie kennen die Trümpfe, über die sie verfügen, vor allem die
technologische Überlegenheit ihrer Rüstungsindustrie über diejenige der
Vereinigten Staaten. Sie sind überzeugt, dass die Vereinigten Staaten die Krise
nicht überwinden, sondern sich mittelfristig auflösen werden wie der Warschauer
Pakt und die UdSSR in den Jahren 1989 bis 1991. Sie hoffen also auf einen
Rollentausch. Trotz magerer Zeiten rüsten sie ihre Armeen mit neuem Material
aus, und sie warten ohne Murren auf den Untergang des Westens. Öffentlich oder
unter der Hand – je nach Fall – versorgen sie alle Gegner der Vereinigten
Staaten mit den aktuellsten verfügbaren Waffen, vom bereits erwähnten Nahen
Osten bis nach Venezuela. Wirtschaftlich haben sie sich entschieden,
Handelsbeziehungen mit China genauso wie mit Westeuropa zu knüpfen, dessen
hartnäckige Unterdrückung durch die Angelsachsen sie mit Bedauern beobachten.
Diese Situation kann wichtige Folgen auf innenpolitischer Ebene haben, wo sich
alte und junge Generation gegenüberstehen. Die Alten haben eine starke
amerikanische Neigung, während die Jungen einen Patriotismus ohne Hemmungen
zeigen. Paradoxerweise unterstützen die Eliten, welche aus Sankt Petersburg
stammen, historisch eher eine europäische Anbindung Russlands, im Gegensatz zu
den Moskowitern, deren Sicht eher euroasiatisch ist. Nun teilen Putin und
Medwedew, beide aus St. Petersburg, die euroasiatische Perspektive. Sie träumen
von einem Russland, das den Islam schützt, und haben veranlasst, dass es als
Beobachter der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) beitritt. Zusammen
mit einer Aufwertung des orthodoxen Patriarchats haben sie Moslems in zahlreiche
Posten mit hoher Verantwortung eingesetzt – der Gegensatz zu Frankreich ist
offensichtlich. Auch wenn das Trauma der Zerschlagung Jugoslawiens und der
beiden Kriege in Tschetschenien weiterhin stark und der vage Rassismus, der
daraus folgte, noch immer nicht bewältigt ist, hat Russland sich für die
Zivilisation entschieden und den Weg der Synthese zwischen Europa und Asien
beschritten.
Wenn Russland es schafft, durch die nächsten Jahre schwerer internationaler
Turbulenzen hindurchzugehen, ohne allzu schwer Schaden zu nehmen, wird es sich
in einer Vermittlerposition in einer multipolaren Welt befinden.
E&R : Lassen sie uns diese interessante geopolitische Weltreise mit China
fortsetzen.
Thierry Meyssan : Ich frage mich, was ihre Strategie ist. Warum diese massiven
Käufe von US-Staatsanleihen? Peking hat über die Shanghaier Organisation für
Zusammenarbeit (Shanghai Cooperation Organisation, SCO) die Initiative für eine
Annäherung an Moskau ergriffen. Viele Streitsachen sind beigelegt worden. Im
Gegenzug haben die Russen eingewilligt, den Chinesen Energie zum Vorzugstarif zu
verkaufen, und eine strengere Kontrolle der chinesischen Auswanderung nach
Sibirien verlangt. Die Logik hätte verlangt, dass sich die beiden Grossen
gegenseitig darin unterstützen, den Dollar als internationales Zahlungsmittel
abzulehnen. Aber Peking widerstrebt es, Position zu beziehen, und es will
Washington nicht kränken. Die Chinesen betreiben eine sanfte Strategie zur
Stärkung ihrer weltweiten Bündnisse. Mir kommt das etwas seltsam vor, denn das
könnte sie teuer zu stehen kommen. Die USA könnten sie in ihren vorhersehbaren
Untergang mitnehmen.
Erlauben Sie mir, nebenbei meinen Ärger angesichts der stupiden Anprangerung von
Menschenrechtsverletzungen in China zu äußern. Es ist ohne jeden Zweifel
möglich, dass sie von Peking weit mehr respektiert werden als von Washington –
was keine Ausrede dafür ist, sie nicht zu verbessern, aber es relativiert die
Anschuldigungen. Und man soll aufhören zu sagen, Tibet sei 1956 von China
annektiert worden, als es von den chinesischen Kommunisten, von den Chinesen
Tschiang Kai Sheks, zurückgeholt wurde.
E&R : Sagen Sie noch ein Wort zu Südamerika, bevor wir auf Frankreich
zurückkommen?
Thierry Meyssan : Jenseits der Tendenz zur Vereinigung sind Strategien
gegenüber dem Imperialismus gefestigt worden. Aber die – inzwischen weitere –
Schwächung der Vereinigten Staaten schafft eine neue Situation und kann einige
dazu veranlassen, ihre Karten neu zu mischen. Der Schutz der Volkswirtschaft ist
wieder zum vordringlichen Anliegen geworden. Paradoxerweise sind jene Staaten,
die unter Sanktionen leiden, besser gerüstet, um der Krise zu widerstehen. Das
sind vor allem Kuba, Venezuela, Bolivien oder Ecuador – so wie das bei Syrien
und Iran im Nahen Osten der Fall ist. Wetten wir, dass sich neue nationale
Institutionen entwickeln werden, parallel zur Bank des Südens. Das ist die
Vergeltung der Geschichte.
E&R : Nun schliesslich noch zu Frankreich oder genauer zum Frankreich
Sarkozys …
Thierry Meyssan : Frankreich ist eine alte Nation, die man nicht in jede
Richtung manövrieren kann. Es hat eine ruhmvolle Vergangenheit und identifiziert
sich mit einem Ideal. Oft entfernt es sich davon, aber es kommt immer wieder
darauf zurück. Heute macht es eine schlechte Zeit durch, denn es wird von der
«Partei des Auslands» regiert. Seine Führung trifft die schlechte Wahl in der
schlechtesten Zeit. Sie haben beschlossen, die Armee dem Kommando der Nato zu
unterstellen, konkret unter das von General Bantz Craddock, dem Verbrecher, der
das Folterzentrum Guantánamo errichtet hat. Und diesen Verrat haben sie zu einem
Zeitpunkt beschlossen, in dem die Vereinigten Staaten in der Krise
zusammenbrechen. Sie machen Frankreich zum Anhängsel eines sinkenden Schiffes
und riskieren, dass es Frankreich in seinen Untergang hineinreißt.
Ihre Unterwürfigkeit treibt sie nicht nur dazu, die Armeen zu Vasallen zu
machen, sondern auch dazu, die französische Gesellschaft tiefgreifend zu
verändern, um sie gemäß «amerikanischem Modell» zu klonen. Das trifft nicht nur
auf wirtschaftlichem Gebiet zu, wo alle Dienstleistungen der öffentlichen Hand
von Grund auf in Frage gestellt werden, sondern genauso in den Bereichen des
Rechts und der Bildung, der positiven Diskriminierung u.ä.m. Sarkozy gehört
weder zur Rechten noch zur Linken, er imitiert die Yankees.
Wie ich detailliert in einem Dossier des russischen Magazins Profil [2]
erläutert habe, stellt er drei Kräfte zufrieden: die Angelsachsen, die Mafia und
die Bank Rothschild. Diese Leute sind sich der Atemnot der Vereinigten Staaten
seit Jahren bewusst und glauben, die Macht der globalen Finanzoligarchie dadurch
zu garantieren, dass sie das Imperium wieder ins Gleichgewicht bringen: Es hätte
zwei Säulen, eine amerikanische und eine europäische, während das Vereinigte
Königreich deren Bindeglied wäre. Diesem Projekt dient Nicolas Sarkozy seit
seiner Wahl. Er war es, der das französisch-deutsche Paar zum Bruch geführt hat
und sich den Engländern genähert hat; und dann hat er darauf hingeführt,
verschiedene Reorganisationen der Europäischen Union vorzuschlagen, vor allem
die Schaffung einer Wirtschaftsregierung. Das hätte zur Folge, dass wir den
Erschütterungen der USA gegenüber weit verletzlicher würden.
Dennoch rechnet man noch immer mit Frankreich und das nicht nur in der
frankophonen Welt. Wir sind ein Land außerhalb der Norm, das die
Volkssouveränität proklamiert hat. In Frankreich wird völlig unterschätzt, mit
welchem Grad an Lächerlichkeit Nicolas Sarkozy und seine Clique in den Augen der
übrigen Welt erscheinen. Sarkozy erscheint wie ein aufgeregter Prahlhans, ein
labiler Mensch voller Ticks, der in allen möglichen internationalen Konflikten
den Unersetzlichen spielt, der im Grunde nur lästig ist, und der sich zu seinem
Nachteil den Veränderungen der Launen Washingtons anpasst.
Es wird leider Zeit brauchen, wieder eine Alternative aufzubauen, aber das ist
kein Grund, davon abzusehen.
Übersetzung: Zeit-Fragen [1] Thierry Meyssan
verfasst und publiziert politische Analysen und ist Gründer des «Réseau
Voltaire». Sein letztes Buch trägt den Titel L’Effroyable Imposture 2 – le
remodelage du Proche-Orient et la guerre israélienne contre le Liban (Der
entsetzliche Betrug Bd. 2 – die Neuordnung des Nahen Ostens und der israelische
Krieg gegen Libanon).
[2] « Die Operation Sarkozy : Wie die CIA einen ihrer Agenten zum Präsidenten
der Republik Frankreich machte », von Thierry Meyssan.
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative
Commons (Lizenz CC BY-NC-ND)
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